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Lexware Rothaus Team: Weltcup Vallnord, AND / Elite: Wahnsinns-Gefühl: Hanna Klein auf Platz 15

Hanna Klein vom Lexware-Rothaus Team hat beim Weltcup in Andorra für eine Überraschung gesorgt und mit Rang 15 das beste Weltcup-Resultat ihrer Karriere erzielt. Markus Bauer wurde bei den Herren 43.

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Hanna Klein by Kuestenbrueck

 

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Markus Bauer by Kuestenbrueck

„Es war so ein Wahnsinns-Gefühl da vorne mit dabei zu sein.“ Hanna Klein kam trotz der Erschöpfung aus dem Strahlen beinahe nicht mehr heraus. Sie hatte allen Grund dazu, denn ihr war das beste Karriere-Resultat gelungen. Und es ist schon eine Weile her, dass Hanna Klein in diesen Regionen unterwegs war. Von Beginn an war Hanna Klein anzumerken, was sie im Ziel als Hauptmotivation preisgab: „Ich musste das DM-Ergebnis einfach wieder gut machen.“ Den ersten Anstieg nach 300 Metern wollte sie unbedingt möglichst weit vorne nehmen. „Auch auf die Gefahr hin, zu überziehen“, wie sie sagte. Das gelang der Freiburgerin auch hervorragend. Sie hatte das Hinterrad von Sabine Spitz und lag an 16. Position. Überzogen hatte sie auch nicht, denn die folgenden Runden liefen sehr gut. Sie fuhr sich bis auf Platz zehn nach vorne, eine Region, die sie in Weltcup-Rennen noch nie erreicht hat. Dann kam eine starke Gruppe von hinten. „Das war mir schon klar, dass ich die nicht halten kann“, bekannte Hanna Klein. Unter anderem war das Ex-Weltmeisterin Irina Kalentieva und auch Marathon-Europameisterin Esther Süss. Dennoch hielt sich die knapp 26-jährige Sportstudentin noch bis zur letzten Runde in dieser Gruppe, die auch ihre Ex-Teamkollegin Adelheid Morath von hinten erreichte. Bis zum Schluss blieb Hanna Klein stabil und kam mit 3:23 Minuten Rückstand auf die Überraschungssiegerin Sabine Spitz (1:26:54 Stunden) ins Ziel. „Ich bin voll glücklich. Endlich hat ein Rennen mal wieder richtig gut geklappt“, meinte Hanna Klein und bekam ein dickes Lob vom Bundestrainer. „Das war richtig gut heute“, sagte Peter Schaupp. Für die Nominierung zur WM in Südafrika war da auf jeden Fall ein gutes Argument.

 

Markus Bauer verfehlt sein Ziel, feiert aber gutes Weltcup-Comeback

Dieses gute Argument konnte Markus Bauer im Herren-Rennen nicht liefern. „Das war mein Problem“, sagte er im Ziel und deutete auf seine Startnummer 90. „Es war keine faire Startloop und deshalb musste ich am Anfang riskieren nach vorne zu fahren“, erklärte Bauer. Das gelang ihm auch, denn er war vor dem ersten Singletrail auf Rang 29. „Mein Gefühl war auch ganz gut, aber nachdem es in der dritten Runde richtig abging, da bin ich eine Runde gestanden“ berichtete er aus seiner Sicht. Er fiel von Platz 36 zurück auf Rang 47. „Hinten raus ging es zwar wieder gut, aber da war es zu spät. Das war für heute das Maximum. Schade, dass es nicht gereicht hat“, kommentierte Bauer seinen 43. Platz, 6:41 Minuten hinter Weltmeister Nino Schurter (1:27:07 Stunden). Besser als Platz 38 hätte er sein sollen. Dahin fehlte eine gute Minute. Dann rückte er das Resultat aber noch in ein anderes Licht. „Ich bin über ein Jahr keinen Weltcup gefahren, jetzt bin ich 43. Was kann ich mich da beklagen“, schob er hinterher. Nino Schurter gewann sechs Sekunden vor Ondrej Cink (Cz) und elf Sekunden vor dem Franzosen Stephane Tempier. Bester Deutscher war Manuel Fumic (Kirchheim/T.) auf Rang zehn.

 

 

 

 

 

 

 

Lexware Rothaus Team: Weltcup Vallnord, AND / U23 Herren

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Julian Schelb by Maasewerd

 

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Christian Pfäffle by Kuestenbrueck

 

Klug gefahren: Top-Ten für Schelb und Pfäffle

 

Julian Schelb und Christian Pfäffle vom TeamLexware-Rothaus  haben beim U23-Weltcup im Bikepark Vallnord ihre besten Saisonergebnisse erzielt. Schelb wurde am Freitagabend in Andorra Fünfter, Pfäffle fuhr auf Rang neun. Martin Gluth schied aus.

