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Brandl und Schwarzbauer trumpfen auf

Beim zweiten Bundesliga-Rennen der Saison haben Max Brandl und Luca Schwarzbauer dem Lexware Mountainbike Team in Gedern einen Doppelsieg beschert. David List wurde Zwölfter und Thore Hemmerling holte sich in der Nachwuchs-Sichtung in Hessen zwei zweite Plätze.

Den direkten Vergleich mit den Elite-Fahrern haben die Angehörigen der U23-Kategorie selten. Insofern ist es im Vorfeld eine Einschätzung schwer und Max Brandl hatte sich sehr respektvoll geäußert.

Was Max Brandl und Luca Schwarzbauer über sechs Runden auf der 3,7 Kilometer-Schleife (plus 1,8km Startloop) in Gedern ablieferten, war dann aber doch eine Überraschung. Zumindest, dass sie „eine eigene Liga“ waren, wie der am Ende Drittplatzierte Simon Stiebjahn bemerkte.

Luca Schwarzbauer riss bereits nach der verkürzten Startrunde eine kleine Lücke. Sein Teamkollege Max Brandl versuchte deshalb dahinter das Tempo etwas zu kontrollieren, doch nach Runde zwei wurden die Karten neu gemischt.

„Ich wollte defensiv starten und als Luca vorne war, habe ich versucht die Lücke nicht zu schließen“, so Brandl zu dieser Anfangssituation.

Allerdings spürte er, dass seine Begleiter in der Verfolgergruppe am Berg teilweise etwas Mühe hatten und so konnte er alleine die Acht-Sekunden-Lücke zu Schwarzbauer schließen. Die Verfolger um Simon Stiebjahn (Titisee-Neustadt), Julian Schelb (Münstertal) und Ben Zwiehoff (Essen) konnten zwar noch mal aufschließen, doch dann attackierte Brandl am Berg und Schwarzbauer ging mit.

„Für mich war es in diesem Moment eigentlich zu schnell, aber ich wusste, dass es vermutlich entscheidend sein würde und bin dann mitgegangen“, so Schwarzbauer zu den Geschehnissen in Runde drei. Es sollte sich lohnen.

Die beiden Freunde arbeiteten bis zur vorletzten Runde zusammen und bauten dadurch den Vorsprung auf eine vierköpfige Verfolgergruppe auf eine Minute aus. „Dann hat Max ganz unspektakulär eine kleine Lücke aufgemacht und ist davon gefahren“, erzählte Schwarzbauer aus der hinteren Perspektive. „Mir ging es heute gut, aber nicht super. Es ist schon bemerkenswert, dass wir alle die Elite-Fahrer hinter uns gelassen haben.“

Max Brandl, der das Bundesliga-Rennen eher als Durchgangsstation zum Weltcup am kommenden Wochenende in Albstadt gesehen hatte, verwies darauf, dass man „mit dem Antrieb experimentiert“ hätte. „Das hat gut funktioniert und so konnte ich am Berg einige Körner sparen. Außerdem kenne ich die Strecke seit der U11. Auch wenn ich in den vergangenen drei Jahren hier nicht gefahren bin, glaube ich schon, dass ich hier noch ein paar coole Linien habe“, sagte Brandl nach seinem zweiten Saisonsieg mit einem Grinsen.

List mit falscher Material-Wahl, Egger im Pech

Er gewann nach 1:09:49 (Rennen wurde wegen drohender Gewitter verkürzt) mit 35 Sekunden Vorsprung auf Schwarzbauer.

David List landete auf Rang 12 (+3:27). Er fuhr ein konstantes Rennen – auf einem Scott-Hardtail. „Ich habe auf Matsch spekuliert“, bekannte er. „Ein Fully wäre sicher besser gewesen.“ Aber der Regen setzte erst nach der Veranstaltung ein.

„Ich habe mich nach dem Training vergangene Woche nicht super frisch gefühlt, aber das passt so weit“, meinte List.

Georg Egger schied aus, nachdem er sich nicht weit nach der Technischen Zone in Runde fünf einen Reifendefekt holte. Er lag an siebter Stelle, direkt hinter Ex-Meister Markus Schulte-Lünzum, der am Ende Vierter wurde. In Runde vier hatte Egger die zweitschnellste Zeit hingelegt. Insofern war sein Ausscheiden doppelt unglücklich.

Lars Hemmerling musste auf einen Start bei den Junioren verzichten. Er war ein paar Tage zuvor krank geworden und wollte mit Halsweh und Schnupfen nichts riskieren.

Nachwuchs-Sichtung: Hemmerling „definitiv zufrieden“

Thore Hemmerling belegte im Rennen der Nachwuchs-Sichtung-Serie nach vier Runden den zweiten Rang. Nur sieben Sekunden fehlten dem Saarländer auf Sieger Louis Krauss (Neckartenzlingen, 39:51).

