Zum Auftakt der KMC MTB-Bundesliga 2015 in Lohr am Main gab es im Eliminator Sprint zwei neue Gesichter auf dem obersten Podest. Nadine Rieder von AMG-Rotwild und Heiko Hog vom Team Afk-Pilsner gewannen in der Altstadt den City-Sprint.
Eine Überraschung war es nicht, dass sich Nadine Rieder im Bundesliga-Sprint durchsetzen konnte. Die Sonthofenerin WM-Vierte von 2013 in dieser Disziplin gehörte zu den Favoritinnen.
Doch einerseits ging sie gesundheitlich angeschlagen ins Rennen und andererseits hatte es mit einem Bundesliga-Sieg für Rieder bis dahin noch nie geklappt.
„Es ist super, dass es endlich mit dem Sieg geklappt hat. Ich habe mich im Training zwar gut gefühlt, aber Mitte der Woche bin ich krank geworden“, erklärte sie nach dem Wettkampf mit deutlich belegter Stimme. „Mit Fieber wäre ich nicht gestartet, aber das hatte ich heute keines, so dass ich fahren konnte“, erklärte Rieder, die sich im Finale gleich an die Spitze setzen konnte und die Führung nicht mehr abgab.
Die Qualifikations-Zweite Maijlen Müller (Fujibikes) belegte Rang zwei, ohne alles zu riskieren. „Der Bundestrainer hat mir gesagt, dass Finale schon gut wäre und ich nicht zu viel riskieren soll“, erklärte die Wuppertalerin. „Dafür ist es natürlich ein toller zweiter Platz.“
Zu den Finalläufen begann es langsam zu regnen und das Kopfsteinpflaster wurde zunehmend rutschig. Die Freiburgerin Helen Grobert (Ghost Factory Racing) fuhr auf Rang drei vor Juniorin Laura Dold aus Kirchzarten. „Es hat total Spaß gemacht“, freute sich Grobert, die eigentlich nicht zu den Sprint-Stärksten gehört.
Ihre Schwester Hannah dagegen schon. Die Juniorin legte in der Quali die beste Zeit vor, stürzte dann aber in Führung liegend im Viertelfinale und schied aus.
Herren: Hog gewinnt enges Duell gegen Horvath
Bei den Herren jubelte mit Heiko Hog über seinen ersten Bundesliga-Sieg. „Geil“, sagte er über das ganze Gesicht strahlend. Er gewann im Finale einen packenden Zweikampf gegen David Horvath (Lexware Mountainbike Team), der in der ersten von zwei Runden die Führung inne hatte. Auf der ersten Geraden der zweiten Runde kam es zu einem Kopf-an-Kopf-Duell, das Hog „um zehn Zentimeter“, wie er schilderte, gewann. Er hatte die innere Linie und kam als Erster aus der Kurve. Der Breitnauer gab seine Führung nicht mehr her und riss schon vor der Ziellinie die Arme hoch.
„Ich bin erst mal auf Sicherheit gefahren und habe mich hinter David eingereiht. Wir waren ungefähr gleich stark, aber ich bin halt als Erster in die Kurve rein gekommen. Erster Bundesliga-Sieg, das fühlt sich gut an“, kommentierte Heiko Hog.
David Horvath gratulierte: „Erst mal wurmt es mich natürlich schon, weil ich so lange in Führung lag. Aber es hat einfach der Stärkere gewonnen. Ich wollte hier nur ein Warm-Up für das Cross-Country-Rennen, deshalb ist Rang zwei mehr als ich erwartet habe“, sagte der Reutlinger.
Während der Deutsche Meister Simon Stiebjahn (Titisee-Neustadt) vom Team Bulls im Finale kein Risiko gehen wollte und sich aus den Positionskämpfen raus hielt, holte sich der Niederländer Jeroen van Eck (MLP Specialized) den dritten Rang. „Es ist mein erster Sprint dieses Jahr und ich musste erst mal schauen, wie ich mich taktisch verhalte. Es hat auch gut geklappt, nur im Finale nicht. Aber ich freue mich über den Platz auf dem Podest“, erklärte der Niederländer.
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