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Ein blond gelockter Wirbelwind und eine Dame mit Format
Die 5. Gold Trophy Sabine Spitz am 9. und 10. April darf sich auf einen sportlichen Leckerbissen freuen. Die Weltranglisten-Erste Jolanda Neff hat ihren Start angekündigt. Überdies haben mit Vize-Weltmeisterin Irina Kalentieva und London-Olympiasiegerin Julie Bresset zwei weitere absolute Weltkasse-Bikerinnen gemeldet, die sich zwei Wochen vor dem Weltcup-Start mit den besten deutschen Bikerinnen beim Auftakt der KMC MTB-Bundesliga messen.
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Jolanda Neff ist im Januar erst 23 Jahre alt geworden und gehört doch seit zwei Jahren bereits zu den bestimmenden Figuren in der Cross-Country-Szene. Vor knapp zwei Jahren gewann sie im südafrikanischen Pietermaritzburg ihren ersten Weltcup, wurde zum Shooting-Star und am Ende des Jahres war sie dann jüngste Weltcup-Gesamtsiegerin aller Zeiten.
Im Vorjahr wiederholte Neff dieses Kunststück und wurde zum zweiten Mal Gesamtsiegerin der Welt-Serie. Schon zu Junioren-Zeiten war ihr Talent offensichtlich, doch dass sie noch als U23-Fahrerin die Weltspitze in der Elite mit dominieren würde, damit konnte man nicht rechnen.
Die Basis für ihre Erfolge legt die dreifache U23-Weltmeisterin mit ihren herausragenden fahrtechnischen Fähigkeiten. Oft holt der blond gelockte Wirbelwind in den technischen Passagen einen entscheidenden Vorteil heraus, den sie dann im konditionellen Bereich durchaus zu verteidigen weiß.
Die Bikerin vom Stöckli Pro Team besitzt eine optimale Position auf ihrem Bike, den Mut für die Geschwindigkeit, das Bewegungstalent und große koordinative Fähigkeiten. Der hohe fahrtechnische Anspruch der Vorbild-Strecke in Bad Säckingen dürfte ihr am 10. April entgegen kommen.
Auf jeden Fall ist es ein Augenschmaus die junge Dame aus Thal im Kanton St. Gallen zu beobachten, ob man nun Experte ist oder einfach zum „gewöhnlichen“ Publikum zählt.
Das, in der Kategorie HC gelistete Rennen in Bad Säckingen, ist zwei Wochen vor dem Weltcup-Auftakt im australischen Cairns so was wie eine Generalprobe. Jolanda Neff wehrt allerdings ab.
„Ob das nun zwei Wochen vor oder nach dem Weltcup ist, spielt für mich keine Rolle. Ich möchte einfach möglichst gut fahren und freue mich auf ein interessantes Rennen gegen starke Konkurrenz“, erklärt Neff. „Ich war noch nie in Bad Säckingen, aber es soll eine coole Strecke sein. Da freue ich mich auch drauf.“
Neun WM-Medaillen: Irina Kalentieva
Was die erhoffte starke Konkurrenz angeht, wird sie nicht enttäuscht. Da ist zum Beispiel Irina Kalentieva. Die Russin ist 38 Jahre alt, doch wie sie vergangenen September bewiesen hat, besitzt sie nach wie vor Weltklasse-Format.
Da wurde sie im September in Andorra Vize-Weltmeisterin, das war bereits ihre neunte WM-Medaille in der Elite-Kategorie. Das ist Beleg genug für ihre Extra-Klasse. Zweimal, 2007 und 2009 war sie Weltmeisterin. Zudem holte die nur 156 Zentimeter große Bikerin in Peking 2008 Olympia-Bronze.
Olympiasiegerin Julie Bresset: Auf dem Weg zurück an die Spitze
Die Französin, die 2012 und 2013 Weltmeisterin wurde und 2012 in London auch Olympiasiegerin ist nach einer längeren Phase mit körperlichen und mentalen Problemen wieder dabei sich wieder an alte Qualitäten heranzutasten. Wenn sie wieder da hin kommt, gehört sie sicherlich zur absoluten Weltklasse.
An diesen Top-Stars werden sich die deutschen Damen bei der Gold Trophy messen können. Bzw. müssen, wenn sie beim Weltcup Down Under unter den besten Zehn mitmischen wollen. Denn das ist der Anspruch, den sowohl Sabine Spitz als auch inzwischen Helen Grobert und auch Adelheid Morath haben.
Sabine Spitz hat ihre Saison auf Zypern mit zwei Siegen enorm stark eröffnet und dürfte auch für Jolanda Neff zu einem Gradmesser werden. Das Publikum bekommt mit dieser Konstellation auf jeden Fall sportliche Feinkost und echte Hingucker serviert.
Mehr Informationen finden Sie auf www.goldtrophy-sabinespitz.de
Fotos: ©Erhard Goller