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Andreas Egerer RC Herpersdorf bleibt unvergessen

Am 09.12.1985 ist Andreas Egerer im Alter von 76 Jahren verstorben.

Manfred Marr hat uns zum Todestag von Andreas Egerer eine Würdigung seines Lebens und seltene Fotos zur Verfügung gestellt.


Walter Neretter, Andreas Egerer und Willi Fuggerer (Foto Archiv Manfred Marr)

„Eigentlich müsste die Straße An der Radrunde in Herpersdorf Andreas-Egerer- Straße heißen, denn was dieser Mann für uns alle, für den Verein und für den gesamten Radsport geleistet hat war unglaublich „, sagt der 12-fache Deutsche Meister Fritz Neuser. Als einmaliger Radsport- Idealist, Mäzen und Funktionär wird Andreas Egerer, der am 9.Dezember 1985 im Alter von 76 Jahren verstorben ist, den fränkischen Radsportlern für immer in Erinnerung bleiben! Durch seinen unermüdlichen Einsatz und sein großzügiges Engagement entwickelte sich der RC Herpersdorf im Laufe der Jahrzehnte vom kleinen Dorf-Verein zu Deutschlands größten und erfolgreichsten Radsportclub!

Als begeisterte Hobby-Radler schlossen sich 1926 der 17-jährige Andreas Egerer und sein vier Jahre älterer Freund Konrad Schwab dem kleinen Verein an. Gemeinsam fuhren sie wenig später erste regionale Straßenrennen und freuten sich über ihre kleinen Erfolg. Ihre Begeisterung für den Zweirad-Sport wurde dabei immer größer. Ab 1927 übernahmen sie als ehrgeiziges junges Führungs-Duo die Regie beim RC Herpersdorf. Mit Konrad Schwab als 1. Vorsitzenden und Andreas Egerer als Sportleiter entwickelte sich der RCH schon nach wenigen Jahren zu einem der erfolgreichsten bayerischen Rasporvereine.

Die bis heute einmalige Erfolgsserie des RC Herpersdorf begann im Kriegsjahr 1940 mit ersten Meistertiteln, die Karl Kittsteiner und Arthur Maul errangen. Zwei weitere Jugend-Titel kamen noch während des Krieges hinzu.

Noch steiler aufwärts ging es beim RCH dann in den entbehrungsreichen Nachkriegsjahren.

Die Asse aus Herpersdorf waren nun auf Bahn und Straße bundesweit kaum noch zu schlagen. Unter der Regie von Andreas Egerer gewannen die „Heperer“ Jahr für Jahr deutsche Mannschafts-Meisterschaften in Serie, bei den Amateuren ebenso wie in der Jugendklasse. Zu gefeierten „Rekordmeistern“ wurden Fritz Neuser (mit zwölf DM-Titeln), Willi Fuggerer (neun) Werner Löw ( sieben ), und Gotthard Dinta mit fünf Titeln. Willi Fuggerer holte 1964 bei den olympischen Spielen in Tokio eine Bronze-Medaille, Gerhard Scheller 1983 in Zürich eine WM-Silbermedaille und Horst Gnas als dreifacher Steher-Weltmeister drei Goldmedaillen nach Herpersdorf! Jeder der erfolgreichen Ex-Meister versicherte damals stets dankbar: „ Ohne Andreas Egerer, wären meine vielen Erfolge nie möglich gewesen“. Fritz Neuser (91) erinnert sich: „ Andreas war mehr als nur ein Mäzen, oder Funktionär und der RC Herpersdorf war damals für uns auch viel mehr als nur ein Verein. Andreas Egerer war rund um die Uhr zu jeder Tages- und Nachtzeit immer für uns und den Verein da. Wenn es um seine Rennfahrer ging war ihn keine Arbeit zu viel und kein Opfer zu groß“. Fritz Neuser schwärmt heute noch: „Der RC Herpersdorf, den Konrad Schwab und Andreas Egerer vorbildlich führten, war für uns alle wie eine große Familie“.

Treffpunkt, Zentrum und Vereinslokal der Herpersdorfer Radsportler war das renommierte Gasthaus Egerer, das Andreas Egerer ebenfalls sehr erfolgreich führte.


