Bei großer Wärme wurde die Flachetappe über 213km ausgetragen. Der Etappenverlauf war ähnlich wie am Vortag, die obligatorische Fluchtgruppe wurde kurz vor dem Ziel wieder eingeholt.
Danach gab es ein faszinierendes Sprintfinale mit sehr hoher Geschwindigkeit, da auf der Zielgeraden Rückenwind herrschte.
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2 Teams gelang es bis 400 Meter vor dem Ziel ihre Kapitäne in eine optimale Position zu bringen, Quickstep mit Marcel Kittel und Dimension Data mit Edvald Boasson Hagen.
Am besten gelang die Sprintvorbereitung Dimension Data und Hagen konnte seinen Sprint perfekt platzieren, obwohl solche schnellen und flachen Ankünfte eigentlich nicht seine Spezialität sind.
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Marcel Kittel war zwar 200 Meter vor dem Ziel an seinem Hinterrad aber auch etwas eingesperrt und erst als die Straße eine leichte Rechtskrümmung machte, gab es auf der rechten Seite Platz für Marcel Kittel, dem dann aber nur noch 120 Meter bis zur Ziellinie zur Verfügung standen. Was für ein packendes Finale, beide Fahrer überquerten die Ziellinie im Tigersprung und gleichauf, keiner wusste, wer vorne war und auch das Zielfoto gab auf den ersten Blick darüber keine Auskunft.
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Diese Etappe hat 2 Sieger verdient gehabt aber ‚leider‘ sind im digitalen Zeitalter die hochauflösenden Kameras in der Lage, bis in den Millimeterbereich auszuwerten und so wurde schließlich Marcel Kittel zum Sieger erklärt, der dadurch den dt. Rekord von Erik Zabel von 12 Etappensiegen an dessen Geburtstag einstellte. Happy Birthday lieber Ete!
Marcel Kittel übernahm dadurch auch das grüne Trikot wieder, da Demare (FDJ) keinen guten Tag hatte und sich nicht unter den ersten zehn platzieren konnte. Demare klagte über eine unruhige Nacht im FDJ Team Hotel, da es dort keine Klimaanlage gab und die Zimmer sehr überhitzt waren.
Die restlichen Spitzenfahrer waren auf den letzten 500 Metern auf sich allein gestellt und dritter wurde Michael Matthews (Sunweb) vor Alexander Kristoff (Katusha-Alpecin) und John Degenkolb (TREK), der seinen Sturz und die schmerzende Schulter im Sprint verdrängte und sich im Finale alleine gut behaupten konnte.
Auch Rüdiger Selig (BORA-hansgrohe) als Siebter zeigte einen famosen Sprint.
Etwas unzufrieden waren Nacer Bouhanni (Cofidis) als Achter und Andre Greipel (Lotto) als Neunter.
In der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen, Christopher Froome (SKY) trägt weiterhin gelb.
Text/Fotos
Gerhard Plomitzer
www.plomi.smugmug.com