Zweiter Saisonsieg in Brandenburg und starker Auftritt in Roubaix
Sieg in Brandenburg und starker Auftritt bei Paris-Roubaix: Das Team Auto Eder Bayern hat bei den ersten ganz wichtigen internationalen Rennen der Saison erneut ein glänzendes Wochenende abgeliefert. Während Neuzugang Patrick Haller im Trikot der Nationalmannschaft bei Paris-Roubaix bester Deutscher wurde, feierte Manuel Porzner bei der Cottbuser Etappenfahrt den zweiten Saisonsieg der Mannschaft. Auf der dritten Etappe des stark besetzten Rennens in Brandenburg, an die der 18-Jährige aus Ansbach nach einem schweren Sturz im Vorjahr eigentlich gar keine guten Erinnerungen hatte, fuhr er im Sprint in schon fast souveräner Manier zum Sieg und gewann überlegen. In der Gesamtwertung der vier Etappen war Johannes Schinnagel bester Fahrer des Team Auto Eder Bayern. Der 17-Jährige aus Gröbenzell wurde im Finale Siebter und schloss auch das Gesamtklassement auf Platz sieben ab.
Bereits zum Auftakt der vier Etappen hatte Bahn-Weltmeister Manuel Porzner erstmals am Podium geschnuppert, wurde nach 77 Kilometern in einem Kraftsprint allerdings Fünfter. Auch im Kampf gegen die Uhr war der Ansbacher bester Akteur des Team Auto Eder Bayern. Nach 11,4 Kilometern und 14:33,64 Minuten raste er auf Platz neun, bevor er auf der insgesamt dritten und zweiten Etappe des Tages über 60 Kilometer seinen eindrucksvollen Sieg folgen ließ. «Nachdem ich bei den ersten Rennen noch nicht so gut in Form war , hatte ich den Sieg eigentlich nicht erwartet», so Porzner, «aber die Beine waren gut und so konnte ich nach guter Teamarbeit meinen ersten Sieg auf der Straße einfahren für diese Saison.» Komplimente für diesen Erfolg konnte die gesamte Mannschaft auch vom Trainer einstecken: «Der Sieg war mustergültig vorbereitet und Manuel Porzner hat gezeigt, dass er zu den schnellsten Sprintern in Deutschland zählt und in Richtung Weltmeisterschaft im Sommer auf einem guten Weg ist», so Christian Schrot.
Im Finale der Cottbuser Etappenfahrt, der mit 120 Kilometer längsten Etappe des Wochenendes, hinterließ dann vor allem Johannes Schinnagel aus Sicht des Team Auto Eder Bayern einen starken Eindruck. Nachdem sich bei windigen Bedingungen immer wieder Gruppen gebildet hatten, war der 17-Jährige, vor Wochenfrist in Österreich bereits für den ersten Saisonsieg des Team Auto Eder Bayern verantwortlich, bei der entscheidenden Flucht dabei und komplettierte das Ergebnis des Top-Teams aus Bayern als Siebter des Tages wie der Gesamtwertung. Manuel Porzner, nach einem Defekt früh im Hintertreffen und durch seine Teamkollegen Florian Gindhart und Tobias Rößlein in einem Kraftakt wieder ins Feld gefahren, fehlten am Ende die Reserven, um nochmals ins Finale einzugreifen. «Die Taktik war, das Feld auf der ,Windkante‘ zu selektieren», so Schrot. «Das hat auch funktioniert, aber dann musste Manuel leider passen und hat seinen Kollegen freie Fahrt gegeben.» Mit drei Fahrern in der 14-köpfigen Spitzengruppe präsentierte sich das Team Auto Eder Bayern aber dennoch dominant, konnte die Überzahl aber am Ende nicht ganz in Ergebnisse umsetzen. «Im Finale gab es noch taktische Defizite», so Schrot, «aber aus denen werden wir für die kommenden Rennen unsere Schlüsse ziehen.» Georg Zimmermann wurde im Finale Zehnter, Michael Hocheder kam auf Platz 13.
Mit einem eindrucksvollen Auftritt überzeugte auch Nationalmannschafts-Fahrer Patrick Haller bei der Junioren-Ausgabe des Kopfsteinpflaster-Klassikers Paris-Roubaix. Bei seiner Premiere im für den Nachwuchs 114 Kilometer langen Rennen durch die «Hölle des Nordens», nach dem Wechsel von den Jugend gleichzeitig sein erstes wichtiges Juniorenrennen überhaupt, präsentierte sich der 16-Jährige vom Team Auto Eder Bayern von Anfang an auf der Höhe des Geschehens. «Der Anfang war gleich brutal schnell, das erste Kopfsteinpflaster kam erst nach 30 Kilometern», so Haller. Mit insgesamt 28,9 Kilometern der sogenannten Pavés hatten die Junioren bei Paris-Roubaix ein Viertel ihrer Distanz auf den historisch gepflasterten Feldwegen zu fahren, auf denen einige Stunden später auch die Profis ihr Rennen austrugen.
«Gleich beim ersten Pavé gab es viele Stürze und Defekte, aber ich bin gut und vorne drüber gekommen», so Haller. Auch als sich nach 60 Kilometern eine große Spitzengruppe bildete, war der Ingolstädter in seinem ersten Rennen der Weltserie des «Nations Cup» der UCI (Union Cycliste Internationale) vorne mit dabei. Erst ein Sturz im drittletzten Kopfsteinpflaster-Abschnitt beendete schließlich Hallers Träume von einer Spitzenplatzierung im Velodrom von Roubaix. «Damit war der Anschluss an die Gruppe weg – keine Chance, bei dem Gegenwind da nochmals Anschluss zu finden», so Haller, der sich die restliche Distanz in einer Fünfergruppe durchkämpfte und schließlich auf Platz 36 als bester Deutscher ins Ziel kam. «Das war eine eindrucksvolle Erfahrung», so Haller. «Die Stimmung an der Strecke war einmalig und die Pavés echt noch härter als gedacht. Insgesamt bin ich mit dem Rennen sehr zufrieden – und jetzt hoffe ich natürlich, dass es nächstes Jahr noch weiter nach vorne geht.»