Das Feld liess ein Quartett ziehen, das in der Hälfte des 219 Kilometer langen Rennens einen Vorsprung von fast sieben Minuten herausgefahren hatte. Start und Ziel befanden sich in Belfast. Der letzte Ausreisser wurde 3,5 Kilometer vor dem Ziel gestellt. Marcel Kittel (Team Giant-Shimano) sicherte sich den Sieg im Massensprint vor Nacer Bouhanni (FDJ.fr) und Giacomo Nizzolo (Trek Factory Racing). Evans wurde 56. mit einem Rückstand von drei Sekunden auf die Siegerzeit, da das Peloton nach Rang 20 gesplittet war. „Es war bei dem Regen und der Kälte eine ziemlich lange Etappe. Das Ziel heute war es, sicher durchzukommen. Das benötigt eine sehr gute Arbeit vom Team, damit man sich aus allen Schwierigkeiten heraushalten kann und gut ankommt. Wir sind wirklich mit einer guten Mannschaft hier, das hat das Resultat im Zeitfahren bewiesen“, sagte Cadel Evans. In der Gesamtwertung liegt der Australier auf Rang 14, 10 Sekunden hinter dem neuen Führenden Michael Matthews (ORICA-GreenEDGE), der das Rosa Trikot von seinem Teamkollegen Svein Tuft übernommen hat.
Immer bei Evans
BMC Racing Team Sportdirektor Fabio Baldato sagte, dass es ein harter Tag mit dem schlechten Wetter gewesen sei. „Unsere Jungs waren gut organisiert. Sie waren oft zusammen und immer bei Cadel und sie wissen was er braucht. Das ist sehr gut“, so der Italiener. Mehrere Fahrer hätten Evans durch die letzten Kilometer der Etappe gebracht. Einer von ihnen war Manuel Quinziato, der sagte, dass die erste Etappe einer Grand Tour immer hektisch sei. „Gemeinsam mit Daniel Oss, Steve Morabito und Danilo Eyss haben wir gut gearbeitet und auf Cadel geschaut. Es war nass und alle sind noch frisch, daher wurde wirklich gekämpft. Das Niveau bei dieser Rundfahrt ist sehr hoch. Es gab keine Stürze, weil die Fahrer hier wirklich gut sind.“
Bookwalter hielt mit Schmerzen durch
Brent Bookwalter, der am Freitag während der Streckenbesichtigung des Kurses für das Mannschaftszeitfahren gestürzt war, kämpfte sich mit Schmerzen im rechten Knie durch das fünfstündige Rennen. „Am Start lief es richtig schlecht, auch wenn ich nur mit leichtem Druck auf das Pedal fuhr. Mit so vielen Schmerzen zu fahren war etwas demoralisierend. Und es kommen ja noch so viele Renntage“, sagte der Amerikaner. Bookwalter, der bei der Katar-Rundfahrt im letzten Jahr eine Etappe gewonnen hatte und Silber bei den amerikanischen Strassen- und Zeitfahrmeisterschaften geholte hatte, blickt bereits jetzt nach vorne auf den ersten Ruhetag am Montag. „Das gibt mir Hoffnung. Ich hoffe, dass die Schmerzen nun bald ihren Höhepunkt erreicht haben und es dann den Rest der Woche wieder aufwärts geht.“
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