Foto Archiv Manfred Marr

Hier wurden Woche für Woche die Renneinsätze und Jahr für Jahr auch viele Radsport-Veranstaltungen geplant, die der RC Herpersdorf organisierte und perfekt durchführte. Absoluter Saisonhöhepunkt war alljährlich der „Große Express-Preis“ (später „Tucher-Preis“), bei dem Deutschlands beste Straßenfahrer meist vollzählig in Herpersdorf am Start waren. Auch zahlreiche Bundestrainer , Teilnehmer von Lehrgängen mit den besten deutschen Bahn- und Straßen-Nationalahrern waren regelmäßihg „ beim Egerer“ zu Gast.

Groß war der Andrang vor allem in den 1970er-Jahren jeden Dienstagnachmittag, wenn sich der Herpersdorfer Radsport-Nachwuchs auf dem Parkplatz des Gasthauses Egerer vor den obligatorischen Trainingsfahrten versammelte. Immer mit dabei war selbstverständlich Sportleiter Andreas Egerer, der stets ein waches Auge für junge Talente hatte. Nach den Trainingsfahrten durften sich die jüngsten Nachwuchsfahrer über Egerer´s Lob ebenso freuen wie über das Obst , dass der väterliche Sportleiter dann großzügig an alle verteilte.

Auch die Tatsache, dass Andreas Egerer bisweilen sehr streng und unerbittlich sein konnte, wenn es um das nötige Training und um eiserne Disziplin ging, haben die einstigen Meister bis heute nicht vergessen: „ Da verstand der Reser, wie wir alle Andreas nannten, überhaupt keinen Spaß. Wer nicht spurte, flog ganz schnell aus der ersten Mannschaft. Egerer konnte auch sehr energisch sein“, erzählt Fritz Neuser.
Ein Nachteil war die harte „Herpersdorfer Schule“ für die jungen Männer, die mit vielen sportlichen Erfolgen belohnt wurden, jedoch keinesfalls: „ Wir alle haben durch den Radsport, durch den
RC Herpersdorf und vor allem durch Andreas Egerer sehr viel an Fleiß, Ehrgeiz, Kameradschaft und Diszplin für unser ganzes Leben gelernt“, versichern die zahlreichen Ex-Meister noch heute. Andreas Egerer, dem sie so viel zu verdanken hatten, werden sie alle nie vergessen!

Manfred M a r r

Klaus Bugdahl mit 88 Jahren verstorben – Ein Nachruf von Manfred Marr

Text und Fotos von Manfred Marr

Wiesbaden – Im Alter von 88 Jahren verstarb vor wenigen Tagen der dreifache Europa- und siebenfache Deutsche Meister Klaus Bugdahl.
Der gebürtige Berliner, der als Jugendfahrer, Amateur und Profi fast 30 Jahre lang erfolgreich im Rennsattel saß, zählte neben Rudi Altig, Rolf Wolshohl, Hennes Junkermann, Dieter Kemper und Sigi Renz von 1957 bis 1977 als Profi zu den großen Stars des deutschen Radsports.

Den ersten Meistertitel holte Bugdahl auf der ASN-Bahn in Nürnberg

1954 gewann der 19-jährige Klaus Bugdahl auf der Nürnberger ASN-Bahn seinen ersten deutschen Meistertitel!
Zusammen mit Hans „Hanne“ Schliebener, Horst Sylvestrzak und Alfred Freytag fuhr Bugdahl mit dem Vierer des „RV Luisenstadt Berlin“ absolute Bestzeit. 1955 wurde Bugdahl mit dem Berliner Vierer Vizemeister. Seinen zweiten Deutschen Meistertitel holte er 1956 als er im Finale der Einer-Verfolgung den Münchner Otto Altweck bezwang.

1957 wechselte Klaus Bugdahl mit 22 Jahren als damals jüngster deutscher Profi in das Schweinfurter „Torpedo-Team“. Bei den Profis holte Bugdahl auf Anhieb den DM-Titel in der Einer-Verfolgung über 5000m.
Mit drei Siegen zeigte der Profi-Neuling zugleich auch als Straßenfahrer sofort seine große Klasse.


1958 gewann er nach eindrucksvoller Solofahrt die Deutsche Straßenmeisterschaft vor Franz Reitz und Hennes Junkermann, bei der Straßen-WM 1958 belegte er in Reims nach 276 schweren Kilometern den zehnten Platz!

