Bei den Profis ist es das wichtigste Radrennen Deutschlands, bei den Jedermännern mit 18000 Startern das Größte. Und dennoch gibt es das ein oder andere Vorurteil über die Vattenfall Cyclassics in Hamburg. Zu wenig Höhenmeter, zu viel Stürze, alles viel zu eng. Dass es auch anders geht, erfuhr am Wochenende das Team Abus-Nutrixxion, das mit großer Mannschaft angereist war – darunter zahlreiche Erststarter. „Wenn du die Köhlbrandbrücke mit jeweils 120 HM zweimal hoch musst und dabei noch heftigen Gegenwind vor der Brust hast, dann klagst du nicht mehr über fehlende Höhenmeter“, sagte Abus-Nutrixxion-Athlet Michael Simon. Der Hamburger Michael Simon hatte lobenswerterweise die Team-Organisation im Vorfeld übernommen und war rundherum mit der Ausbeute zufrieden: „Alle waren angetan von der großen Begeisterung an der Strecke, die Fans in Hamburg sind wirklich klasse.“ Sportlich war natürlich der dritte Rang in der Teamwertung über die 100 km das Highlight des Tages. Nicht zu vergessen. Carsten Nagel stürmte nach seiner längeren Zwangspause sofort wieder auf Rang 6 in der AK Sen. 3, gefolgt von seinem Trainingspartner und Freund Uwe Petrol auf Rang 10. Und drei Abus-Nutrixxion-Fahrer wagten sich sogar auf die große Runde über 155 Kilometer. Lutz Winker, Michael Mayensohn und eben Michael Simon, der ebenso wie Stefan Hecking aus Treue zu ihren lokalen Teams einen einmaligen Trikottausch vornahmen.
Die sportliche Überraschung des Tages war ohne Frage der dritte Platz in der Teamwertung über die 100 km. In der Besetzung Carsten Nagel, Uwe Petrol, Christian Hogrebe, Sven Voigt, Carsten Lindke, Dietmar Kleiböhmer, Artur Stilter, Andreas Hagen und der versehentlich nicht gewertete Günter Schlierkamp (2:58:11 Std.) fuhr das Team Abus-Nutrixxion zum ersten Mal in diesem Jahr aufs Siegerpodest. Alles in allem ein perfektes Rennwochenende. Ohne Stürze erreichte das Abus-Nutrixxion-Team das Ziel auf der Hamburger Mönckebergstraße. Am Tag zuvor hatte eine kleinere Gruppe eine lockere Ausfahrt durchs Alte Land unternommen. Von den Landungsbrücken ging es mit der Elbfähre nach Finkenwerder, wo Michael Mayensohn das Team empfing. Und abends gings ausnahmsweise mal nicht zum Italiener, sondern in eine Sportsbar, wo statt Pasta ein „Rennburger“ serviert wurde.