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Tour de France – Martin Elmiger: “Die Nervosität im Feld ist so gross, dass viele den Respekt vor allem verlieren”

Drei Tage, drei Etappen und das Maillot Jaune war bereits auf drei verschiedenen Schultern. Die Tour de France 2015 gestaltet sich nicht freundlicher als vorhergesagt. Die dritte Etappe startete als ein Tag für die Kletterer mit Sprintfähigkeiten, nachdem die Etappe zuvor den reinen Sprintern entgegen gekommen war. Dem Finale an der Mur de Huy ging ein Szenario voraus, das einem echten Drama glich. In der Höhe der ummauerten Stadt sicherte sich Joachim Rodriguez (Katusha) den Etappensieg, er liess Christopher Froome hinter sich. Der Profi des Teams Sky nutzte die Gelegenheit und streifte sich das begehrte Führungstrikot über, nachdem er Quintana, Contador und Nibali distanziert hatte. Das IAM Cycling Team verzeichnete am Ende des Tages eine Bilanz mit zahlreichen Abschürfungen und Prellungen, aber glücklicherweise keine Brüche. Ein dramatischer Massensturz etwa 40 Kilometer vor dem Finale brachte einen Grossteil des Pelotons zu Boden. Mathias Frank, Matthias Brändle und Sylvain Chavanel landeten auf dem harten Asphalt, konnten aber ihre Fahrt fortsetzen. Die Organisatoren hatten das Rennen nach dem Massensturz neutralisiert. Frank trug ein paar Wunden am rechten Ellbogen davon und konnte an den letzten beiden Anstiegen den Besten nicht mehr folgen. Er kam 1:59 Minuten nach dem Sieger ins Ziel.

Martin Elmiger befand sich in der Spitzengruppe des Tages – gemeinsam mit drei weiteren Fahrern, die jedoch gestellt wurden. Nach dem heissen Tag meinte er: „Ich habe versucht, in die richtige Gruppe zu kommen. Während des Briefings am Morgen haben wir die Möglichkeit diskutiert, das gepunktete Trikot zu erobern. Es fing gut an, wir hatten bald fast vier Minuten Vorsprung auf das Feld. Leider beteiligten sich die Teams der Favoriten an der Verfolgungsjagd und wir hatten nicht genug Zeit, um für die Punkte am Berg zu kämpfen. Das Feld überholte uns just, als das schreckliche Sturz passierte. Ich habe es zuerst gar nicht realisiert, aber die Entscheidung, das Rennen zu stoppen und zu neutralisieren war in meinen Augen gerechtfertigt, denn es waren sehr viele daran verwickelt. Die Nervosität im Feld ist so gross, dass manche Fahrer den Respekt vor allem verlieren.“

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