Beim Grand Prix de la Somme (1.1) konnte die zweite Hälfte der Mannschaft am vergangenen Wochenende auch auf internationaler Bühne überzeugen. An der Seite von großen Teams, die teils Rennen wie die Tour de France fahren, schaffte es Christopher Hatz auf einen beeindruckenden 8. Platz, Marcel Meisen folgte auf Rang 12.
Insgesamt waren die Umstände an jenem Sonntag in Frankreich sicherlich nicht die besten – im Peloton folgte ein Defekt dem anderen, und es regnete den ganzen Tag lang in Strömen. Doch nicht umsonst ist dieses Wetter in den Reihen des Team Kuota-Lotto bekannt als ‘Christopher-Hatz-Wetter’: „Es stimmt schon“, erwidert der 24-Jährige fast bescheiden, wenn man ihn auf seinen Ruf anspricht. „Ich werde bei schlechtem Wetter nicht so schnell kalt und müde wie Andere und kann am Schluss vielleicht noch ein bisschen mehr rausholen.“
So gab Hatz auch dann nicht auf, als es nach knapp zehn Kilometern einen heftigen Massensturz bei Geschwindigkeiten von bis 70 km/h gab. Er konnte sich gemeinsam mit Kapitän Marcel Meisen am Unfallort vorbei drängen, glücklicherweise war kein Fahrer in Schwarz-Gelb betroffen. Doch kurz darauf suchte das Pech auch die Reihen von Kuota-Lotto heim. Nach einem schwierigen Defekt fielen Hatz und Meisen zurück und kämpften gemeinsam über 50 Kilometer hinweg um den Anschluss ans Feld.
Währenddessen hatte sich eine siebenköpfige Spitzengruppe an der Front gebildet, die die französische Mannschaft Cofidis um Sprinter Nacer Bouhanni aber nie weiter als zwei Minuten vom Hauptfeld ziehen ließ. Die Erleichterung war groß, als Hatz und Meisen sich diesem endlich wieder anschließen konnten, doch die lange Verfolgungsjagd zehrte auch an ihren Kräften.
„Wenn ich ganz ehrlich bin, überlegt man sich in diesen Momenten schon, ob das noch viel Sinn ergibt“, erklärt Hatz später. „Man kämpft so lange, nur um wieder diesen Anschluss zu erlangen, während alle anderen noch ganz frisch sind. Wobei ich gestern Glück hatte – offenbar habe ich einen ganz guten Tag erwischt …“
Wie gut der Tag war, zeigte sich dann besonders auf den letzten zwei Kilometern des Rennens. Kuota-Lotto gelang es, sich neu zu gruppieren und im Feld zu sammeln, um Meisen noch einmal nach vorne zu bringen. In der letzten Kurve der Zielgeraden allerdings staute sich das Peloton unerwartet auf, es kam zu Verzögerungen, Anfahrer Hatz und Kapitän Meisen wurden auseinander gerissen. Am Ende reichte es für die Plätze 8 und 12 – und für ganze 40 gesammelte UCI-Punkte.