Mit grandioser Teamarbeit hat Patrick Haller bei den Rad-Weltmeisterschaften im spanischen Ponferrada einen perfekten Job gemacht und seinem Mannschaftskameraden Jonas Bokeloh den Weg zum Titel geebnet. Der 18-Jährige aus Hannover profitierte im Sprint zu Gold von der Vorarbeit des Kapitäns des Team Auto Eder Bayern, der im Finale selbst noch in einer Ausreißergruppe unterwegs war. «Ich hatte während des Rennens einige Male versucht, wegzukommen», so Haller. «In der vorletzten Runde hat es dann geklappt, aber die Gruppe lief nicht so richtig und ich musste viel führen.» Perfekt für den besten Sprinter im Team, der nach dem Zusammenschluss in der letzten Runde die Verantwortung übernahm und souverän abschloss.
«Dieser Titel war der perfekte Abschluss einer starken Teamleistung», so Haller nach dem dritten deutschen Titel in Ponferrada. Entsprechend zufrieden bilanzierte der 17-jährige Ingolstädter, der am Ende selbst auf Rang 45 ins Ziel kam. «Ich habe mich oft gezeigt, bin ein offensives Rennen gefahren, damit bin ich sehr zufrieden.» Seine Ambitionen auf den Titel hatte das deutsche Juniorenteam, das in Spanien mit Lennard Kämna auch den Zeitfahr-Weltmeister stellte, schon im Vorfeld des Titelrennens deutlich gemacht und unter dem Motto «Einer für alle, alle für einen» auf seine mannschaftliche Geschlossenheit gebaut – nach außen sichtbar durch einheitlich gefärbte Haare. «Diese Mannschaft hat einen großen Zusammenhalt, es hat Spaß gemacht, mit ihnen zu arbeiten», so Bundestrainer Wolfgang Ruser zu seinem Nachwuchs. Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) ist der Sieg durch Bokeloh der erste WM-Titel im Straßenrennen der Junioren seit Holger Löw im Jahr 1996.
Das Abschneiden des deutschen Nachwuchses in dieser Saison spiegelt sich auch in der Gesamtwertung des Nationen-Cups wider, für die Patrick Haller und sein Team nach dem Weltmeisterschaftsrennen ausgezeichnet wurden. Hier gab‘s für Deutschland hinter Frankreich und Dänemark Platz drei. Manuel Porzner, zweiter Nationalmannschaftsfahrer im Team Auto Eder Bayern, war als Ersatzmann für das WM-Rennen nominiert, kam allerdings nicht zum Einsatz.
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