Im Winter 1958 fuhr Klaus Bugdahl mit dem Schweizer Jean Roth in Antwerpen, in Frankfurt und Münster mit Valentin Petry (jeweils zweiter Platz!), seine ersten Sechstagerennen. Zum absoluten Publikumsliebling wurde der 23-jährige Klaus Bugdahl in seiner Heimatstadt Berlin, als er zusammen mit dem Holländer Gerrit Schulte als Lokalmatador sein erstes Sechstagerennen gewann.

Seine Leistungen bei schweren Straßerennen waren jedoch auch in den folgenden Jahren hervorragend: In Frankreich gewann er 1959 die „Tour de l’Oise“, einen Etappensieg erkämpfte er bei der „Tour de Suisse“ 1963 und die Deutschland Tour 1960 beendete er als Dritter.
Selbst mit 37 Jahren stand Klaus Bugdahl 1972 als Dritter bei der deutschen Straßenmeisterschaft noch mit auf dem Treppchen!

Obwohl Klaus Bugdahl als Straßenfahrer zahlreiche sehr gute Vertragsangebote aus dem Ausland erhielt, galt seine große Liebe immer mehr dem Bahnsport und den lukrativen Sechstage-Rennen, wobei er 1959 von neun Rennen mit verschiedenen Partnern sechs gewann und dreimal Platz drei belegte. Klaus Bugdahl setzte danach seine große Erfolgsserie auf allen Winterbahnen unaufhaltsam fort.
Von 228 Sechstagerennen konnte er 37 gewinnen! Zu seinen prominentesten Partnern zählten u.a. die großen Radsport-Ikonen Eddy Merckx, Rudi Altig, Jan Janssen, Patrick Sercu und Rik van Steenbergen.

Nach dem Ende seiner langen Karriere war Klaus Bugdahl, der seit 1963 in Wiesbaden lebte, als Teamchef der deutschen Profi-Mannschaft Kotter, als Verkaufsberater im Radsporthandel und Sportlicher Leiter des Frankfurter 6-Tagerennens im Einsatz.

2015 war Klaus Bugdahl auf Einladung des Herpersdorfer Altmeisters Fritz Neuser zu Gast in Nürnberg.

Zusammen mit einigen weiteren einst großen Radsport-Assen ließ er sich die Nürnberger Altstadt und das Industrie-Museum zeigen.
2016 habe ich Klaus Bugdahl, der inzwischen bereits große gesundheitliche Probleme hatte, zuletzt bei der schönen „Tretro-Veranstaltung“ getroffen, die der Kaiserslauterner Jockel Faulhaber alljährlich im Sinsheimer Technik-Museum durchführte.
Manfred M a r r

Bayerns Radsportler trauern um Anton Auer

Nürnberg/München – Bayerns Radsportler trauern um Anton „Toni“ Auer, der am 15. Juli im Alter von 87 Jahren verstorben ist.

Toni Auer
Fotos alle Archiv Manfred Marr

Der gebürtige Münchner, der seit rund 60 Jahren in Nürnberg lebte, war Radsportler mit Leib und Seele. Nach seiner rund zehnjährigen erfolgreichen Karriere, die er 1958 mit einem Deutschen Meistertitel krönte, war Anton Auer mehr als 50 Jahre als vielseitiger Funktionär unermüdlich für den Bayerischen Radsport-Verband, für den Radsport-Bezirk Mittelfranken, für den RV Union 1886 Nürnberg und als langjähriger Bahnchef der Nürnberger Rennbahn am Reichelsdorfer Keller im Einsatz. Auch bei der „Bayern-Rundfahrt“ zählte Anton Auer – ebenso wie seine Ehefrau Charlotte – ab 1982 Jahr für Jahr zum Stamm der ehrenamtlichen Funktionäre und Mitarbeiter.