 

„Endlich hat mal alles geklappt. Freut mich riesig für euch.“ Teamchef Daniel Berhe klopfte seinen beiden Fahrern mit einem Strahlen auf die Schulter. Es hatte bis zum vierten Weltcup in der Höhenlage von Andorra gedauert, ehe es für ein Top-Ten-Resultat reichte.

Julian Schelb musste sich teilweise richtig quälen, doch er tat das Richtige zum richtigen Zeitpunkt. In der ersten Runde führte er eine kleine Spitzengruppe an, doch dann musste er dosiert weiterfahren. „Ich wusste, wenn ich einmal über die Grenze gehe, dann ist es vorbei“, erklärte Schelb. Er schaffte es aber sich in der Verfolgergruppe festzusetzen. Wiederholt verlor er in einem Wiesenaufstieg etwas den Kontakt, konnte in einem steilen Schotteranstieg aber wieder auftrumpfen.

In der vorletzten Runde fiel U23-Europameister Jordan Sarrou (Fra) wegen eines Defekts aus der dreiköpfigen Spitzengruppe heraus und Schelb führte die Verfolger an Sarrou vorbei. Doch zu Beginn der fünften und letzten Runde schienen die Konkurrenten, inklusive Sarrou, dem Münstertäler im Wiesenaufstieg wieder abzuhängen. Er verlor den Anschluss und lag an siebter Stelle. „Da musste ich mir immer das Hirn raus schießen“, wählte er drastische Worte. Dass er sich dennoch zurückkämpfte und am Ende mit 1:48 Minuten Rückstand auf Hugo Drechou (Fra) noch Fünfter wurde, das kommentierte Schelb mit den Worten: „Da habe ich mich selber besiegt.“ Will heißen: den inneren Schweinehund. „Ich habe mir da so fest vorgenommen und es hat sich gelohnt, dass ich durchgehalten habe“, bilanzierte Schelb, der damit in der Gesamtwertung auf Rang zwölf vorrückte.

 

Pfäffles Aufholjagd hat Erfolg

Christian Pfäffle kam 40 Sekunden später als Neunter ins Ziel und war ein völlig anderes Rennen gefahren. Am Start wurde er von U23-Vizeeuropameister Jens Schuermans (Bel) behindert, nachdem der aus dem Pedal geklickt war. „Danach konnte ich nicht mehr vorbei und wollte es auch nicht, weil ich am Anfang in der Höhe nicht zu viel investieren wollte“, erklärte Pfäffle, warum er an der ersten Zwischenzeit nur 28. war. Dass der Deutsche U23-Meister in dieser Anfangsphase ruhig blieb und in der Hitze des Gefechts nicht überzog, war wohl der Schlüssel für die folgende Aufholjagd. Kein Wunder, dass Bundestrainer Peter Schaupp im Ziel bemerkte: „Die Jungs sind sehr klug gefahren.“

Pfäffle hatte nach der ersten von fünf Runden schon 50 Sekunden Rückstand. Dass er in der Verfolgergruppe mit Schelb hätte mitmischen können, das lässt sich erahnen. Ab der dritten Runde fuhr der Neuffener der Formation als Neunter im Alleingang hinterher und kam dem achten Rang auch mal bis auf 15 Sekunden nahe. „Ich habe mir ein paar Mal überlegt, ob ich investieren soll um die Lücke zu schließen, aber ich glaube es hätte keinen Sinn gemacht“, erklärte Pfäffle. „Top-Ten war das Ziel und das habe ich erreicht. Ich bin sehr zufrieden mit dem Tag.“ Dabei hatte er noch am Morgen „schlechte Beine“, wie schon am Tag zuvor im Sprint. Erst beim Einfahren wurde es plötzlich besser.

 

Einen Kandidaten hatte Daniel Berhe dann doch noch zu trösten. Bei Martin Gluth ging nichts zusammen. Der Wahl-Freiburger verlor schnell den Anschluss und gab in der dritten Runde auf. „Es ging einfach nichts zusammen. Warum weiß ich auch nicht“, zuckte er mit den Achseln.

 

Der U23-EM-Dritte Hugo Drechou gewann das Rennen mit 50 Sekunden Vorsprung auf Markus Schulte-Lünzum (Haltern) und 1:27 Minuten vor Jordan Sarrou. Schulte-Lünzum baute seine Führung in der Gesamtwertung aus.