Tour de France, Etappe 2: Van Garderen klettert nach oben

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Zélande, Niederlande – BMC Racing Team Fahrer Tejay van Garderen konnte am Sonntag bei der Tour de France Zeit auf die Konkurrenten um das Gesamtklassement gut machen, während sein Teamkollege Rohan Dennis bei Regen und starkem Wind die Führung herschenken musste.

Van Garderen beendete die Etappe als Elfter und kletterte mit 44 Sekunden Rückstand auf den achten Gesamtrang. Er und fünf weitere Fahrer des BMC Racing Teams waren Teil der 26-köpfigen vorderen Gruppe, die sich weniger als 60 Kilometer vor dem Ende der 166 km langen Etappe absetzen konnte.

„Zu dieser Zeit waren wir nur auf die Räder vor uns fokussiert“, sagte van Garderen. „Uns hat nicht interessiert, was hinter uns geschehen ist. Wir wollten sicher fahren und vorne bleiben. Dass einige Leader zurückgeblieben sind, ist für uns natürlich eine gute Nachricht.“

Zu den Fahrern, die den Sprung nach vorne nicht geschafft haben, zählten unter anderen der Tour de France Titelverteidiger Vincenzo Nibali (Astana Pro Team), der letztjährige Dritte Thibaut Pinot (FDJ), der letztjährige Giro d’Italia Sieger Nairo Quintana (Movistar Team) und Dennis vom BMC Racing Team.

Das Tempo in der Gruppe hielten für van Garderen Daniel Oss, Manuel Quinziato, Michael Schär, Greg Van Avermaet und der Schweizer Strassenmeister Danilo Wyss hoch. Die Lücke wuchs von zunächst 30 Sekunden auf eine Minute vor den letzten 16 km und am Ende auf 1:28 an.

„Für uns war es nicht leicht unser Gelbes Trikot (Dennis) zurücklassen zu müssen“, sagte van Garderen. „Eine Zeit lang dachten wir, dass es nicht richtig sei und wir ihn aufschliessen lassen sollten. Dann wären aber auch die anderen Favoriten wieder im Rennen gewesen. Deshalb war es für uns eine harte Entscheidung.“

Dennis sah als Sieger des Eröffnungszeitfahrens am Samstag, wie das Feld vor seinen Augen geteilt wurde.

„Wir fuhren über einige Kreisverkehre und ich dachte, dass es für mich besser ist, sicher zu fahren“, so Dennis. „Dann liess Pinot die Lücke aufreissen. Er drehte sich um und gab mir zu verstehen, dass ich diese wieder schliessen solle. Ich sah, dass auch Nibali bei uns war. Deshalb habe ich die Verfolgung nicht vorangetrieben, weil es für uns besser ist, wenn Nibali Zeit verliert.“

Gemäss Dennis war der Verlust des Gelben Trikots als Gesamtführender nach nur einem Tag mit dem Verbleib in der zweiten Gruppe auf den letzten 40 Kilometern besiegelt.

„Die Entscheidung war am Anfang schwer zu verdauen, ich konnte jedoch damit leben“, so Dennis. „Ich hätte die Lücke schliessen und Nibali mitziehen können, was mir wahrscheinlich das Trikot gehalten hätte. Aber so hat Nibali Zeit verloren und das macht die Situation besser für Tejay. Er hat unseren Fokus während der Tour.“

Gemäss BMC Racing Team Sportdirektor Yvon Ledanois wäre die Verteidigung des Gelben Trikots ein Bonus gewesen. Die gesteckten Ziele seien jedoch unverändert.

„Heute Morgen wollten wir versuchen das Trikot zu verteidigen“, sagte Ledanois. „Aber die höchste Priorität hat für uns das Gesamtklassement mit Tejay. Die letzten 30 oder 40 Kilometer haben wir dann unsere ganze Kraft in ihn gelegt. Wir wussten, dass heute ein verrückter, windiger und gefährlicher Tag sein wird. Es war sehr hart, aber wir sind bei der Tour de France. Jeder Tag ist wie ein Klassiker. Am Ende war es ein guter Tag für uns.“

André Greipel (Lotto Soudal) gewann die Etappe vor Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) während Oss und Van Avermaet Fünfter resp. Sechster wurden. Fabian Cancellara (Trek Factory Racing) wurde Dritter und schlüpfte ins Trikot des Gesamtführenden.