In der zweiten von vier Runden lag eine dreiköpfige Spitzengruppe mit Hemmerling, Krauss und Luca Effinger (Steinenbronn) in Führung. Dann blieb Hemmerling hinter Krauss in einem Steinfeld kurz hängen, behinderte dadurch auch Effinger und Krauss hatte die entscheidende Lücke. „Ich habe versucht in der Schlussrunde noch mal was zu machen, aber die Beine waren zu tot“, bekannte Hemmerling, der seinen Vorsprung auf Effinger aber verteidigen konnte und 12 Sekunden vor dem Schwaben das Ziel erreichte.

„Ich bin auch mit Platz zwei definitiv zufrieden“, bilanzierte Hemmerling, der schon am Tag zuvor im neuen Geschicklichkeits-Wettbewerb hinter Thorben Jost (Grünberg) mit 1,4 Sekunden Rückstand den zweiten Rang belegt hatte.

Lina Riesterer zeigte sich in der weiblichen Jugend verbessert gegenüber den Auftakt in Hausach. Die Breitnauerin belegte nach einem bescheidenen Start („das ist seit dieser Saison mein Problem“) noch Rang fünf, 2:02 Minuten hinter Luisa Daubermann (Gessertshausen, 39:27).

Riesterer war als Neunte aus der 1,8 Kilometer langen Startrunde gekommen und hatte sich dann nach vorne gearbeitet. „Das war auf jeden Fall schon besser als in Hausach“, nickte Riesterer.

Am Samstag verfehlte sie im ersten Wettbewerb einen besseren Platz als Rang sechs, weil sie am letzten, einem Paletten-Hindernis einen Überschlag hinlegte.

MTB Grand-Prix Obertraun: Zurnieden knapp an Punkten vorbei

Mit seiner Leistung zufrieden, aber ein wenig enttäuscht, dass er aus Österreich keine Punkte mit nach Hause nehmen konnte, war Jannick Zurnieden. Er hielt sich längere Zeit an 19. Stelle, doch dann war für den Freiburger, der im Vorjahr noch Junior war, das Rennen – und das Niveau – etwas zu hoch. Als 26. wurden 10:43 Minuten auf Martin Loo (Estland, 1:34:13) notiert. „Die Leistung war einiges besser als zuletzt, aber am Ende habe ich Schmerzen am Fuß bekommen. Vielleicht habe ich mich nicht lange genug eingefahren“, konstatierte Zurnieden.

Zusätzliche Infos zum Lexware-Team finden sie unter www.lexware-mountainbike-team.de

Schwarzbauer: Ein Grund glücklich zu sein

Max Brandl und Luca Schwarzbauer haben beim Bundesliga-Auftakt in Heubach die Plätze zwei und vier belegt. David List hatte doppeltes Pech und belegte dennoch Rang elf. Georg Egger belegte in der Elite einen guten 19. Rang und Matthias Bettinger feierte doppelt. Einen achten Rang beim Marathon und seinen Geburtstag.

Das erste Bild, das sich dem Publikum in Heubach im U23-Rennen bot, war für das Lexware Mountainbike Team ein sehr erfreuliches. Luca Schwarzbauer führte das Feld zu Beginn der zweiten Runde an, direkt dahinter lag Max Brandl und David List folgte an zehnter Stelle.

Doch die zweite Runde veränderte die Verhältnisse. Der Franzose Joshua Dubau übernahm die führende Position und erwies sich an diesem Tag als der stärkste Kletterer.

Max Brandl fuhr am Berg sein Tempo, Luca Schwarzbauer versuchte an seinem Hinterrad zu bleiben. In Runde drei verlor der Nürtinger etwas den Anschluss und bekam dann ein noch gravierenderes Problem. Eine Schuhplatte löste sich, ausklicken konnte er aber auch nicht und so kämpfte er in der Folge nicht nur mit dem langen Berg, sondern auch mit der fehlenden Fixierung auf dem Pedal.

Derweil versuchte Max Brandl den Abstand zu Dubau, der bis Ende Runde drei auf 52 Sekunden angewachsen war, zu reduzieren. Mit zwei Rundenbestzeiten verringerte er seinen Abstand vor der Schlussrunde auf 24 Sekunden.

Doch in der Abfahrt zuvor hatte er aus dem Hinterrad Luft verloren. Damit war die Fortsetzung der Aufholjagd mehr oder weniger gestoppt.

