Doppelsieg und Gesamtführung für Centurion VAUDE bei den Herren / Sabine Spitz weiter souverän
Foto:Sauser/Ralf Pfründer
Bei Bilderbuchwetter wurde das Fahrerfeld der zehnten VAUDE Trans Schwarzwald vor dem Naturbad „MuRheNa“ in Murg am zweiten Renntag auf die Reise geschickt. Mit 78 Kilometern und 2320 Höhenmetern wartete erneut eine knackige wenn auch deutlich kürzere Etappe als am Vortag auf die 432 noch übrig gebliebenen Bikerinnen und Biker auf dem Weg ins Etappenziel nach Grafenhausen.
Von Beginn an wurde bei den Herren ein hohes Tempo angeschlagen, so dass bei der ersten Kontrollstelle nach 19,6 Kilometer am Hornberg-Speichersee die Top 20 fast eine Minute auseinander gerissen wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt lagen alle Gesamtführenden aber noch dicht zusammen, ehe der bisherige Gesamtleader Karl Platt vom Team Bulls viel Pech hatte und durch einen Raddefekt fast sieben Minuten Rückstand bis zum Ende des Tages kassierte. Damit war klar, dass es einen neuen Tagessieger und auch einen neuen Gesamtführenden bei dieser zweiten Etappe geben würde. Im weiteren Rennverlauf suchte der aktuelle Marathon-Vizeeuropameister Sascha Weber sein Heil in einer Soloflucht. Bei Kilometer 60,2 sah es noch gut für Weber aus und er lag 26 Sekunden vor dem am heutigen Tage bärenstarken Centurion VAUDE Quartett mit Daniel Geismayr, Markus Kaufmann, Jochen Käß und Matthias Pfrommer. Geismayr und Kaufmann verschärften folgerichtig auf den letzten Kilometern das Tempo, überholten Weber und distanzierten auch die weiteren Konkurrenten am Ende deutlich. Im Sprint auf der ansteigenden Zielgerade hinauf zum Rathausplatz in Grafenhausen hatte der Österreicher Geismayr nach 2:56:43 Stunden knapp die Nase vorn vor Kaufmann und darf sich erstmals in seiner Karriere das begehrte orangene Leadertrikot bei der VAUDE Trans Schwarzwald überstreifen.
Den dritten Podestplatz sicherte sich Simon Stiebjahn, auf den sich nach dem Pech von seinem Teamkollegen Karl Platt nun die Ambitionen des Team Bulls in der Gesamtwertung konzentrieren dürften, zumal Tim Böhme heute ebenfalls viel Zeit einbüßte. Jochen Käß als Viertplatzierter mit 1:07 Minuten Rückstand komplettierte den Sahnetag des Team Centurion VAUDE und Sascha Weber musste seinem Tempo etwas Tribut zollen und büßte am Ende auf dem fünften Rang noch fast vier Minuten auf den Tagessieger Geißmayr ein.
Einen eindrucksvollen Sieg feierte Weltmeisterin und Olympiasiegerin Sabine Spitz im Rennen der Damen. Gleich zu Beginn setzte sich die Gesamtführende von ihren Konkurrentinnen ab und drückte auf den ersten 15 Kilometern durch den heimischen Wald direkt nach dem Start in Murg mächtig auf das Tempo. Bereits an der ersten Verpflegungsstelle nach 19,6 Kilometern hatte sie vier Minuten Vorsprung auf ihre schärfste Rivalin und Vortageszweite Ann-Katrin Hellstern vom BQ Cycling Team, die gemeinsam mit Titelverteidigerin Hielke Elferink aus den Niederlanden im Duo unterwegs war. Weitere zwei bzw. drei Minuten lagen Hanka Kupfernagel und der englische Straßenprofi Sharon Laws noch in Schlagdistanz. Diese Reihenfolge sollte bis zum Ende der Etappe nicht mehr wechseln, allerdings wuchsen die Abstände auf dieser schweren Etappe nochmals deutlich an. Spitz siegte überlegen in 3:23:00 Stunden mit zehn Minuten Vorsprung auf Ann-Katrin Hellstern und setzte damit ein mehr als deutliches Zeichen in Richtung Gesamtsieg bei der VAUDE Trans Schwarzwald 2015. Hielke Elferink schaffte in 3:38:01 Stunden ihren ersten Podestrang in diesem Jahr und lag knapp zwei Minuten vor Hanka Kupfernagel auf Platz Vier und Betty Uhlig (BC Cycling Team), die in 3:46:03 Stunde noch Sharon Laws überholt und auf dem fünften Platz landete.
Die dritte Etappe am Freitag über 86 Kilometer und 2400 Höhenmeter von Grafenhausen nach Schonach im Ferienland bringt ein welliges Profil mit sich und beinhaltet Streckenteile des populären Furtwanger „Schwarzwald Bike Marathon“. Der höchste Punkt der Etappe wartet bei Kilometer 70,1 auf dem Brend (1150 Meter üNN) bevor es downhill ins Ziel nach Schonach geht.
Weitere Informationen zur Veranstaltung sind zu finden unter www.trans-schwarzwald.com