Schwarzbauer: Ein Grund glücklich zu sein

Max Brandl und Luca Schwarzbauer haben beim Bundesliga-Auftakt in Heubach die Plätze zwei und vier belegt. David List hatte doppeltes Pech und belegte dennoch Rang elf. Georg Egger belegte in der Elite einen guten 19. Rang und Matthias Bettinger feierte doppelt. Einen achten Rang beim Marathon und seinen Geburtstag.

Das erste Bild, das sich dem Publikum in Heubach im U23-Rennen bot, war für das Lexware Mountainbike Team ein sehr erfreuliches. Luca Schwarzbauer führte das Feld zu Beginn der zweiten Runde an, direkt dahinter lag Max Brandl und David List folgte an zehnter Stelle.

Doch die zweite Runde veränderte die Verhältnisse. Der Franzose Joshua Dubau übernahm die führende Position und erwies sich an diesem Tag als der stärkste Kletterer.

Max Brandl fuhr am Berg sein Tempo, Luca Schwarzbauer versuchte an seinem Hinterrad zu bleiben. In Runde drei verlor der Nürtinger etwas den Anschluss und bekam dann ein noch gravierenderes Problem. Eine Schuhplatte löste sich, ausklicken konnte er aber auch nicht und so kämpfte er in der Folge nicht nur mit dem langen Berg, sondern auch mit der fehlenden Fixierung auf dem Pedal.

Derweil versuchte Max Brandl den Abstand zu Dubau, der bis Ende Runde drei auf 52 Sekunden angewachsen war, zu reduzieren. Mit zwei Rundenbestzeiten verringerte er seinen Abstand vor der Schlussrunde auf 24 Sekunden.

Doch in der Abfahrt zuvor hatte er aus dem Hinterrad Luft verloren. Damit war die Fortsetzung der Aufholjagd mehr oder weniger gestoppt.

Max Brandl bekannte aber, dass er in der Schlussrunde auch „ziemlich kaputt gegangen“ sei und er an diesem Tag dem Franzosen nicht Paroli bieten konnte. „Ich hatte keine Chance Joshua zu folgen. In der vierten Runde habe ich versucht noch mal Druck zu machen, aber auch ohne den Schleicher hätte ich es wohl nicht mehr geschafft. Es war heute nicht ganz mein Tag“, kommentierte der Deutsche U23-Meister der aber in Runde vier und fünf immerhin die Bestzeiten erzielt hatte. Am Ende waren es gegenüber Dubau (1:22:17) knapp 48 Sekunden. „Man kann nicht immer gewinnen. Es hat sich heute träge angefühlt, woran es gelegen hat, kann ich im Moment auch nicht sagen“, so Brandl.

Luca Schwarzbauer musste trotz der Materialprobleme nur den Schweizer Team-Weltmeister Filippo Colombo vorbeiziehen lassen und wurde Vierter (+1:33). Das war weit mehr als er sich auf dem Kurs mit dem langen und steilen Anstieg vorher vorgestellt hatte.

„Ich hatte gute Beine. Max konnte ich im Anstieg zwar nicht folgen, aber es lief gut. Auf diesem Kurs und unter diesen Umständen ist Rang vier ein Grund glücklich zu sein“, sagte ein strahlender Luca Schwarzbauer.

Etwas später traf ein enttäuschter David List ein. Der in Freiburg lebende Friedrichshafener landete auf Rang elf (+4:23). Allerdings wäre wohl weitaus mehr drin gewesen. List war nach dem ersten Anstieg vorne mit dabei, doch schon in der Abfahrt verlor er Luft aus dem Reifen und musste wechseln. Er fuhr wieder bis auf Rang zehn nach vorne, ehe er noch mal Defekt erlitt. „Nach dem ersten Wechsel bin ich gleich wieder gut reingekommen, aber beim zweiten habe ich gebraucht bis ich den Rhythmus wiedergefunden habe“, erklärte List.

In der Schlussrunde fuhr er noch die zweitbeste Zeit und verbesserte sich um zwei Positionen. „Ich habe mich super gefühlt, da wäre deutlich mehr drin gewesen.“ Und dann vermerkte er noch, dass es die ersten Defekte in seiner Karriere waren. „Ich hatte noch niemals einen Plattfuß und jetzt gleich zwei“, schüttelte er den Kopf.

Elite: Georg Egger verkauft sich gut

Nach dem Elite-Rennen der Herren zog auch Teamkollege Georg Egger eine positive Bilanz. Nach einer Woche, in der er wegen Problemen mit dem Sitzfleisch kein reguläres Training absolviert hatte und auf einer wenig geliebten Strecke war sicherlich nicht mehr zu erwarten als dieser 19. Rang, 5:52 Minuten hinter Weltmeister Nino Schurter (1:35:26).

Dass er nicht optimal vorbereitet ins Rennen ging, das spürte der Obergessertshausener. „Der Kreislauf kam nach einer Woche ohne echtes Training nicht so recht in Schwung“, erklärte Egger.

Am Ende wohl noch am ehesten, denn da verbuchte er noch mal eine schnelle Runde. Den Sprint um Rang 18 verlor er gegen Weltklasse-Fahrer Anton Cooper. „Für die Umstände bin ich sehr zufrieden. Ich konnte alles geben“, bilanzierte Egger sein Resultat.

Marathon Houffalize: Bettinger überrascht sich selbst

Matthias Bettinger hatte am Sonntag doppelt zu feiern. Seinen 34. Geburtstag und im belgischen Houffalize sein zweitbestes Resultat bei einem UCI Marathon Serien-Rennen. Das war gleichzeitig auch die WM-Qualifikation.

Sieben Grad und ein matschiger Untergrund, das behagte dem Hochschwarzwälder.

Dennoch: Der Breitnauer erwischte einen „extrem schlechten Start“, wie er erzählte. Auf der „beinharten Strecke“, habe es sich in der ersten Rennstunde sehr schlecht angefühlt, bekannte Bettinger. Doch dann ging der Knoten auf und er konnte sich Gruppe um Gruppe nach vorne arbeiten.

Allerdings war sich Bettinger überhaupt nicht bewusst, um welchen Platz er eigentlich fuhr. „Ich war dann sehr überrascht, als es der achte Platz wurde. Gefühlt war es ein 20. Deshalb bin ich sehr zufrieden.“ Mit 8:41 Minuten Rückstand auf seinen Hochschwarzwälder Kumpel Simon Stiebjahn (3:41:22 Stunden) konnte er die Ziellinie überqueren und die Korken also nicht nur wegen seinem Geburtstag knallen lassen.

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Zusätzliche Infos zum Lexware-Team finden sie unter www.lexware-mountainbike-team.de