Starkes Profifeld beim Rudi Altig Race und Finishline-Party der 24h-Fahrer
Radsport intensiv am Nürburgring
Das Finale des Radsportwochenendes Rad am Ring war eine einzige große Siegerparty. Tausende 24h-Fahrer feierten sich bei ihrer Zieleinfahrt, wobei bei den Solofahrern Ralph Schwörer und Marion Wittler die meisten Runden sammelten. Bei den Profis, die wenig später auf die Strecke gingen, holte sich Huub Duijn vom Team Veranda’s Willems-Crelan den Sieg im zweiten UCI 1.1-Rennen Rudi Altig Race. Ein Wochenende, bei dem rund 8.500 Teilnehmer in die Pedale traten – und Petrus den Einsatz mit bestem, wenn auch sehr windigem, Radfahrwetter belohnte.
Wer auf dem Nürburgring gewinnen will, muss seine volle Leistung abrufen und halten. Am besten gelang dies bei den Profis im Peloton des zweiten Rudi Altig Race Huub Duijn vom Team Veranda’s Willems-Crelan in 3:27:57 Stunden.
Obwohl sich das Profi-Rennen am Ring terminlich mit drei UCI-Veranstaltungen überschnitt, versammelte sich ein starkes Feld mit 13 Continental Teams und drei Pro Continental Teams an der Startlinie. Nachdem Willi Altig, Bruder des 2016 verstorbenen Namensgebers und ehemaligen Radprofis Rudi Altig, den Startschuss gegeben hatte, ging es gleich zur Sache. Schon auf der ersten Runde des für mehr Zuschauerfreundlichkeit leicht veränderten Kurses (5 Runden Gesamtstrecke, 5 Runden Grand Prix-Kurs) mit 140 Kilometern und mehr als 3.000 Höhenmetern war der Wind zu spüren und zwang die Fahrer, noch besser mit ihren Kräften zu haushalten als es der Ring ohnehin schon erfordert. Trotzdem war eine Menge Bewegung im Feld: Zunächst bildete sich eine Ausreißergruppe mit acht Fahrern in der auch Christopher Hatz vom deutschen Team Lotto-Kern-Haus mitfuhr, die zeitweise rund eine Minute Vorsprung auf das große Verfolgerfeld hatte. Sie wurden später vom Feld wieder eingeholt, was Sebastian Baldauf, ein Routinier des Team Vorarlberg und hervorragender Bergfahrer für eine Soloflucht vor der letzten Runde über die Gesamtstrecke nutzte, der den Vorsprung aber ebenfalls nicht halten konnte. Am Ende setzte sich bei der letzten Bergwertung vor der Hohen Acht eine Gruppe von vier Fahrern ab, aus der sich auf der finalen Grand Prix-Runde Huub Duijn aus den Niederlanden vom Team Veranda’s Willems-Crelan löste und einen Solosieg vor seinem Teamkollegen, den amtierenden Cyclocross-Weltmeister Wout van Aert aus Belgien einfuhr. Die Sprint- und die Bergwertung, beide präsentiert von Gazprom, holten sich ebenfalls Huub Duijn und Wout van Aert.
Vor den Profis, genauer: seit Samstagmittag, waren die Fahrer der 24-Stunden-Rennen unterwegs. Das Langstreckenevent für Rennrad und Mountainbike ist das Herzstück von Rad am Ring. Mit knapp 5.100 Teilnehmern 2017 dürfte es im Hinblick auf die Teilnehmerzahlen eines der größten Veranstaltungen auf dem Nürburgring sein. Und eine Herausforderung, die Emotionen schürt. Nicht nur beim (nächtlichen) Kampf hinauf zur Hohen Acht oder beim Radeln in den Sonnenaufgang hinein, sondern vor allem auch bei der emotionalen Zieleinfahrt, bei der die Fahrer feiernd, lachend und teils Arm in Arm als Team durch den Bogen auf der Zielgeraden rollten.
Nach einer sternenklaren Nacht setzte sich bei den Einzelfahrern Ralph Schwörer mit 26 Runden – jede mit über 500 Höhenmetern und rund 25 Kilometern – die 24-Stunden-Krone auf. Bei den Frauen gewann Marion Wittler mit 21 Runden. Im 2er-Team siegte bei den Frauen das Team Bergbeisser Rennrad 2 mit 24 Runden, bei den Männern milc ct mit 30 Runden. Die Mannschaften Bike Market 1 und AVIA Racing 1 drehten in der Wertung der 4er- beziehungsweise 8er-Teams Männer die meisten Runden (33 bzw. 31). Ihre Pendants bei den Frauen: d.velop Cycle Café Ladies 2 (27 Runden) und AVIA Racing 3 (22 Runden). Damit machten die d.velop Cycle Café Ladies (ehem. Koga Ladies) das Triple voll.
Mit zirka acht Kilometern war die Strecke der 24-Stunden-Mountainbiker zwar etwas kürzer als die der Rennradfahrer, aber nicht weniger anspruchsvoll. Sie führte nach einem kurzem Abstecher über die Grand Prix-Strecke hoch zur historischen Nürburg und teilweise über Single Trails wieder zurück zur Rennstrecke. Mit 51 Runden gewann hier Nico Mausch die Einzelwertung der Herren. Die Damen-Wertung entschied Christin Becker mit 29 Runden für sich. Bei den 2er-Teams Herren erradelte sich das Team Firebike-Droessiger-Muttis tolle Burschen (63 Runden), bei den Damen X-Sport Kastellaun MTB-Ladies (36 Runden). Im 4er-Team schaffte Nicolai Bikebauer-NBB die meisten Runden (68) bei den Herren und Dextro Energy Burn Babies Damen bei den Damen (52). Die 8er-Team Wertung entschied bei den Herren Team NRT Protective mit 70 Runden für sich. Die beste Damen-8er-Mannschaft war Rockhopperz mit 53 Runden.
Mit mehreren Premieren hat sich Rad am Ring auch dieses Jahr wieder weiter in Richtung 360 Grad Radsport entwickelt: Durch den Bike-Components Mountainbike-Marathon über 25, 50 und 75 Kilometer wurde das Angebot für Cross-Country-Fahrer aller Leistungsstufen erweitert. Beim Dextro Energy Kids Race über vier und acht Kilometer hatten die 8- bis 10- und 11- bis 14-jährigen Nachwuchsfahrer die Gelegenheit auf dem Grand Prix-Kurs zu radeln und eine spektakuläre Freestyle-Competition sowie ein Live-Stream von der Rennstrecke ergänzten das erweiterte Rahmenprogramm.
Nach wie vor im Programm: die beliebten Jedermannrennen über 25, 75 und 150 Kilometer, die auch Teil der Jedermann-Rennserie German Cycling Cup sind, sowie das Profile Design Zeitfahren am Freitagabend. Chef-Organisator Hanns-Martin Fraas zeigte sich zufrieden: „Es ist toll zu sehen, wie die verschiedenen Disziplinen ineinandergreifen und sich ergänzen. Es war eine Herausforderung, aber wir sind unserem Ziel, Radsport in all seinen Facetten zu bieten, wieder ein Stück näher gekommen. Zu einem großen Teil auch dank der Unterstützung unseres Partners Grofa – House of Brands.“
Weitere Informationen zu diesen beiden Events und der gesamten Rad am Ring-Veranstaltung finden Sie auf unserer Webseite www.radamring.de