Der Radsport hat Anton Auer seit seiner frühen Jugend fasziniert und ist sein Leben lang seine große Passion geblieben. „ Meine Mutter war gar nicht begeistert, als ich mit 12 Jahren ihr altes Damenrad zur „Rennmaschine“ umbaute und zusammen mit meinem Schulfreund Otto Altweck wie wild durch München-Daglfing brauste“, erzählte er oft schmunzelnd. Die erfolgreichen Profi-Asse Hans Preiskeit, Ludwig und Hans Hörmann, waren die großen Idole der beiden „radlverrückten“ Münchner Buben. Ab 1951 startete Anton Auer als 14-Jähriger für den „RKV Solitarität“, wobei er auf Anhieb enorme Spurtqualitäten zeigte. Als mehrfacher Bayerischer Jugendmeister wechselte Anton Auer mit 15 Jahren zum renommierten „RV Sturmvogel München“, in dessen Trikot er als Junior und Amateur zur deutschen Spitzenklasse zählte. Anton Auer gewann zwar auch einige schwere Straßenrennen, doch so richtig in seinem Element war er als Amateur bei Rundstreckenrennen, bei Kriterien und bei den rasanten Bahnwettbewerben.

Ab 1957 zählte Toni Auer zur deutschen Bahn-Nationalmannschaft, wobei er vor allem im Sprint, über 1000 Meter, auf dem Tandem und bei den schweren Zweier-Mannschaftsrennen sehr erfolgreich war. Mit seinem Freund und Partner Walter Sonntag gewann Toni Auer 1958 in Frankfurt die Deutsche Tandem-Meisterschaft.

Bei der DM im Zweier-Mannschaftsfahren belegten Auer-Sonntag kurz danach hinter den Gebrüdern Rudi und Willi Altig aus Mannheim den zweiten Platz und beim 1000m-Zeitfahrern stand Toni Auer als DM-Dritter erneut auf dem Treppchen! Mit 23 Jahren wechselte Anton Auer 1960 ins Lager der Profis, wobei er auf schnellen Winterbahnen ebenfalls sehr beachtliche Leistungen zeigte. Im Sommer des gleichen Jahres beteiligte er sich in Nürnberg an einem Steher-Lehrgang , doch die großen Jahre des Profi-Stehersports waren zu diesem Zeitpunkt leider schon vorüber. Es gab immer weniger Steher-Rennen und auch kaum Verträge. Trotzdem hat es Anton Auer nicht bereut, dass er damals nach Nürnberg kam, denn beim „RV Union Nürnberg 1886“ lernte er Charlotte Ruder kennen, die er 1962 heiratete. „ Ich hatte nun eine Familie zu versorgen und vom Radsport allein konnte man damals nicht leben“, sagte er , als er seine Karriere mit 25 Jahren beendete um sich eine solide berufliche Existenz aufzubauen.
Dem Radsport blieb Anton Auer jedoch weiterhin eng verbunden: Von 1972 bis 1982 leitete er als 1. Vorsitzender Nürnbergs ältesten Radsportverein „ RV Union 1886“. Zugleich war er unermüdlich bei Rennen in ganz Bayern als Funktionär und Kampfrichter und als Schatzmeister für den Bayerischen Radsportverband im Einsatz.

Die traditionsreiche Nürnberger Radrennbahn am Reichelsdorfer Keller lag dem einstigen Bahnspezialisten ganz besonders am Herzen. 1987 übernahm Anton Auer von Nürnbergs Altmeister Fritz Scheller und dem damaligen BRV-Präsidenten Hans Bandele die Leitung des „Verein Sportplatz“ , der 1903 die Nürnberger Radrennbahn erbaute und sie seitdem pflegte und verwaltete.

Toni Auer

Zwanzig Jahre lang fungierte Anton Auer „am Keller“ mit großem Engagement erfolgreich als Bahnchef, bis er 2005 aus gesundheitlichen Gründen die Leitung des Vereins an Andreas Zentara übergab. Unter Auer´s Regie wurden fünf Deutsche Meisterschaften , mehrere Länderkämpfe, zahlreiche Bayerische Meisterschaften und viele große Renntage durchgeführt. In den Sommermonaten konnte man den agilen Bahnchef öfter an der Rennbahn als zuhause antreffen.

Rückblickend auf fünf Jahrzehnte seines Einsatzes erklärte Toni Auer stets: „ Neben dem Deutschen Meistertitel , den ich 1958 auf dem Tandem gewann und den internationalen Rennen, die ich in der Bahn-Nationalmannschaft fuhr, sind mir vor allem die vielen schönen Jahre als Leiter der Nürnberger Rennbahn immer in guter Erinnerung geblieben“. Anton Auer durfte zu Recht stolz darauf sein, dass es ihn gelang, den regen Sportbetrieb zwei Jahrzehnte lang erfolgreich fortzusetzen, die Rennbahn zu erhalten und die Vereinsführung bei bester Kassenlage an seinen Nachfolger zu übergeben.

