Triathlon – EM in Kitzbühel: Härtetest für Team-Baier Athlet Manuel Lohr


„Am verlängerten Fronleichnams-Wochenende rief die ETU zur Triathlon-Europameisterschaft über die Sprint- und Olympische Distanz nach Kitzbühel. Zu dieser Gelegenheit durfte ich meinen Team-Baier Anzug erstmals gegen den Einteiler der DTU tauschen und somit die Nationalfarben über die Sprintdistanz in Kitzbühel vertreten.
Da sowohl die zu erwartende Konkurrenz als auch die Strecke ein großes Fragezeichen war, galt es vorerst lediglich Erfahrungen in einem internationalen Teilnehmerfeld zu sammeln und für mich persönlich ein möglichst optimales Rennen zu erwischen.

Nachdem im Vorfeld immer wieder „von der wohl fordernsten Radstrecke der 30-jährigen EM Geschichte“ gesprochen wurde, die mit drei knackigen Anstiegen und insgesamt 360 Höhenmeter auf 19,7 km aufwartete, fiel die Wahl des geeigneten Rades recht schwer. Als dann für den Renntag noch Starkregen und Gewitter angekündigt wurden, entschied ich mich in letzter Minute für das Corratec-CCT statt dem Zeitfahrrad, was sich später als goldrichtige Wahl herausstellte.

Der Start am Kitzbüheler Schwarzsee erfolgte bei kalten 14 Grad Lufttemperatur, sodass der Sprung in den 20 Grad warmen See sowohl von der Kälte als auch von der Anspannung erlöste. Als ehemaliger Beckenschwimmer übernahm ich sofort das Kommando und führte das Feld an. An meinen Füßen blieb nur der spätere Sieger aus Italien, sodass nach 750m eine Lücke von immerhin 40 Sekunden gerissen war.

Auf dem Rad ging es nach zwei flachen Kilometern direkt zur Sache: schmale Straßen, kurze, knackige Steigungen bis 10% und enge verwinkelte Abfahrten sorgten für ständige Rhythmuswechsel und erforderten absolute Konzentration. Als nun auch der angekündigte Regen einsetzte, blieben Stürze leider nicht aus. Ich selbst erreichte die zweite Wechselzone glücklicherweise unbeschadet auf Rang 5.

Von nun an galt es in der schwächsten Disziplin, dem Laufen, nicht zu viele Plätze zu verlieren. Von der Hoffnung auf eine Top-Ten Platzierung angetrieben, wurde der ebenfalls wellige Kurs um den Schwarzsee in Angriff genommen. Wie erwartet, musste ich noch einige Plätze abgeben, konnte mich aber letztendlich im Schluss-Spurt behaupten und überquerte auf Rang 10 die Ziellinie.

Dass am Ende neben dem erwünschten fehlerfreien Rennverlauf bei widrigen Bedingungen auch noch ein Top-Ten Ergebnis als zugleich bester Deutscher zu verbuchen war, sorgte für absolute Zufriedenheit und machte sofort Lust auf mehr.

So kam es, dass ich mich zwei Tage später völlig spontan an der Startlinie zum Sprint in Erding befand. Es sollte hier hauptsächlich darum gehen, vor dem nächsten Saisonhighlight in zwei Wochen (DM Düsseldorf) noch einen bewusst harten Trainingsakzent zu setzen – von einer guten Leistung war eigentlich nicht auszugehen. Umso mehr überraschte es mich dann selbst, dass ich noch gute Beine hatte und mit einem sechsten Gesamtplatz auch noch meine Altersklasse gewinnen konnte.

Insgesamt also ein sehr gelungenen Wochenende!“

Bericht + Foto von Manuel Lohr (Triathlon Team Baier)

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