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Analyse von Bosch eBike Systems: Rückenwind für den eBike-Markt

Steigende Verkaufszahlen, optimistische Prognosen

eBikes mittelfristig mit Verkaufsanteil von über 30 Prozent am Fahrradmarkt
Käufer setzen auf Qualität, Premiumprodukte und guten Service
Vielfältige Einsatzzwecke: Pedelecs sind vollwertige Fortbewegungsmittel
Stuttgart/Reutlingen – Fahrradfahren ist beliebt. Wer radelt, ist schnell und flexibel unterwegs, schont dabei Geldbeutel und Umwelt. Rund 2,4 Fahrräder kommen hierzulande auf jeden Haushalt, 82 Prozent der Deutschen geben an, diese aktiv zu nutzen. Die Einsatzzwecke sind vielfältig und das Angebot wächst: auch bei eBikes, dem aktuellen „Motor“ der Fahrradbranche – jeder Zweite interessiert sich für ein Rad mit Elektromotor, beim Fahrradkauf würde sich jeder Dritte direkt für ein Pedelec entscheiden. Für Bosch eBike Systems, Marktführer bei eBike-Antriebssystemen im Premiumsegment, steht fest: eBikes werden in einigen Jahren einen Verkaufsanteil von mehr als 30 Prozent bei Fahrrädern aufweisen.

eBike-Markt: Positive Entwicklungen

Dass Elektromobilität schon heute problemlos funktioniert, zeigen eBikes: Neueste Prognosen des ZIV gehen von 560.000 verkauften Pedelecs im Jahr 2016 aus, einem Anstieg von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit sind aktuell mehr als drei Millionen Pedelecs auf Deutschlands Straßen unterwegs. „eBikes entwickeln sich zunehmend zu einem festen Bestandteil im Mobilitäts-Mix. In Europa wurden 2015 rund 1,7 Millionen eBikes verkauft, für 2016 gehen wir von etwa 2 Millionen aus. Auf lange Sicht wird jedes dritte neu verkaufte Fahrrad in Mitteleuropa ein eBike sein. In einigen Ländern – etwa in Belgien oder auch in den Niederlanden – haben wir das bereits erreicht oder stehen kurz davor“, sagt Claus Fleischer, Leiter Produktbereich Bosch eBike Systems.

Aktuelle Trends: Sportlich und qualitativ hochwertig

Wie gelingt es Pedelec-Herstellern, in der Erfolgsspur zu bleiben?
Ein Aspekt: eBikes sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Sie sind schick, hochwertig und gehören inzwischen zum Lifestyle. Dafür investieren die Käufer. Der durchschnittliche Verkaufspreis für ein eBike im Jahr 2016 liegt laut einer Studie von e-bike-finder.com bei 3.287 Euro. Das sind 250 Euro mehr als im Vorjahr und eine Steigerung von acht Prozent. Bei City-Modellen werden im Schnitt 3.050 Euro ausgegeben, bei eMountainbikes, die vor allem in Sport und Freizeit genutzt werden, durchschnittlich 3.897 Euro. „Derzeit finden vor allem sportive Anwendungen Anklang. Das sehen wir etwa bei der Performance Line CX: Unsere kraftvollste und dynamischste Linie ist bereits jetzt in mehr als jedem vierten Bosch eBike-System verbaut. Auch die Nachfrage bei den Akkus bestätigt die Tendenz. Lag unser Lieferanteil vor drei Jahren bei 60 Prozent Gepäckträgerakkus und 40 Prozent Rahmenakkus, hat sich dieses Verhältnis mittlerweile gedreht – wir liefern jetzt 60 Prozent Akkus fürs Unterrohr und 40 Prozent Gepäckträgerakkus“, so Fleischer.
Gleichzeitig etabliert sich das eBike in der Stadt als ideales Fortbewegungsmittel – angesichts der wachsenden Bevölkerung in Großstädten und der oftmals angespannten Verkehrssituation eine logische Konsequenz. Jede zweite Fahrt mit dem Pkw ist kürzer als 5 Kilometer. Auf diesen Distanzen ist das Pedelec im Stadtverkehr das schnellste Verkehrsmittel und besitzt verkehrspolitisch das größte Potenzial.

Beim Kauf eines eBikes entscheiden sich Interessenten überwiegend für den stationären Handel (82 Prozent). Beratung und Service sind wichtige Entscheidungskriterien (für mehr als 60 Prozent). Ein positives Signal, findet Fleischer: „Fachhändler sind in der Regel gut geschult, unterstützen bei der Kaufentscheidung und bieten einen zuverlässigen Service. Der Kunde kann sich vor Ort individuell informieren und beraten lassen und häufig sein Wunschmodell vorab testen. Das sind beim eBike-Kauf wesentliche Voraussetzungen.“

Das Angebot wächst, Modelle werden diverser, Mittelmotoren dominieren

Das Angebot ist vielfältig: Die Studie von e-bike-finder.comberücksichtigt 2.556 verschiedene eBike-Modelle von insgesamt 80 Herstellern. Davon entfallen 94 Prozent auf die Kategorie Pedelec mit Motorunterstützung von bis zu 25 km/h. Elektromofas und S-Pedelecs sind in Deutschland eher Nischenprodukte. Der Trend geht dabei klar zum Mittelmotor: Bei 87 Prozent aller angebotenen eBikes 2016 sitzt die Drive Unit mittig im Rahmen. „Bosch hat sich von Beginn an für den Mittelmotor entschieden. Denn er hat entscheidende Vorteile: Mit seiner tiefen, mittigen Positionierung hat das eBike einen niedrigen Schwerpunkt und eine gute Lastenverteilung. Das verbessert die Kontrolle und erhöht die Sicherheit. Zudem benötigen Mittelmotoren dank dem besseren Wirkungsgrad weniger Energie“, erklärt Fleischer. Auch die harmonische Antriebssteuerung sowie die Kompatibilität für alle Schaltungen sind klare Vorteile gegenüber Vorderrad- und Hinterradmotoren.
Flexibel sind die Käufer bei der Wahl des eBike-Herstellers: Eine Erhebung von fahrrad.de zeigt, dass es für 65 Prozent keine bestimmte Marke sein muss; knapp die Hälfte wünscht sich ein Pedelec mit Bosch-Antriebssystem.

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