Andy Eyring (Bergamont): Weiterhin im Weltcup auf Platz 10

Eine Woche nach seinem zweiten Platz beim Auftakt der belgischen Citysprint-Serie konnte Andy Eyring (24) seinen Erfolg wiederholen: in Rotterdam belegte der Münnerstädter Mountainbiker erneut den zweiten Platz und belegt nun hinter dem Belgischen Meister Fabrice Mels auch den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Bei dem spektakulären Rennen in der Rotterdamer Innenstadt konnte der Deutsche Vizemeister im Sprint unter anderem Vize-Welt- und Vize-Europameister Mihal Halzer aus Slowenien hinter sich lassen.130615_7194_by_Maasewerd

Doch die Sprint-Strecke beim Weltcup im norditalienischen Val di Sole war komplett anders gestrickt: in dem Hochtal westlich von Trient führte der Kurs ein ganzes Stück bergab, ehe er auf den FourCross-Kurs mit seinen künstlichen Wellen und schnellen Kurven einbog und anschließend auf eine lange Zielgerade führte. Zwar schaffte es Eyring wie in den Weltcups zuvor bis ins Viertelfinale der besten 16 – doch dann war erneut Schluss: „Die Höhenmeter waren hart, und ich fühlte mich schon vorher nicht richtig fit“, berichtete Eyring später: „Die drei Runden bis zu meinem Ausscheiden – das qualifizierende Einzelzeitfahren, das Achtel- und zum Schluss das Viertelfinale haben mich richtig Kraft gekostet, so viel, dass ich es dann auch am Samstag beim Weltcup über die olympische Distanz noch spürte.“

Doch bereits auf der Startrunde warf ihn ein Massensturz im Startgedränge aus der Bahn: „Plötzlich lag ich neben der Strecke“, musste Eyring überrascht feststellen. Eyring nahm zwar den Kampf von hinten wieder auf, doch Schmerzen im Knie als Folge des Sturzes und die „Mega-Müdigkeit“ vom Sprint ließen das Unternehmen aussichtslos erscheinen. „Ich habe mir überlegt, ob es in Hinblick auf die Europameisterschaft in Bern nicht sinnvoller wäre, auszusteigen und sich ordentlich zu erholen, um dann in der Schweiz frisch an den Start gehen zu können.“ Der Sportler vom RWV Haselbach entscheid sich dann tatsächlich dafür, das Rennen im Val di Sole vorzeitig aufzugeben.

Doch auch in Bern – erneut eine Woche später – war dem Franken das Glück nicht hold: beim erstmals bei einer Europameisterschaft ausgetragenen Sprint krachte Andy Eyring am Ende der langen Startgeraden vor dem Berner Bundeshaus beinahe ungebremst in die Gitterabsperrungen, nachdem die Vorderbremse versagt hatte: „Ich habe später festgestellt, dass irgendeine schmierige Substanz auf den Bremsbacken war“, konstatierte Eyring am nächsten Tag. Zwar verletzte er sich bei der Aktion nicht, doch der Traum von einer Finalteilnahme bei den Sprint-Europameisterschaften vor vielen tausend Radsportfans, die in der Berner Innenstadt dem Spektakel zusahen, war schon nach zweihundert Metern geplatzt.

So lagen die letzten Hoffnungen auf dem Cross-Country-Rennen am Sonntagnachmittag. Knapp 20.000 Menschen hatten sich auf dem Berner Hausberg, dem Gurten, eingefunden, um den Schweizer Weltmeister Nino Schurter auch auf seinem Weg zum Europameister zu unterstützen. Doch am Ende siegte sein Dauerkonkurrent, der Franzose Julien Absalon. Und auch für Andy Eyring  ging sein Wunsch nach einer guten Platzierung nicht in Erfüllung: nachdem er sich auf den drei Startrunden schon weit nach vorne gearbeitet hatte: „Schon am Ende der ersten regulären Runde macht der Rücken zu – und ich habe ein Park-Ticket gezogen: alle sind an mir vorbei gefahren.“ Eine Runde später gab Andy Eyring das Rennen frustriert auf. „Offensichtlich hatte ich nach den Erfolgen im Frühjahr ein wenig das Rückentraining vernachlässigt, da ich nach dem Winter, wo ich im Kraftraum ziemlich viel für die Wirbelsäulenmuskulatur gemacht habe, keine Probleme hatte“, musste Eyring selbstkritisch einräumen.

Doch trotz der Rückschläge blickt Andy Eyring zuversichtlich nach vorne: „Ich weiß jetzt, woran ich arbeiten muss: denn die Form stimmt eigentlich.“ Sein Ziel: die Deutsche Meisterschaft in Bad Salzdetfurth am 14. Juli: „Vielleicht klappt’s ja 2013 endlich mit einer Medaille“, so Eyring, der im vergangenen Jahr den undankbaren vierten Platz belegt hatte. Vorher steht am kommenden Wochenende aber noch das Bundesliga-Finale in Saalhausen im Sauerland auf dem Programm, mit Sprint am Samstag und Cross-Country-Rennen am Sonntag. „Da wird man dann sehen, wo ich stehe.“

 

Text+ Foto: Armin M. Küstenbrück/Massewerd

 

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