Initiative zur Rettung des Cyclocross Sports, des Nachwuchses und des lizenzierten Radsports!
Aufgrund der Ereignisse in den letzten Wochen mit der Anhebung der Startgelder im lizensierten Radsport haben wir uns dazu entschlossen nicht tatenlos zuzusehen und unseren Protest zu dieser Entwicklung kundzutun.
Wir sind das Fahrradkontor CX-Team Hannover. Alles Mitglieder in der RSG Hannover und damit Unterstützer des BDR. Wir zahlen unsere Vereinsbeiträge und für die Radsportlizenz, ohne die wir nicht an den Start gehen dürften. Außerdem zahlt der Verein für seine Mitglieder Beiträge an den Landesverband bzw. weiter an den BDR und richtet zudem Crossrennen aus.
Wir sind alles Rennfahrer aus der Elite und U23 Klasse. Wir betreiben den Cyclocross Sport aus Spaß und weil es eine der schönsten und interessantesten Sportarten darstellt. Viele von uns haben die Nachwuchsklassen des BDR von den Schülern U11, U13 & U15, über die Jugend U17, Junioren U19 bis zur Elite durchlaufen. Und es war selbstverständlich, dass man als junger Fahrer kein Geld für einen Start zu zahlen hatte. Man freute sich wie ein Schneekönig, wenn man als 8. im Ziel noch 5 DM (damals) als Preis bekam….
Jetzt ist diese schöne Zeit seit Beginn der Cyclocross Saison 2014-2015 vorbei. Nach einer fehlerhaften „Amtlichen Bekanntmachung“ in der die Startgelder angehoben wurden und sogar der Nachwuchs jetzt zahlen muss, sahen sich viele Veranstalter sofort angesprochen und haben die höchsten Startgelder ausgeschrieben. Im Nachhinein wurde jetzt veröffentlicht, dass es sich um eine „kann“ Regel und keine „muss“ Regel handelt.
Nach einem Boom in den letzten Jahren mit steigenden Starterzahlen hat sich der BDR und seine Cross Verantwortlichen gedacht, dass man hier auch den Fahrer tiefer in die Tasche greifen lassen kann. Gerade in einer Sportart, wo die Starterzahlen sowieso sehr viel geringer sind als zum Beispiel auf der Straße, kann der Veranstalter eines Radrennens in den Erwachsenen Klassen bis zu 15€ Startgeld verlangen. Aber nicht nur das die Erwachsenen zur Kasse gebeten werden, jetzt soll der Nachwuchs, angefangen von den ganz kleinen U13/U15 mit 3€, über die Jugend U17 mit 5€ bis zu den Junioren U19 bisher 3€ jetzt 8€ bezahlen. Bei manchen Kursen absolviert ein Schülerfahrer 2 – 3 Runden. Das heißt er bezahlt pro Runde 1€! Die Masters/Frauen und Elite zahlten bisher 10€ jetzt 15€. Nicht zu vergessen eine eventuelle Nachmeldung, weil jeder etwas mal vergessen kann. Da gibt es auch abenteuerliche Summen von zusätzlich 5€ oder mal 10€ bis sogar 15€!
1. Die erste Frage die wir uns stellen ist, warum werden die Startgelder angehoben?
An den steigenden Starterfeldern kann es nicht liegen.
Die Starterfelder sind im letzen Jahr schon zurückgegangen, wenn man sich die Starterfelder allein in der U19 und U23 bei der letzten Deutschen Meisterschaft in Döhlau anschaut, bekommt man es mit der Angst. Keine 20 Fahrer in diesen Klassen und in diesem Jahr ist es noch schlimmer!
Zahlen des aktuellen Deutschland Cups in Lohne vom 19.10.2014:
13 Fahrer U15 m
6 Fahrerinnen U15/U17 w
16 Fahrer U17
13 Fahrer U19
keine 15 Fahrer in der U23
Wir bzw. ich persönlich, als Veranstalter einer kleineren, aber dafür über Jahre funktionierenden Cross Rennserie kann dazu nur sagen, dass es auch mit wenigen Mitteln möglich ist, einiges auf die Beine zu stellen, ohne die Fahrer und den Nachwuchs dafür bezahlen zu lassen.
4. Lizenzsportler zahlen für die Hobbyklasse!
Wie kann es sein, dass die lizensierten Klassen mehr Startgeld aufbringen müssen, als die Hobby- und Jedermann-Klasse. Wobei es sowieso lächerlich ist, eine Jedermann – Klasse im Cross an den Start gehen zu lassen. Im Crosssport gibt es keine C-Lizenz, also kann ich als Elitefahrer an den Start eines Jedermann – Rennens gehen! Also liebe Verantwortlichen, schafft die Jedermann – Klasse sowohl im Cross, als auch auf der Straße ab. Es wird den Lizenzsport und die Sportvereine retten und damit auch das Überleben des BDR! Die Hobbyklasse war schon immer eine Klasse, in der die Leute in diesen Sport hinein schnuppern sollten, um nach ein paar Rennen eine Lizenz zu ziehen und in einen Verein einzutreten. Dieser Trend ist fast nicht mehr vorhanden.
