Max Brandl vom Lexware Mountainbike Team hat bei der Gold Trophy in Bad Säckingen den Sieg nur knapp verpasst, und dabei als Zweiter ein starkes Rennen abgeliefert. Auch Junior David List gelang als Dritter der Sprung aufs Podest.
Es war ein packendes Rennen, das die U23-Fahrer am Sonntagmorgen den Zuschauern am Bad Säckinger Waldbad zu bieten hatten.
Max Brandl war einer der Protagonisten. Allerdings war der Freiburger noch nicht an der richtigen Position als sich der Däne Sebastian Carstensen Fini aus der führenden Stelle heraus quasi aus dem Staub machte.
Carstensen Fini riss eine kleine Lücke und die sollten seine Verfolger nicht mehr schließen können. Obschon der Abstand immer wieder pendelte. Maximal auf 20 Sekunden und minimal auf sieben Sekunden.
Das war in Runde fünf von sieben. „Da habe ich auch fast gedacht, ich muss abreißen lassen“, bekannte Brandl später. Der Rückstand von ihm seinem norwegischen Begleiter Petter Fagerhaug wuchs dann wieder auf 20 Sekunden an.
„Ich dachte dem Petter geht es besser als mir und wollte im Zweikampf nicht unnötig Körner verschießen“, erklärte Max Brandl. In der Schlussrunde wollte er dem Skandinavier in einer technischen Passage entkommen, doch das gelang nicht. So nahm er in der folgenden Flachpassage das Tempo wieder raus. Damit war möglicherweise auch die letzte Gelegenheit den führenden Dänen noch einzuholen. Darüber konnte man zumindest im Nachhinein spekulieren.
Am vorletzten Anstieg attackierte Brandl noch einmal, riss die Lücke zu Fagerhaug und hatte im Ziel nur noch 5,6 Sekunden Rückstand auf den zwei Jahre älteren Sebastian Carstensen Fini (1:22:59).
„Ich wollte kontrolliert fahren, weil ich weiß, dass mir die Strecke nicht liegt. Aber hier musst du trotzdem immer wieder in den roten Bereich“, so Brandl, der sich aber über seinen zweiten Rang auch freuen konnte.
Freude hatte auch Georg Egger (Obergessertshausen), auch wenn für ihn nur der 14. Platz (+2:31) heraus kam. Egger war in der Spitzengruppe vertreten, als er sich einen Vorderrad-Defekt einhandelte. Das war in der dritten Runde.
„Danach war es nicht so ganz einfach wieder rein zu finden“, meinte Egger, „aber in Anbetracht der Umstände war es cool. Ich weiß, was ich noch machen muss.“ Damit spielte er auf seine lange Auslandsreise an, aus der Egger offensichtlich eine ordentliche Form mitbrachte.
An der fand Luca Schwarzbauer bei sich noch was auszusetzen, auch wenn klar war, dass der Nürtinger nach einer Woche Krankheit nicht im Vollbesitz seiner Kräfte sein würde. Er landete auf Rang 22 (+4:14). „Das Ergebnis ist natürlich grausam“, meinte er und wollte den Infekt auch nicht alleine gelten lassen. „Mir fehlt schon noch die Intensität, ganz klar.“
Lars Koch erreichte zehn Sekunden später als 23. das Ziel und war im Kontrast dazu ganz zufrieden mit sich. „Ab der dritten Runde bin ich richtig Rennen gefahren“, grinste der Furtwangener. Zehn Plätze machte er noch gut, obwohl er etwas mit seiner Pollenallergie kämpfte.
Vinzent Dorn konnte sein Rennen nicht beenden. Ein Fahrer war in der Startrunde vor ihm gestürzt, Dorn in dessen Rad hinein. In der Folge hatte der Kirchzartener Schmerzen im unteren Rückenbereich und musste aufgeben.
Torben Drach hatte sich erkältet und auf den Start verzichtet.
Junioren: David List schnappt sich im Finale den Platz auf dem Podest
Das Rennen der Junioren war ähnlich spannend, wie das der U23. Der Friedrichshafener David List blieb bis zum Schluss in Schlagdistanz zum späteren Sieger Victor Lab aus Frankreich (1:12:48) und schaffte es tatsächlich noch auf den letzten gut 100 Metern Rang drei zu erobern.
List war mit dem Rheinfeldener Tim Meier auf den Positionen vier und fünf unterwegs, nie mehr als 15 Sekunden hinter Lab oder dessen Begleiter Tobias Johannessen und Cameron Orr.
„Ich war schon ziemlich am Anschlag und ziemlich bedient“, erklärte List, warum er die Lücke nie ganz schließen konnte.
Victor Lab attackierte in der Schlussrunde mehrfach und schüttelte Cameron Orr ab. Der Brite war dadurch wohl so angezählt, dass er sich kurz vor dem Ziel einen Fehler erlaubte.
So konnte David List noch an Orr vorbei sprinten und über Rang drei jubeln, lediglich 4,5 Sekunden hinter Lab, der beinahe noch vom Norweger Johannessen übersprintet worden wäre.
„Ich bin echt froh, dass ich hier die WM-Norm schon erfüllen konnte, das entspannt für die nächsten Wochen“, so List, der sich jetzt erst mal den Abiturs-Prüfungen widmen muss.
Jannick Zurnieden belegte Rang 15 (+3:13). Diese Position ergatterte der Freiburger in einem engen Sprint-Duell gegen den Franzosen Theo Charmes. Und die paar Zentimeter waren wichtig: Rang 15 bedeuteten die halbe, die B-Norm. „Besser als gar keine Norm“, grinste Zurnieden und bekannte, dass er am Anfang etwas zu viel investiert hatte. „Da bin ich eingebrochen und dann kam auch noch der Heuschnupfen dazu, der mir Schwierigkeiten beim Atmen machte“, erklärte Zurnieden. In der Schlussrunde drehte er noch mal auf und machte vier Positionen gut.
Lars Hemmerling landete auf Platz 37, 7:02 Minuten hinter dem Sieger. Von Position 56 aus gestartet, hatte der Saarländer in der Startrunde Mühe und ging als einer der letzten Fahrer in die erste komplette Runde. Dann aber kletterte er Position um Position und war mit seinem Resultat am Ende nicht unzufrieden.