Titelverteidiger Sagan holt Rang fünf bei unglaublich hartem Paris – Roubaix

Pünktlich um 11 Uhr erfolgte heute der Start zu Paris – Roubaix 2019 in Compiègne. Mit 29 Sektoren warteten auch in diesem Jahr fast 55 km Kopfsteinpflaster auf das Fahrerfeld bei der Hölle des Nordens. Während die ersten 96 Kilometer durchwegs auf asphaltierten Straßen führten, folgte im zweiten Streckenteil des Rennens Sektor auf Sektor, bevor auf der Radrennbahn in Roubaix traditionell über den Sieg entschieden wird. Wie in den letzten Jahren entbrannte von Beginn an ein harter Kampf um die Spitzengruppe. Da bei Paris – Roubaix durchaus eine Chance besteht, dass es Fahrer einer frühen Gruppe bis ins Ziel schaffen, wollten alle großen Teams entsprechend in der Gruppe platziert sein. Dadurch neutralisierte sich die Rennsituation an der Spitze immer wieder und es dauerte mehr als 50 Kilometer, bevor sich drei Fahrer absetzen konnten. Das Feld ließ aber nicht locker und 20 km später war das Peloton wieder geschlossen. Rund 15 km vor dem ersten Kopfsteinpflaster Sektor des Tages konnte sich letztlich doch noch eine Gruppe lösen, gefolgt von einer ersten Verfolgergruppe in der auch Maciej Bodnar von BORA – hansgrohe vertreten war. Das Feld erreichte den ersten Sektor rund 40 Sekunden hinter der Spitze des Rennens. Die Gruppen vorne liefen wenig später zusammen, doch auch weiterhin blieb das Tempo enorm hoch. Nach den ersten drei Sektoren waren die Ausreißer wieder gestellt und einige Stürze dezimierten nun das Feld. Auch Peter Sagan wurde etwa 120 km vor dem Ziel hinter einem Sturz aufgehalten. Wenig später ging Daniel Oss zu Boden, der das Rennen leider aufgeben musste. Nachdem das Feld zwischenzeitlich in zwei Teile zerbrochen war, sorgte BORA – hansgrohe dafür, dass Peter Sagan wieder zur ersten Gruppe aufschließen konnte. Etwa 65 Kilometer vor dem Ziel setzten sich dann P. Gilbert, N. Politt und Rudi Selig (BORA – hansgrohe) ab. Zehn Kilometer später attackierte der Titelverteidiger, während an der Spitze Rudi Selig zurückfiel. Im Sektor 11, dem berühmten Mons-en-Pévèle, fanden sechs Fahrer an der Spitze zusammen, darunter Peter Sagan, die nun schnell rund eine Minute Vorsprung herausfahren konnten. Sagan machte einen guten Eindruck und konterte die ersten Attacken in der Spitzengruppe souverän, doch im Carrefour de l’Arbre konnte er Politt und Gilbert nicht mehr folgen. Während das Spitzenduo mit 30 Sekunden Vorsprung auf das Velodrom einbog, kämpfte Sagan am Ende um Rang vier oder fünf. Doch der Vorjahressieger war am Ende seiner Kräfte und musste sich beim Sieg von P. Gilbert mit Rang fünf zufriedengeben. Dennoch macht es den Eindruck, als ob der Aufwärtstrend bei Peter weiter anhält.
Ergebnis
01 P. Gilbert 5:58:02
02 N. Politt +0:00
03 Y. Lampaert +0:13
05 P. Sagan +0:42

Reaktionen im Ziel
„Es war ein hartes Paris – Roubaix, und der Gegenwind machte das Rennen noch härter. Das Team hat wieder einen super Job gemacht, wir hatten ein paar Stürze, aber dennoch waren wir in der Entscheidung vorne dabei. Bis zum Carrefour de l’Arbre war alles ok, aber dann hatte ich einfach nicht mehr die Beine, um um das Podium mitzukämpfen.“ – Peter Sagan

„Wir sind heute ein gutes Rennen gefahren. Dass wir Daniel früh verloren haben, war natürlich sehr schade, aber der Rest der Mannschaft war heute stark. Wir mussten dann etwas früher reagieren, als wir eigentlich wollten, und auch Peter hat etwas früher attackiert als geplant. Er hat zuerst einen guten Eindruck gemacht, aber am Ende war er total leer und konnte leider nicht mehr um den Sieg kämpfen. Dennoch war es ein gutes Rennen von uns, und das Ergebnis war wohl das Maximum heute.“ – Enrico Poitschke, sportlicher Leiter
@BORA-hansgrohe