Für seine großen Verdienste um den Radsport und die Nürnberger Rennbahn wurde Anton Auer 1997 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Der Bund Deutscher Radfahrer und der Bayerische Radsportverband würdigten Auer´s langjährigen Einsatz mit diversen Ehrennadeln in Gold und Silber. Von seinem früheren Heimatverein RV Sturmvogel München und vom RV Union Nürnberg wurde Auer zum Ehrenmitglied ernannt. Bayerns Radsportlern wird Anton Auer , der ein großes Stück Radsportgeschichte erfolgreich mitgestaltet hat, unvergessen bleiben.
Manfred Marr

Frankens Radsportler trauern um Dieter Flögel

1980 Altstadtkriterium Nürnberg: Dieter Flögel und Andreas Englert (RSG Nürnberg) eingerahmt von Peter und Thomas Krön von der RMV Concordia Strullendorf.
Dieter Flögel (RSG Nürnberg) beim Altstadtrennen 1980 in Nürnberg
Photo by Plomi

Frankens Radsportler trauern um den zweifachen Deutschen Meister Dieter Flögel, der am 26. Januar im Alter von 68 Jahren nach einer schweren Erkrankung verstorben ist. Der gebürtige Hafenlohrer begann 1969 als 15-Jähriger beim RV Concordia Karbach mit dem Radsport. Nach zahlreichen Siegen, die er als Junior für den RV 89 Schweinfurt errang, schloss sich Dieter Flögel 1975 als einer der besten Amateure Bayerns der 1973 gegründeten RSG-Katzwang an. Zusammen mit seinen Vereinskameraden Friedrich von Loeffelholz und Dieter Burkhardt zählte Flögel in den folgenden Jahren konstant zur absoluten deutschen Spitzenklasse der Straßen-Amateure. Gemeinsam prägte das außergewöhnliche fränkische Trio eine völlig neue Epoche des Amateurstraßen-Rennsports und bildete damit die Basis für die folgenden erfolgreichen Jahrzehnte der RSG-Hercules, der RSG Nürnberg und danach für das Profisteam NÜRNBERGER .
Von 1976 bis 1984 war Dieter Flögel ohne Unterbrechung Mitglied im BDR-Nationalkader 1979 gewann er mit dem RSG-Strassenvierer (Flögel, von Loeffelholz,Burkhardt,Münch), den deutschen Mannschaftstitel über 100 Kilometer. Acht Mal hat Dieter Flögel von 1976 bis 1984 an Weltmeisterschaften teilgenommen. 1981 wurde er in Prag Fünfter der Straßen-WM – damals die beste WM-Platzierung eines deutschen Rad-Amateurs seit 1963! Neben der DM im Einer-Straßenfahren, die Flögel 1983 erkämpfte, gewann er zwischen 1975 und 1983 zahlreiche Etappen bei nationalen und internationalen Rundfahrten, vier Bundesliga-Rennen und acht extrem schwere „Straßen-Klassiker“. Mit dem Vierer der RSG Katzwang ( später RSG Hercules bzw. RSG Nürnberg) wurde Dieter Flögel zwischen 1975 und 1983 dreimal Deutscher Vize-Meister und dreimal DM-Dritter.
1984 beendete Dieter Flögel nach rund 200 Siegen seine erfolgreiche Radsport-Karriere. Bis 1988 hat er zum „Abtrainieren“ noch an Steherrennen und an kleineren Radrennen teilgenommen. Dem Radsport blieb er auch danach eng verbunden durch seine Mitarbeit in der Organisation und Leitung der RSG Nürnberg, später beim Team NÜRNBERGER, sowie als Rennleiter beim Radrennen „Rund um die Nürnberger Altstadt“.
Manfred Marr

Flögel, der zuletzt in Bubenreuth bei Erlangen lebte, starb im Alter von 68 Jahren an den Folgen einer Herzerkrankung im Universitätsklinikum Erlangen.

26.9.1981: Vor dem Start zum P&S Preis in Katzwang erhält der DM 1981 Raimund Dietzen aus Trier Anweisungen vom Capitano der RSG Nürnberg, Dieter Flögel.
26.9.1981
P&S Preis Katzwang
Dieter Flögel zusammen mit dem Deutschen Meister Raimund Dietzen