Es kann nicht sein, dass wir als Lizenzinhaber mehr Startgeld bezahlen als ein nicht organisierter Hobbyfahrer. Die Erhöhung der Start- und Nenngelder bei den Erwachsenenklassen Masters, Frauen und Elite wäre akzeptabel, wenn die Startgelder der Hobby – und Jedermann – Klassen über denen der lizenzierten Klassen liegen würden.
Die wenigsten Hobbyfahrer sind in einem Verein und unterstützen damit nicht die Vereinsarbeit und zahlen keine Beiträge für den Verein und somit an die Verbände.
Der Verein stirbt damit aus und wir können dann an die ach so tollen „Amerikanischen Verhältnisse“ anknüpfen und treffen uns alle auf einer großen Wiese, ziehen ein paar Bänder und ziehen uns bunte Kostüme an und fahren im Kreis.
Die Vereine sind die, die die Crossrennen erst möglich machen, ohne diese Vereine gäbe es keine Rennen mehr und somit auch keinen Nachwuchs und keine Daseinsberechtigung irgendwelcher Verbände und Funktionäre.
Zudem muss jeder lizensierte Fahrer eine Lizenz lösen, was auch wieder Ausgaben sind. ist man darüber noch engagiert und gründet ein Team, sind das wiederum Kosten, die an den Verband fließen und als Dank muss man dann noch mehr Startgeld bezahlen!
Das bedeutet nicht, dass wir gegen eine Hobbyklasse sind, keinesfalls, einige unserer Fahrer sind über die Hobbyklasse in unser Team gekommen, was ein sehr großer Ansporn für alle Hobbyfahrer sein sollte.
5. Förderung des Crosssports! Liebe Veranstalter denkt nach, ist es nötig die Höchstsumme des Startgeldes zu verlangen?
Eine Förderung unseres schönen Sports ist auf diese Weise nicht mehr gegeben. Sollten wir jetzt nicht den Bogen kriegen, wird der Crosssport in Deutschland wieder in die Steinzeit zurückfallen. Neue Innovationen sieht man nicht, eine halbherzige Deutschland Cup Rennserie, wo die tollste neueste Innovation ist, Hindernisse einzuführen die zum Überspringen sind, ist das Größte was an Neuerungen entstanden ist. Damit soll eigentlich der Nachwuchs an die Internationalen Rennen herangeführt werden, aber welcher Nachwuchs.
Also bitte liebe Veranstalter, BDR Verantwortlichen, Funktionäre und wichtigen Leute, die im Crosssport tätig sind, lasst es nicht zu, dass dieser Sport untergeht.
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6. Appell an alle lizenzierten Rennfahrer und Förderer des Nachwuchses
Wir, als Cyclocross Team Fahrradkontor aus Hannover, werden bei allen Rennen wie denen in Mannheim, Bad Salzdetfurth, Kiel, Magstadt, Bad Doberan und folgenden, einen Start aus Protest verweigern… und wir hoffen, dass uns viele folgen und unterstützen werden, damit dieser Sport erhalten bleibt und wir in Zukunft auch noch Nachwuchsklassen vorzeigen können, die in Masse und als Klasse vorzeigbar sind.
7. Unsere Forderungen:
– Abschaffung der Start- und Nenngelder der Nachwuchsklassen U11/U13/U15 und U17 und Reduzierung des Startgeldes der U19 auf die bewährten 3€.
– Reduzierung der Start- und Nenngelder der Elite, U23, Frauen und Mastersklassen oder Erhöhung des Start- und Nenngeldes der nicht lizensierten Klassen am Renntag.
– Landesverbandsoffene Rennen und Serien mit einem maximalen Start- und Nenngeld von 10€ zu beschränken.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
i.A. Sascha Berger
Fahrer und Manager Fahrradkontor CX-Team Hannover
Vereinsmitglied RSG Hannover/ RSV Braunschweig 1923
Veranstalter der ältesten Deutschen Cross Serie „Braunschweiger Cross Serie“
Unterschriftenliste zum Protest der neuen Startgelder
Name Verein Lizenzklasse Sonstiges Unterschrift
Sascha Berger RSG Hannover/ RSV Braunschweig 23 Elite Veranstalter, Teammanger
Walter Antoni TSV Neupotz Master Vorstand