Der Supergiro Dolomiti – ein Höllenritt!

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Die 2. Auflage das Supergiro Dolomiti in Lienz in Osttirol hatte für seine Teilnehmer einiges zu bieten – nicht nur 232 beinharte Kilometer durch Osttirol, Kärnten und das italienische Friaul mit steilen und schweren Anstiegen waren zu überwinden, auch das Wetter zeigte sich in diesem Jahr nicht so gnädig mit den besonders sattelfesten Radsportlern auf der Super Giro Strecke. Um 6:35 erfolgte der Start in Lienz, das Feld schoss die flache Strecke bis Oberdrauburg, um sich am Gailbergsattel zum ersten Mal zu selektieren. 50 Fahrer bildeten die Spitze und nahmen den ersten schweren Anstieg, den Plöckenpass unter die Räder. Hier herrschten noch angenehme Witterungsbedingungen, die Sonne schien und es war noch nicht zu heiß.


Nach der schnellen Abfahrt übernahm im Anstieg zum Ligosulla erstmals der 2-fache Sieger des Ötztalers, Stefan Kirchmair das Heft in die Hand und das Feld zerbrach in den Rampen in viele kleine Gruppen. Während sich Kirchmair am Lanzenpass ein heißes Duell mit Ex-Profi Bernhard Kohl lieferte, kämpfte sich der Tross der vielen ambitionierten Radsportler die steilen Rampen hinauf. Bereits hier wurden die Wolken dichter, schwarze Wolken hingen in den steilen Bergflanken des friulanischen Kalksteins.
Während die Spitze des Rennens mit Kirchmair und Kohl Pontebba erreichte und den Anstieg auf das Nassfeld in Angriff nahm, setzte erstmals Regen ein und verwandelte die ohnehin berüchtigte Abfahrt des Lanzenpasses in eine richtige Herausforderung für Mensch und Material. Spätestens nach der Abfahrt ins Lesachtal war wohl allen Beteiligten eines klar: der Regen war kein willkommener Schauer zur Abkühlung, sondern sollte die restliche Strecke zu einer ganz besonderen Herausforderung werden lassen.
Nachdem der Wetterbericht ja durchaus warme Temperaturen mit vereinzelten Gewittern prophezeit hatte, hatten die wenigsten Teilnehmer wirklich schützende Bekleidung dabei – für so manchen blieb da nur die Flucht in die nächste Wirtschaft oder in die vom Veranstalter blitzschnell organisierten Busse und Taxis, die viele Teilnehmer sicher zurück nach Lienz brachten. Die härtesten 285 Starter kämpften sich aber trotz Regen, Wind und Kälte über die volle Distanz durch das Lesachtal bis auf den Kartitscher Sattel und von dort im Sturzflug der Osttiroler Hauptstadt entgegen.
An der Spitze war es Bernhard Kohl, der Kirchmair erfolgreich abschüttelte und sich mit 13 Minuten Vorsprung den Sieg bei der 2. Auflage des Supergiro Dolomiti holte. Bei den Damen gewann Monika Dietl vom Kirchmair Cycling Team und auch der letzte Finisher kam aus den Reihen dieser Mannschaft – der 60 jährige Franke Eberhard Liebermann erreichte nach 12 Stunden und 45 Minuten das Ziel am Lienzer Hauptplatz – nicht hoch genug Einzuschätzen diese Leistung mit fast der doppelten Fahrzeit des Siegers!
Auf der Kurzdistanz, der Klassischen Dolomiten Radrundfahrt, die ihre bereits 28. Auflage erlebte, dominierten die Einheimischen Fahrer – Thomas Blassnig siegte im Alleingang, fast 6 Minuten vor seinen Landsleuten Helmut Jost und Felix Gall. Großes Lob aller Teilnehmer erntete OK-Chef Franz Theuerl für die erstmals komplett gesperrte Streckenführung und das vorbildliche Krisenmanagement, wodurch alle Teilnehmer gut zurück nach Lienz gebracht werden konnten. Die zahlreichen Stürze verliefen ohne gröbere Verletzungen und der Supergiro bleibt bestimmt allen Teilnehmern und bester Erinnerung.

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Fotos: Marco Felgenhauer

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