9. Trans-Schwarzwald: „Ganz schön sportlich“: Dreimal Fahrer in den Top-Ten

Mit drei Fahrern in den Top-Ten hat das Lexware Mountainbike Team die fünf Tage der 9. Trans-Schwarzwald abgeschlossen. Sascha Weber belegte einen starken fünften Rang, Markus Bauer und Matthias Bettinger kamen auf die Plätze sieben und zehn.

Die fünf Lexware-Fahrer boten auf dem Weg von Pforzheim nach Offenburg eine bemerkenswert starke Team-Vorstellung. Der Chef der Hochschwarzwälder Equipe, Daniel Berhe, war sehr zufrieden mit seinem Quintett und stellte noch mal heraus: „Wir haben uns echt gut präsentiert und als Team, das wenig bis gar keine Erfahrung bei Etappen-Rennen hat, haben sich die Jungs super geschlagen.“

Diese Einschätzung bestätigt sich im Gesamt-Resultat mit drei Fahrern in den Top-Ten. Sascha Weber (St. Wendel) war am Ende am weitesten vorne, vielleicht auch weil er am cleversten unterwegs war.

„Ich habe versucht mir die fünf Tage klug einzuteilen und es ist aufgegangen. Ich hatte keinen schlechten Tag, das ist für eine Gesamtwertung sehr wichtig“, meinte Weber. Er sei am Anfang das hohe Tempo nicht auf Gedeih und Verderb mitgegangen, habe jedoch hinten raus die Leute immer wieder „eingesammelt“, erklärte Weber, der zweimal Tages-Vierter wurde und in Offenburg mit 7:50 Minuten Rückstand auf Gesamt-Sieger Markus Kaufmann Fünfter wurde.

„Das war hier schon ganz schön sportlich. Die vor mir sind bei Etappenfahrten schon Weltklasse“, meinte Weber.

Markus Bauer erlebte auf der ersten Etappe „einen absoluten Off-Tag“, wie er ihn selber titulierte. „Zu viel gewollt“, kommentierte er und gab damit auch seinem Teamgenossen Recht. „Im Nachhinein war es ein Fehler, dass ich da eine Attacke mitgegangen bin und völlig über meinem Limit war“, bekannte er. Das brachte den Deutschen Vize-Meister im Marathon gleich auf dem ersten Abschnitt gleich ins Hintertreffen. In den folgenden Tagen lief es für ihn immer besser. Ein fünfter Rang am zweiten Tag, Platz sieben am dritten und der Neunte bei der Abbruch-Etappe brachten in vor der finalen Etappe auf Rang acht. Dann profitierte er noch vom Einbruch bei Matthias Bettinger und landete am Ende auf Platz sieben (+14:41). Die Hälfte seines Rückstands resultierte aus dem ersten Tag.

„Heute wollte ich eigentlich mit Simon Stiebjahn mitgehen, als der im Downhill angriff. Doch weil ich nicht gleich vorbei kam, musste ich zu viel riskieren und bin dann in den Büschen gelandet“, berichtet Bauer von der Schluss-Etappe, auf der ihn auch noch ein schleichender Plattfuß aus dem Rennen um Tages-Rang vier warf.

„Ich wollte vorher eigentlich mehr, aber nach dem ersten Tag muss ich froh sein, dass es noch zu Platz sieben gereicht hat. Meine Form ist nicht schlecht und die 40 Weltranglistenpunkte habe ich mir hart erkämpft“, kommentierte Bauer seine Trans-Schwarzwald.

Matthias Bettinger landete schließlich auf Platz zehn (+17:03). Am letzten Tag von Sasbachwalden nach Offenburg büßte er noch drei Ränge ein. Die Ursache war am Samstag zu suchen. „Das war meine Etappe. Ich mag es, wenn es kalt ist, deshalb habe ich da alles rein gesetzt“, so Bettinger, der mit Georg Egger zusammen in aussichtsreicher Position unterwegs war, als das Rennen bei Kilometer 46 abgebrochen wurde – wegen entwendeter Beschilderung. Künstlerpech. Das hatte Bettinger schon, als er im Kampf um Rang sechs am ersten Tag durch einen Kettenklemmer auf Platz zehn zurück fiel.

„Wenn es von kalt auf warm wechselt, damit komme ich gar nicht klar. Ich konnte heute schon am ersten 13 Kilometer langen Anstieg nicht mitgehen und musste meinen eigenen Rhythmus fahren. Insgesamt bin ich aber nicht unzufrieden, nachdem ich in der Woche vor der Trans-Schwarzwald noch krank gewesen bin und um meinen Start gebangt habe“, erklärte der Breitnauer.

Georg Egger präsentierte sich bei seiner Etappenfahrt-Premiere formidabel. „Für seine zarten 19 Jahre fährt der wirklich stark“, lobte Sascha Weber. Auf der ersten Etappe brach er im Schluss-Abschnitt noch etwas ein, auf der dritten Etappe erlitt er in der Abfahrt nach Wolfach Defekt. Doch das steckte der U23-Nationalfahrer alles weg. Auf der abgebrochenen vierten Etappe wurde er als Tages-Vierter gewertet und am Schluss-Tag hielt er sich mit Weber in der Verfolger-Gruppe und landete auf Platz sechs.

Das machte in der Endabrechnung – den Schwierigkeiten zum Trotz – Platz 14 (+22:03).

„Schade, dass die Etappe am Samstag abgebrochen wurde, nachdem Matze und ich so gut unterwegs waren“, bedauerte Egger nach dem durchaus gelungenen Experiment Etappenfahrt.

Heiko Gutmann erlitt auf der ersten Etappe gleich zwei Defekte. Dadurch war eine vordere Gesamt-Platzierung ohnehin passé. „Heiko hat sich danach vorbildlich in den Dienst seiner Teamkollegen gestellt. Er hat großen Anteil daran, dass wir als Team so gut platziert sind“, hob Team-Chef Daniel Berhe die Leistung des Münstertälers dennoch hervor. Sein Endresultat: Platz 18 mit 37:25 Minuten Rückstand.

Gutmann bekannte, dass er jeweils zu Beginn der Etappen seine Schwierigkeiten hatte. „Ich hatte bei der DM Top-Form und es war klar, dass ich die nicht so lange würde halten können. So habe ich immer schon am Anfang den Anschluss verloren und wenn ich dann in Fahrt kam, war die Post schon abgefahren. Ich nehme das als gute Trainingswoche und muss jetzt schauen, das sich mich gut erhole“, bilanzierte Gutmann.

Auf jeden Fall war auch er Teil dessen, was Sascha Weber „eine coole Truppe“ nannte.

Die Trans-Schwarzwald 2014 vom 13. bis 17. August

1. Pforzheim – Bad Wildbad (72 Kilometer / 2130 Höhenmeter)

2. Bad Wildbad – Freudenstadt (68,5 / 1600)

3. Freudenstadt – Bad Rippoldsau-Schapbach (68 / 2460)

4. Bad Ripoldsau-Schapbach – Sasbachwalden (72 / 2330)

5. Sasbachwalden – Offenburg (67,5 / 2270)

Gesamt: 349 Kilometer und 10790 Höhenmeter

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