Sabine Spitz hatte die Medaillenränge stets im Blick
Sabine Spitz kämpft um eine Medaille, Kathrin Stirnemann nach Sprint-Gold auch im Cross-Country stark, Adelheid Morath mit Handicap Bei der Heim-EM in St. Wendel hat Sabine Spitz ihre Ankündigung – um die Medaillen fahren zu wollen – in die Tat umgesetzt. Nach einem für sie nicht zufrieden stellen 11. Rang beim Weltcup vor einer Woche, zeigte die Olympiasiegerin, dass die „Medaillen-Form“ auf jeden Fall da war. Dass es am Ende um 13 Sek. nicht ganz gereicht hat und sie sich mit Rang 4 zufrieden geben musste, war vor heimischem Publikum zwar schade, trübte aber objektiv betrachtet die herausragende Leistung nicht.
„Ich habe vielleicht den taktischen Fehler gemacht, meinen
eigenen Rhythmus gefahren zu sein und nicht mit aller Macht versucht habe die Lücke sofort zu
schließen. Aber wer weiß wie es mir dann ergangen wäre“ zeigte sich Sabine Spitz selbstkritisch.
Eine leichte Enttäuschung darüber, dass es zur dritten EM Medaille in St. Wendel – Silber 2001,
Gold 2008 – nicht ganz gereicht hat, konnte sie dabei nicht verhehlen.
Das Rennen der Elite Damen wurde auf sehr hohem Niveau gefahren. Das bekam auch Adelheid
Morath zu spüren, die leicht angeschlagen ins Rennen gehen musste. Der Sturz von Albstadt mit
Prellungen an Arm und Oberschenkel machten ihr schon die ganze Woche über zu schaffen, so
dass sie nicht 100%ig fit war. „Ich habe mich müde gefühlt und das Tempo war extrem schnell.
Es war für mich eine Quälerei von A-Z.“ fiel das Fazit ernüchternd aus. Trotzdem gelang es ihr
mit Rang 11 eine gute Platzierung zu erreichen. Für Kathrin Stirnemann setzte sich die tolle
Woche im Saarland auch im Cross-Country fort. Nach gewohnt gutem Start hielt sie das Tempo
das ganze Rennen über hoch und entschied hinter der Spitzengruppe das Schweizer Duell um
Rang 7 klar für sich. „Ich bin mit der Strecke gut zurechtgekommen.“ freute sich Kathrin über
den gelungenen Auftritt im abschließenden Cross-Country.
Dass es in St. Wendel ein sehr spezielles Rennen geben wird, war schon im Vorfeld vermutet
worden. Auf der wenig selektiven Strecke würden viele Sportlerinnen schnell fahren können,
lautete die allgemeine Einschätzung. So wunderte es auch nicht, dass nach der ersten Runde ein
11köpfiges Feld an der Spitze lag. Mit dabei alle Fahrerinnen des „Sabine Spitz HAIBIKE Pro
Teams“. In der zweiten Runde kann kam es dann aber zu einer entscheidende Attacke von
Titelverteidigerin Tanja Zakelj (SLO), die zumindest für Kathrin Stirnemann und Sabine Spitz zu
einem sehr ungünstigen Zeitpunkt erfolgte. Beide lagen im hinteren Bereich des Feldes und
konnten auf die Tempoverschärfung nicht sofort reagieren. Bis wieder frei Fahrt war, war die
Lücke schon da. „Ich habe versucht wieder ran zu kommen, aber vorne war das Tempo dann
konstant so schnell, dass ich über ein gewisses Limit hätte gehen müssen. Das wollte ich zu dem
Zeitpunkt nicht riskieren“ erklärte Sabine Spitz die Situation. Auch Kathrin Stirnemann verlor
dort den Anschluss und fand sich der ersten Verfolgergruppe wieder. „Ich konnte nicht
mitgehen, das Rennen war ja noch lang“ so die Schweizerin. Während für Sabine Spitz die
Vierergruppe an der Spitze und damit die Medaille immer noch in Sichtweite hatte, konzentrieret
sich Kathrin Stirnemann auf eine Top Ten Platzierung.
An der Spitze hatte Blaza Klemencic (SLO) in der dritten Runde angegriffen und einen kleinen
Vorsprung heraus gefahren. Sie wurde von Tanja Zakelj in der letzten Runde aber wieder
eingeholt und überholt, während dahinter das Duo Wloszczowska (POL)/ Engen (SWE) um
Bronze kämpften, während Sabine Spitz versuchte ihre Chance zu nutzen. In der letzten Runde
machte die Schwedin Engen dann noch einen dicken Fehler und stürzte. So kam Sabine Spitz
nochmals bis auf 9 Sek. an die Polin heran, die aber die Medaille nicht mehr hergab. «Schade»,
meinte die Deutsche Meisterin, «der vierte Platz ist immer undankbar, aber insgesamt war die
Leistung okay.»
Kathrin Stirnemann glänzte nach Sprint-Gold auch im Cross-Country
Kathrin Stirnemann, hatte sich mittlerweile zusammen mit der Schweizer Kollegin Esther Süss
auf Rang 7-8 etabliert. Taktisch klug hielt sich die Sprint-Europameisterin in den flachen
Passagen etwas zurück, um vor den technischen Abschnitten im Wald zu attackieren. Damit
entschied sie dass Schweizer Duell deutlich für sich und wurde damit auch im Cross-Country
beste Schweizerin.
Adelheid Morath kämpfte trotz Handicap
Adelheid Morath kämpfe im Bereich von Rang 10 hauptsächlich mit sich selber. Auch im Lauf des
Rennens fand sie nie zu ihrem Rhythmus und konnte so ihre bekannte Stärke am Berg nicht
zeigen. Trotzdem wollte sie bei der Heim-EM ein ordentliches Resultat nach Hause bringen, was
ihr mit Rang 11 auch gelang. „Das war für mich eines der schlimmsten Rennen heute. Deshalb
kann und muss ich mit dem Ergebnis zufrieden sein“ lautete ihr Fazit.
Fotos (Ego Promotion)