Weltcup Albstadt / Vorschau: Plan A und B im „Hexenkessel“

Fünf Biker vom Lexware Mountainbike Team bestreiten am Wochenende die
zweite Weltcup-Runde in Albstadt. U23-Meister Max Brandl zeigt sich vor dem
U23-Rennen am Samstag optimistisch. Im Elite-Rennen des Heim-Weltcups will
Georg Egger am Sonntag zeigen, was in ihm steckt.

Albstadt und Georg Egger, das passt schon gut zusammen. 2017 verzeichnete
der Biker vom Team aus dem Hochschwarzwald im U23-Rennen als Zweiter
sein bestes Weltcup-Resultat. So geht der Gessertshausener auch
hochmotiviert ans Werk.

„Die Form ist nicht schlecht und ich habe super Bock alles aus mir raus zu
holen“, so Egger.

Allerdings weiß der DM-Dritte, dass man „im Elite-Weltcup nichts geschenkt
bekommt“, wie er es ausdrückt. Klar, er hat es ohne Einschränkung mit den
Besten der Welt zu tun. Da wäre für ihn im ersten Elite-Jahr ein Eindringen in
die Punkte-Ränge bis Platz 60 schon mal ein Teil-Erfolg.

„Ich kann im ersten Jahr noch gar nicht richtig einschätzen, wo ich stehe“,
bekennt Egger. Und prinzipiell ist es von Startposition 59 aus grundsätzlich ein
anderes Rennen als wenn man vorne um die Spitze mitkämpft wie es in der
U23 der Fall war.

Das heimische Publikum im „Hexenkessel“ Bullentäle wird für zusätzliche
Motivation sorgen.

U23: Brandl fühlt sich topfit
Max Brandl kann diesen Vorzug der Nachwuchs-Kategorie noch genießen.
„In der ersten Reihe kann man sich aus dem Getümmel am Anfang
heraushalten“, sagt der Freiburger.

Und für den Rest klingt der 20-Jährige nach seiner starken Vorstellung vom
Bundesliga-Rennen in Gedern ganz optimistisch.

„Ich fühle mich topfit und werde mein Bestes geben“, sagt Brandl, der in
Startreihe eins ins Rennen gehen darf. „Wenn ich alles abrufe, was ich aktuell
kann, wenn ich in der Lage bin es umzusetzen, dann steht einem guten
Ergebnis nichts im Weg.“

Ob das ausreicht für das Podest oder gar den ersten Weltcup-Sieg, das hängt
natürlich auch von der Verfassung seiner Konkurrenten ab, allen voran
Stellenbosch-Sieger Petter Fagerhaug aus Norwegen und der Däne Simon
Andreassen. Aber vor dem Heimpublikum auf dem Podium zu stehen, wie
Kollege Egger im Vorjahr, das wäre ja auch nicht schlecht.
Das mag für Luca Schwarzbauer noch außer Reichweite sein, von
Startposition 35 sowieso. Doch sein vor der Saison formuliertes Ziel sich unter
den besten Zehn zu etablieren, scheint nicht nach den jüngsten Vorstellungen
nicht aus der Luft gegriffen.

„Ich werde versuchen so schnell wie möglich diese Regionen zu erreichen
und wenn es geht, mich an Max zu orientieren“, erklärt Luca Schwarzbauer zu
„Plan A“ mit Team-Karte. Wenn er sich aber nicht so fit wie gewünscht fühlen
würde, dann gebe es Plan B.

„Dann versuche ich mich nicht verrückt zu machen, sondern das Rennen
unter den gegebenen Umständen so gut wie möglich zu Ende zu bringen und
möglichst viele Punkte mitzunehmen“, erläutert Schwarzbauer.
Einen zwölften Platz von Lenzerheide 2016 ist das bisher beste Resultat, das
der Nürtinger aus dem Weltcup vorzuweisen hat.

List mit guter Startposition
David List steht fünf Positionen weiter vorne als sein Teamkollege. Wenn die
Trainingsplanung aufgeht, könnte er versuchen seine ersten Weltcup-Punkte
in der U23 einzufahren (Top 25).

„Wenn ich ehrlich bin, hätte ich letztes Jahr nicht gedacht, dass ich so weit
vorne starten kann, aber durch die Punkte von der Junioren-WM und dem
Snowbike-Festival habe ich mir sehr gute Voraussetzungen geschaffen“,
erklärt List.

Die zu nutzen, hat er sich zur Aufgabe gemacht. „Diese Woche lege ich den
Fokus auf Regeneration, um super frisch starten zu können“, kündigt der
Friedrichshafener an.

So ähnlich formuliert das auch Jannick Zurnieden. „Ich habe zwei Tage
ruhiger gemacht, um mich noch mal richtig zu erholen“, so der Freiburger.
„Meine Devise ist so weit wie möglich nach vorne zu fahren.“
Von Startplatz 69 will er aber das Rennen eher kontrolliert angehen, um sich
„dann Runde für Runde vorzuarbeiten.“