Max Brandl bekannte aber, dass er in der Schlussrunde auch „ziemlich kaputt gegangen“ sei und er an diesem Tag dem Franzosen nicht Paroli bieten konnte. „Ich hatte keine Chance Joshua zu folgen. In der vierten Runde habe ich versucht noch mal Druck zu machen, aber auch ohne den Schleicher hätte ich es wohl nicht mehr geschafft. Es war heute nicht ganz mein Tag“, kommentierte der Deutsche U23-Meister der aber in Runde vier und fünf immerhin die Bestzeiten erzielt hatte. Am Ende waren es gegenüber Dubau (1:22:17) knapp 48 Sekunden. „Man kann nicht immer gewinnen. Es hat sich heute träge angefühlt, woran es gelegen hat, kann ich im Moment auch nicht sagen“, so Brandl.

Luca Schwarzbauer musste trotz der Materialprobleme nur den Schweizer Team-Weltmeister Filippo Colombo vorbeiziehen lassen und wurde Vierter (+1:33). Das war weit mehr als er sich auf dem Kurs mit dem langen und steilen Anstieg vorher vorgestellt hatte.

„Ich hatte gute Beine. Max konnte ich im Anstieg zwar nicht folgen, aber es lief gut. Auf diesem Kurs und unter diesen Umständen ist Rang vier ein Grund glücklich zu sein“, sagte ein strahlender Luca Schwarzbauer.

Etwas später traf ein enttäuschter David List ein. Der in Freiburg lebende Friedrichshafener landete auf Rang elf (+4:23). Allerdings wäre wohl weitaus mehr drin gewesen. List war nach dem ersten Anstieg vorne mit dabei, doch schon in der Abfahrt verlor er Luft aus dem Reifen und musste wechseln. Er fuhr wieder bis auf Rang zehn nach vorne, ehe er noch mal Defekt erlitt. „Nach dem ersten Wechsel bin ich gleich wieder gut reingekommen, aber beim zweiten habe ich gebraucht bis ich den Rhythmus wiedergefunden habe“, erklärte List.

In der Schlussrunde fuhr er noch die zweitbeste Zeit und verbesserte sich um zwei Positionen. „Ich habe mich super gefühlt, da wäre deutlich mehr drin gewesen.“ Und dann vermerkte er noch, dass es die ersten Defekte in seiner Karriere waren. „Ich hatte noch niemals einen Plattfuß und jetzt gleich zwei“, schüttelte er den Kopf.

Elite: Georg Egger verkauft sich gut

Nach dem Elite-Rennen der Herren zog auch Teamkollege Georg Egger eine positive Bilanz. Nach einer Woche, in der er wegen Problemen mit dem Sitzfleisch kein reguläres Training absolviert hatte und auf einer wenig geliebten Strecke war sicherlich nicht mehr zu erwarten als dieser 19. Rang, 5:52 Minuten hinter Weltmeister Nino Schurter (1:35:26).

Dass er nicht optimal vorbereitet ins Rennen ging, das spürte der Obergessertshausener. „Der Kreislauf kam nach einer Woche ohne echtes Training nicht so recht in Schwung“, erklärte Egger.

Am Ende wohl noch am ehesten, denn da verbuchte er noch mal eine schnelle Runde. Den Sprint um Rang 18 verlor er gegen Weltklasse-Fahrer Anton Cooper. „Für die Umstände bin ich sehr zufrieden. Ich konnte alles geben“, bilanzierte Egger sein Resultat.

Marathon Houffalize: Bettinger überrascht sich selbst

Matthias Bettinger hatte am Sonntag doppelt zu feiern. Seinen 34. Geburtstag und im belgischen Houffalize sein zweitbestes Resultat bei einem UCI Marathon Serien-Rennen. Das war gleichzeitig auch die WM-Qualifikation.

Sieben Grad und ein matschiger Untergrund, das behagte dem Hochschwarzwälder.

Dennoch: Der Breitnauer erwischte einen „extrem schlechten Start“, wie er erzählte. Auf der „beinharten Strecke“, habe es sich in der ersten Rennstunde sehr schlecht angefühlt, bekannte Bettinger. Doch dann ging der Knoten auf und er konnte sich Gruppe um Gruppe nach vorne arbeiten.

Allerdings war sich Bettinger überhaupt nicht bewusst, um welchen Platz er eigentlich fuhr. „Ich war dann sehr überrascht, als es der achte Platz wurde. Gefühlt war es ein 20. Deshalb bin ich sehr zufrieden.“ Mit 8:41 Minuten Rückstand auf seinen Hochschwarzwälder Kumpel Simon Stiebjahn (3:41:22 Stunden) konnte er die Ziellinie überqueren und die Korken also nicht nur wegen seinem Geburtstag knallen lassen.

Fotos zum Lexware Mountainbike Team finden Sie zum Download auf

https://www.flickr.com/photos/lexware-mountainbike-team/albums

Zusätzliche Infos zum Lexware-Team finden sie unter www.lexware-mountainbike-team.de