Ein Notarzt muss Kondition haben, starke Nerven und Durchhaltevermögen. Ein Ausdauersportler auch. Doktor Martin Schiffarth vereint beides in seinem Projekt „UNSER* NOTARZT“. Und strampelte mit drei Achter-Teams im 24-Stunden-Mountainbike-Rennen bei Rad am Ring (29.-31. Juli) für die Zukunft seine Berufsstands.
Martin Schiffarth ist Arzt mit Leib und Seele. Nach einem kurzen Abstecher in den Beruf des Industriekaufmanns lebt der 39-Jährige seinen Traum vom Leben retten – im Notarztfahrzeug und auch in der Luftrettung rund um den Nürburgring.
Seit drei Jahren entwickelt Schiffarth den Notarztstandort Adenau (Eifel) weiter, neben seinem Job als Oberarzt der Anästhesie des St. Josef-Krankenhauses in Adenau und neben seinem ehrenamtlichen Engagement als Gründer und Promoter des Netzwerkprojekts „UNSER* NOTARZT“.
Das ist eine Gruppe aus Notarztkollegen, Rettungsassistenten und Medizinstudenten, die sich einmal pro Woche zum gemeinsamen Mountainbike-Training treffen und in Team-Farben bei Rennen antreten, um auf die Ausbildungs-Missstände ihrer Berufsgruppe aufmerksam zu machen und Spenden für die Anschaffung von Untersuchungs- und Trainings-Equipment zu sammeln.
Bereits zum zweiten Mal nach 2015 starteten Fahrer des Projekts beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring, ganze drei Achter-Teams traten für den guten Zweck in die Pedale – und finishten auf den Plätzen 5 (Achter-Jet), 10 (Retten-Löschen-Biken) und 13 (UNSER* NOTARZT). Ein schönes Ergebnis, aber nicht das eigentliche Ziel der Initiative. Das ist langfristiger. Viel langfristiger.
„Radsport schweißt das Team zusammen. Das Mountainbiken und unser Job sind sich in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich“, erklärt Schiffarth, der in der Eifel-Region aufgewachsen und zeitlebens mit dem Mountainbike unterwegs gewesen ist. „Beide“, so führt er aus, „bringen einen zum Beispiel häufig in körperliche und seelische Ausnahmezustände. Man trainiert unterbewusst das im Sport, was für den Beruf wichtig ist.“
Darüber hinaus ist das sportliche Engagement auch ein gutes Fundraising-Instrument, das Aufmerksamkeit erregt und – im wahrsten Sinne des Wortes – Sympathien einfährt. Auch und vor allem bei Sponsoren. Mit dem so gesammelten Geld wird dann lebensrettendes Equipment wie ein mobiles Ultraschallgerät finanziert, hauptsächlich investiert „UNSER* NOTARZT“ die Spenden aber in Training und Ausbildung des Nachwuchses.
Bei einem Notfall muss nämlich an sich innerhalb von 15 Minuten Hilfe geleistet werden. Das, und die damit verbundenen komplexen Abläufe müssen aber trainiert werden. Daran hapert es vor allem in ländlichen Gegenden oft, es fehlen schlicht Mittel und Möglichkeiten. Auch in der Region des Nürburgrings – „obwohl wir durch unsere langjährige Verbindung zum Motorsport und der Notfallmedizin eigentlich dafür prädestiniert wären“, so Martin Schiffarth.
Um die Perspektive für Nachwuchs-Retter in „ihrer“ Eifel zu verbessern, sammelt die Mannschaft „UNSER* NOTARZT“ gerade für ein Simulationstrainingsset, also eine Puppe, die computergesteuert alle möglichen Krankheits- und Verletzungsbilder simulieren kann. Ein Projekt, für das sich inzwischen auch Extremsportler wie Rennfahrerin Ellen Lohr und Rennsport-Legende Hans-Joachim „Strietzel“ Struck engagieren.
Wer ebenfalls helfen möchte, nachhaltig Notfallsanitäter- und Notarzt-Nachwuchs in ländlichen Regionen wie der des Nürburgrings zu unterstützen und deren Ausbildung und Trainingsintensivierung zu fördern, kann dies über das Spendenkonto (http://unser-notarzt.de/?page_id=625 ) des Projekts tun. Dr. Martin Schiffarth zumindest wird die Füße nach dem Wettkampf am Ring nicht hochlegen. Denn sein Projekt ist viel mehr als ein 24-Stunden-Rennen. Es ist ein Marathon fürs Leben.
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie auf www.radamring.de
Über Rad am Ring
Rad am Ring ist ein Radsport-Event, das seit 2003 auf dem Nürburgring ausgetragen wird. Die Strecke führt sowohl durch die hochmoderne Formel1-Arena als auch über die legendäre Nordschleife. Der Off-Road Park am Nürburgring kam 2016 als dritter außergewöhnlicher Veranstaltungsort hinzu. Kernstück sind die 24-Stunden-Rennen auf dem verkehrsfreien, teilweise beleuchteten Rennkurs und Teamquartieren in der Boxengasse. 2016 fand darüber hinaus erstmals ein Profi-Radrennen der Kategorie 1.1 statt. Neben dem Ultra- und dem Langstrecken-Event werden bei Rad am Ring diverse Jedermann-Rennen, ein Zeitfahren und Tourenfahrten ohne Zeitnahme angeboten. Die Jedermann-Rennen sind Teil des German Cycling Cup, Deutschlands größter Jedermann-Rennserie.
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