Prächtige Zuschauerkulisse bei Kriterium der Radsportfreunde Gangkofen
Eine prächtige Zuschauerkulisse (es dürften beim Profirennen über 1.000 Radsportanhänger gewesen sein) hat ein hochklassiges Kriterium in Gangkofen gesehen. Marcel Sieberg wurde dabei seiner Favoritenrolle vollauf gerecht. Der 33-jährige World-Tour-Fahrer gewann den Paul Mitchell Grand Prix vor Hannes Baumgarten (Team Baier Landshut) und Daniel Bichlmann (Team Bike Aid).
Nachdem sich Clement Koretzky die beiden ersten Wertungen geholt hatte, sah es zunächst nach einem Sieg für das Team Vorarlberg aus. Dann aber kam Marcel Sieberg immer besser in Fahrt. Er hatte bei fünf Wertungen die Nase vorne und ging klar in Führung. Brenzlig wurde es für ihn nochmals im letzten Renndrittel, nachdem sich auf Initiative von Matthias Brändle eine dreiköpfige Spitzengruppe (mit Hannes Baumgarten und Daniel Bichlmann) gebildet hatte. Der Punktevorsprung aber war groß genug, so dass der Sieg nicht mehr in Gefahr geriet. Mit den doppelten Punkten aus der Schlusswertung verdrängten Hannes Baumgarten und Daniel Bichlmann den Franzosen Koretzky und dessen Teamkollegen, den Vorjahressieger GrischaJanorschke, aber noch vom Podest.
Im Rennen der Amateure B/C setzte sich die Erfahrung durch. Matthias Brändle vom Team Baier Landshut, Jahrgang 1967, hatte den richtigen Riecher. Ihm gelang vor der vorletzten Wertung der Sprung in eine fünf Mann starke Fluchtgruppe. Mit den 10 Punkten aus der Schlusswertung brachte er es auf 15 Punkte. Genau so viele wie Tobias Frischmann und Ricardo Mariense-Wickert. Mit dem Blick in das Reglement kam die Bestätigung. Bei Punktgleichheit gibt die bessere Platzierung der letzten Wertung den Ausschlag. Und damit hatte Klaus Wendlinger das bessere Ende für sich.
Im Sichtungsrennen des Bayerischen Radsportverbandes kämpften die Schüler und Schülerinnen der Klassen U 15 und U 13 vor den Augen des Verbandstrainers Stefan Böhm-Stork um wichtige Ranglistenpunkte. Und dieser zeigte sich erfreut über die Leistungen seines Nachwuchses. Bei den Schülern U 15 gab es mit Henri Uhlig und Linus Rosner einen Doppelsieg für den RSC Kelheim. Paulina Peiker (RSV Irschenberg) siegte bei den Schülerinnen U 15. Im Rennen der Schüler U 13 schließlich gewann Daniel Schrag (RSG Augsburg). Ein Highlight für die jungen Radsportler war das Siegerfoto mit Marcel Sieberg, der sich in sympathischer Art und Weise als Star zum Anfassen präsentierte.
Großes Lob von allen Seiten, insbesondere auch vom Schirmherrn, Bürgermeister Matthäus Mandl, gab es vor allem an Dominik Dietrich, der maßgeblich für die Organisation der Veranstaltung zeichnete. Auch das Lokalfernsehen war vor Ort und berichtet in den nächsten Tagen auf Isar TV, Donau TV und RTL Bayern. Weitere Bilder zu der Veranstaltung gibt es auch unter www.Facebook.com/RSFGangkofen zu sehen.
