„I-Tüpfelchen“ und die 0,1 Prozent
Das achtköpfige Team von den Mondraker Rockets hat die MAGURA 24h von Duisburg powered by Stadtwerke Duisburg für sich entschieden. Bei den Solisten gewann Keke Dörnbach einen großartigen Zweikampf mit Torsten Weber. Im Landschaftspark Nord haben über 2000 Mountainbiker am Samstag dem Regen getrotzt und am Sonntag im Sonnenschein sich selbst und den Event gefeiert.
Das Sieger-Team aus Unna war durchgängig stark besetzt, doch es waren vor allem Sean Feldhaus und Alex Gläser, die mit ihren schnellen Runden für den Abstand auf die Vierer-Combo von ROSE Bikes sorgten. Sie und Florian Schweter absolvierten mit jeweils 13 Runden am meisten Durchgänge im Team.
Am Ende standen für die Mondraker Rockets mit 91 zwei 8,1-Kilometer-Schleifen mehr auf dem Tableau, doch die ROSE Bikes Männer konnten die Wertung der Vierer-Teams für sich entscheiden. Sie duellierten sich um den Sieg in dieser Kategorie mit dem Vorjahres-Sieger von Herzlichst Zypern, das mit Kim Anika Ames eine starke Dame am Start hatte und zum Schluss immer stärker aufkam.
Ames drehte immerhin 19 Runden im Landschaftspark und ihre Durchschnittszeit lag nicht weit von der ihrer männlichen Teamkollegen entfernt.
Am Ende trennte das Mixed-Team nicht mal eine komplette Runde von den Gesamtweiten von ROSE und bei Herzlichst Zypern nannte man Gesamtrang drei „das i-Tüpfelchen“ auf einem rundum gelungenen Wochenende.
Ebenfalls auf 88 Runden kam das Zweier-Team von Focus Rapiro Racing mit Klaus Reinisch und Max Feger. Sie benötigten dafür nur zehn Minuten mehr als die Vierer-Konkurrenz.
„Millimeter-Entscheidung“ bei den Solisten
Keke Dörnbach vom RSC Sturmvogel Bonn, der vor zwei Jahren in Duisburg schon im Zweier-Team erfolgreich war, sammelte genauso wie Torsten Weber 77 Runden auf seinem Konto an. Am Ende trennten den Vorjahressieger von Voreifel Euskirchen nur lächerliche 1:25 Minuten von der Titelverteidigung. Auf 24 Stunden gerechnet ist das quasi eine Millimeter-Entscheidung, es sind nicht mal 0,1 Prozent Leistungsunterschied.
Julia Golz aus Ratzeburg wiederholte ihren Sieg von 2016 und kurbelte diesmal sogar eine Runde mehr. Mit 62 Umdrehungen lag sie aber dennoch nur eine Runde vor der hartnäckigen Karo Dominiak aus Dinslaken.
ROSE Bikes Hero: Gläser markiert die Bestzeit
Dem Team Mondraker Rockets 1 gehörte auch noch eine andere Trophäe, genauer gesagt: Alexander Gläser. Er wurde zum ersten ROSE Bikes Hero gekürt. Mit 34,31 Sekunden sprintete er das Strava-Segment am Monte Schlacko am schnellsten hinauf. Michael Loewenich von der Laufbrigade Oberberg lieferte in 35,85 Sekunden die zweitschnellste Zeit ab und mit Florian Kortüm war noch ein Fahrer von den Mondraker Rockets auf Position drei (37,53).
Bei den Damen war es Kim Anika Anes, die in 48,60 Sekunden die schnellste Zeit produzierte. Celine Trommer bot 52,90 Sekunden. Auf Rang drei landete ein prominentes Gesicht. Die dreifache Deutsche Marathon-Meisterin Elisabeth Brandau kehrte als Teil des eigenen EBE-Racing Team nach der Geburt ihres zweiten Kindes in Duisburg in den Wettkampf-Zirkus zurück. Sie bewältigte den Monte Schlacko in 53,16 Sekunden.
Familiäre Ausstrahlung
Zum Zieleinlauf am Sonntagmittag durften sich die Biker über eine weitgehend trockene Piste und trockenen Klamotten freuen. Zumindest von außen. Zweimal hatte es am Samstag geregnet und den Akteuren noch mehr zugemutet, als das über 24 Stunden ohnehin schon der Fall ist.
Das hatte allerdings auch einen Vorteil. Die Strecke war dadurch weitaus griffiger. Vermutlich auch dadurch gab es weniger Stürze und die Verletzungen blieben im Rahmen.
Die Adrenalin-Pegel hatten sich langsam auf ein Normal-Maß gesenkt, als Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link die Siegerehrung vornahm.
„Es freut und natürlich sehr, dass der OB persönlich vorbeikommt. Das zeigt den Stellenwert der Veranstaltung. Als Veranstalter sind wir froh im Landschaftspark Nord gastieren und diese einzigartige Atmosphäre hier mit Leben füllen dürfen“, erklärte Stephan Salscheider von der SKYDER SPORTPROMOTION.
Das Feedback reichte von „einfach nur mega“ bis „danke für die schöne Veranstaltung“.
Kids-Race findet mehr Zulauf
Wie gut der Event nicht nur in Biker-Kreisen angekommen ist, sondern auch bei der Duisburger Bevölkerung, zeigen die vielen, vielen Zuschauer, die zum Zieleinlauf die Strecke säumten.
„Wir haben wieder ein Event erlebt, das etwas Familiäres ausstrahlt, obschon sich hier ja tausende Menschen tummeln. Auch die Kinder-Rennen finden immer mehr Zulauf und das trotz des schlechten Wetters am Samstag. Wir werden versuchen da nächstes Jahr drauf zu reagieren“, kündigt Salscheider an.
Das gilt auch für das erstmals angebotene Zwei-Stunden-Rennen am Freitagabend. „Das ist sicher noch ausbaufähig. Wir haben uns das Feedback angehört und überlegen uns das fürs nächste Jahr.“
Eine andere Neuerung kam schon mal sehr gut an. Mira und Adam bereicherten mit ihrer selbst komponierten Musik nicht nur als Bühnenprogramm, sondern zogen auch durchs Fahrerlager.
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