Beim Deggendorfer Mountainbiker wurden Pfeiffersches Drüsenfieber und Borreliose diagnostiziert
2014 war sicherlich eines der schwersten Radsportjahre für den ehemaligen Straßenprofi Thomas Hartmann. Viele Verletzungen und Krankheiten auch der ernsten Art brachten ihn sportlich an den Rand des Machbaren. Mit 23 Siegen und einer tollen Hochform in der zweiten Saisonhälfte wurde es doch noch ein erfolgreiches Jahr (wir berichteten) und der positive Schwung konnte in eine optimale winterliche Vorbereitung mitgenommen werden.
Seit Beginn der neuen Rennsaison Mitte April bis Ende Juli gelangen dem Diplom-Trainer 13 Siege sowie drei Podestplätze bei CrossCountry-Rennen. Auch die niederbayerische Rennserie des Sparkassen-Cups konnte er bereits vorzeitig für sich entscheiden. Der zehnte Saisonsieg beim Alpina-Cup im oberfränkischen Hof war gleichzeitig die 1200. Teilnahme an einem Radrennen für den gebürtigen Münchner und dem sportlich hochwertigeren Jubiläum von 200 Karrieresiegen ist er mit bis dato 198 Erfolgen sehr nahe gekommen.
Die Anzahl der Erfolge konntejedoch nicht darüber hinweg täuschen, daß heuer etwa zehn Prozent an Leistung im Vergleich zum Vorjahr fehlten, je nach Tagesform auch mehr – ein ungewohnter Zustand für den ehemaligen Zeitfahrspezialisten, der zeit seiner Karriere von einer überdurchschnittlichen Kraft profitieren konnte.Seit dem Frühjahr befand sich Hartmann in einem Dauerzustand latenter Erschöpfung und ungewohnter Kraftlosigkeit. Die Siege mußten limitös errungen werden, die Referenzzeiten stimmten nicht mehr und es gab einige für nicht möglich gehaltene Niederlagen.
Das Körpergefühl signalisierte eine gesundheitliche Ursache, eine intensive medizinische Spurensuche erbrachte jedoch nichts. Psychisch angeschlagen, wurde er zudem „alt geschwätzt“ (Hartmann) und zum Teil schon in die Hypochonder-Ecke abdrängt. Schließlich ergaben weitere Bluttests als Ursache der dramatischen Leistungsminderung Pfeiffersches Drüsenfieber, zusätzlich sogar noch eine Borreliose. Antibiotikaund ein absolutes Trainingsverbot prägen derzeit den Alltagdes Ex-Eurpameisters. Da der Virus des Drüsenfiebers nur mit Schonung auskuriert werden kann, bleibt einzig das Vertrauen in die Stärke seines Immunsystems.
Mittlerweile sind bei Nachuntersuchungen erste Antikörper festgestellt worden und es gibt vorsichtig positive Rückmeldungen der Ärzteschaft. All dies läßt den früheren alpinen Skirennläufer hoffen, in absehbarer Zeit wieder in den Trainings- und Wettkampfbetrieb zurückkehren zu können, um zumindest noch eine erfolgreiche Spätsaison zu absolvieren.Als ersten Schritt konnte Hartmann immerhin schon wieder ein leichtes Fahrtechniktraining im Bikepark am Geißkopf/Bischofsmais absolvieren.
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