Ergebnisse
Profi-Radrennen „Paul Mitchell Grand Prix“ (70 Runden = 70 Kilometer)
1. Marcel Sieberg (Team Lotto-Soudal/Belgien) 30 Punkte
2. Hannes Baumgarten (Team Baier Landshut) 20 Punkte
3. Daniel Bichlmann (Team Bike Aid) 19 Punkte
4. Clement Koretzky (Team Vorarlberg/Österreich) 17 Punkte
5. GischaJanorschke (Team Vorarlberg/Österreich) 12 Punkte
6. TinoThömel (RTS Santic Racing Team/Taiwan) 11 Punkte
7. Tobias Erler (RSC Kempten – Lightweight Testteam) 10 Punkte
8. Matthias Brändle (Team IAM Cycling/Schweiz) 9 Punkte
9. Dario Rapps (Team Kuota – Lotto) 6 Punkte
10. Florian Nowak (Team Stuttgart) 5 Punkte
Amateure B/C (60 Runden = 60 Kilometer)
1. Klaus Wendlinger (Team Baier Landshut) 15 Punkte
2. Tobias Frischmann (VFL Waldkraiburg) 15 Punkte
3. Ricardo Mariense-Wickert (Team Magnesium Pur) 15 Punkte
4. Benjamin Herde (VC 1883 Mindelheim) 14 Punkte
5. Michael Vogel (VC 1883 Mindelheim) 11 Punkte
Schüler U 15 (25 Runden = 25 Kilometer)
1. Henri Uhlig (RSC Kelheim) 28 Punkte
2. Linus Rosner (RSC Kelheim) 20 Punkte
3. Claus Carste (RSV Irschenberg) 8 Punkte
4. Benedikt Bichler (RSV Irschenberg) 4 Punkte
5. Felix Roth (Equipe Velo Oberland) 4 Punkte
Schülerinnen U 15 (25 Runden = 25 Kilometer)
1. Paulina Peiker (RSV Irschenberg)
2. Lisa Ostler (Euipe Velo Oberland)
3. Lara Dopjans (RSV Irschenberg)
Schüler U 13 (25 Runden = 25 Kilometer
1. Daniel Schrag (RSG Augsburg)
2. Joe-Luis Lührs (RSV Irschenberg)
3. Manuel Schmid (VFL Waldkraiburg)
Bildunterschriften
Siegerehrung „Paul Mitchell Grand Prix“
Favoritensieg bei den Profis: Marcel Sieberg (Team Lotto-Soudal) zeigte seine ganze Klasse und gewann den Paul Mitchell Grand Prix in Gangkofen. Auf den Plätzen 2 und 3 folgten Hannes Baumgarten (Team Baier Landshut) und Daniel Bichlmann (Team Bike Aid). Den Erstplatzierten gratulierten (von links nach rechts) Leonhard Kapser (Sparkasse Rottal-Inn), Organisator Dominik Dietrich, Bürgermeister Matthäus Mandl und Reinhard Lehner (Sparkasse Rottal-Inn).
(Foto Josef Reiseck)
Rennszene
Immer gute Rennübersicht bewies Marcel Sieberg (im Roten Trikot in der Mitte des Bildes) auf dem technisch anspruchsvollen Kurs in Gangkofen, auch wenn sich der World-Tour-Fahrer vom belgischen Team Lotto-Soudal beim Siegerinterview nach dem Rennen über seinen Erfolg überrascht zeigte: „Ich bin fünf Wochen kein Rennen gefahren und es ist auch nicht so meine Spezialität hier so um die Ecken zu flitzen.“ Der Österreicher Georg Preidler (Team Giant – Alpecin, rechts vor Sieberg) konnte dagegen nicht in den Kampf um den Sieg eingreifen.
(Foto Josef Reiseck)
Matthias Brändle
Matthias Brändle
Eine gute Vorstellung bot der Österreicher Matthias Brändle (Team IAM Cycling/Schweiz). Der ehemalige Stundenweltrekordler initiierte im letzten Renndrittel einen Ausreißversuch. Dabei bildete sich eine dreiköpfige Spitzengruppe, die die letzten drei Sprintwertungen unter sich ausmachte. Vor dem Rennen präsentierte er sich mit Dominik Dietrich (links) und Bürgermeister Matthäus Mandl dem Fotografen.
Im Weltmeistertrikot ging Lucas Liß an den Start. Der 23-jährige aus Unna gewann im Februar in Paris WM-Gold auf der Bahn (Scratch). Diesen Titel hat er seinem Vater Lucas Liß gewidmet, der 1973 ebenfalls Bahn-Weltmeister war und im Januar, also kurz vor dem großen Triumph des Sohnes, verstorben ist. „Mein Vater hat sich sicher von da oben sehr mit mir gefreut, jetzt haben wir zwei Weltmeistertrikots“, erzählte der sympathische Sportler im Interview mit Streckensprecher Manfred Weindl sichtlich bewegt. Sein großer Traum sei eine Medaille bei den olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Wegen zweier gerissener Speichen am Hinterrad musste Lucas Liß im Rennen bei den Wertungssprints etwas zurückstecken.
(Foto Rita Weindl)
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