Es war der BORA – hansgrohe Leader selbst, der heute in die Gruppe des Tages ging, um begleitet von zwei Teamkollegen, um den Sieg zu kämpfen. Alle drei zeigten ein unglaubliches Rennen. Zuerst um Majka ins Finale zu bringen, dann im Kampf am letzten Anstieg, als Rafal ein ums andere Mal attackierte. Allerdings gelang es Majka nicht, J. Alaphilippe abzuschütteln. Dieser holte am Ende den Sieg, während Rafal den dritten Podiumsplatz in Folge holte. Cesare Benedetti hingegen musste das Rennen heute leider mit dem bereits bekannten Magen-Darm-Virus aufgeben.
Anders als bei Giro und Tour, führten an der Vuelta bisher schon einige Ausreißergruppen zum Erfolg, da weniger Teams bereit sind das Rennen konsequent zu kontrollieren. Eine interessante Situation für die Rennfahrer und aufregend für die Fans. So war auch die heutige 8. Etappe wieder eine Gelegenheit mit einer Flucht um den Sieg zu kämpfen. Die 199,5 Kilometer zwischen Hellin und Xorret de Catí waren zuerst eher flach, bevor in der zweiten Etappenhälfte drei Berge auf die Fahrer warteten. Mit dem letzten Anstieg, einem der 1. Kategorie, nur 3 km vor dem Ziel war, war ein spannendes Finale garantiert.
Nach den beeindruckenden Vorstellungen der letzten Tage, mit zwei zweiten Plätzen in Folge, war es für Pawel Poljanski erst einmal an der Zeit sich etwas zu erholen. Allerdings stand schon der zweite polnische Fahrer von BORA – hansgrohe bereit, um Pawel würdig zu vertreten. Mit einem Finale, das für Kletterer wie gemacht war, wollte Rafal Majka heute seine Jagd nach Etappensiegen beginnen.
Der Kampf um die Gruppe des Tages entbrannte erneut direkt nach dem Start. Nachdem Fluchtgruppen schon öfters zum Erfolg führten, wollen mehr und mehr Fahrer diese Chance wahrnehmen, wodurch die Anfangsphase der Etappen immer noch härter wird. Erst nach einigen Attacken, bei Kilometer 35, konnte sich eine 21-Mann-Gruppe erfolgreich vom Feld lösen. BORA – hansgrohe hatte mit Majka, Buchmann und Pfingsten gleich drei Fahrer mit dabei. Wie geplant tat das Team also alles, um Majka in eine perfekte Ausgangsposition für das Finale zu bringen. Wenige Kilometer später betrug der Vorsprung der Spitze bereits annähernd 3 Minuten.
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Mit noch 100 km zu fahren, war der Vorsprung der Spitzengruppe auf knapp über 5 Minuten angewachsen. Leider musste zu diesem Zeitpunkt Cesare Benedetti das Rennen aufgeben, nachdem er über Nacht dieselben Magenprobleme bekommen hat, die schon zu Beginn der Vuelta einige BORA – hansgrohe Fahrer heimsuchten.
Auf den letzten 20 Kilometern war es zuerst Christoph Pfingsten, der in der Spitzengruppe ein horrendes Tempo anschlug, um Angriffe zu verhindern. Christoph opferte sich völlig auf, wie Emanuel, der am Beginn des letzten Anstieges die Gruppe total auseinanderfuhr. Als Buchmann aus der Führung ging, waren nur noch Majka und Alaphilippe an der Spitze. Rafal attackierte in Folge ein ums andere Mal, konnte seinen letzten Kontrahenten aber nicht abschütteln. Nach einer kurzen Abfahrt gingen beide gemeinsam auf den letzten Kilometer, als auch J. Polanc noch aufschließen konnte. Auf der Zielgeraden war Alaphilippe dann eine Klasse für sich und Rafal Majka musste sich mit Rang 3 begnügen.
„Das Team hat heute einen tollen Job gemacht. Ein großer Dank an Emu und Christoph. Wir haben alles versucht, und ich denke, wir haben keinen Fehler gemacht. Am Ende konnte ich Alaphilippe einfach nicht abhängen, und in der Abfahrt wusste ich schon, dass es wohl unmöglich wird zu gewinnen. Um ehrlich zu sein, ich fühle mich immer noch nicht bei 100% nach meinen Problemen am Beginn der Vuelta. Aber es wird von Tag zu Tag besser, und die Form wird kommen. Es liegen noch viele Möglichkeiten vor uns und wir werden es weiter versuchen.“ – Rafal Majka
„Nun, was soll man machen. Am Ende haben die Beine entschieden und Alaphilippe hat den Sieg verdient. Dennoch bin ich heute sehr stolz auf unser BORA – hansgrohe Team. Der Kampf um die Gruppe war wieder enorm hart. Rafal war am Anfang in einen Sturz verwickelt, aber die Jungs haben unglaubliches Team Work gezeigt, um ihn zuerst zurück ins Feld zu bringen, und danach direkt mit drei Mann in die Gruppe zu gehen. Es war dann klar, dass alle Augen auf uns und Rafal gerichtet sein würden. Aber wir hatten die Situation unter Kontrolle, haben keinen Fehler gemacht und beide, Emu und Christoph sind ein Wahnsinnsrennen gefahren. Auch Rafal war stark. Er hat alles versucht, aber es hat heute nicht gereicht. Ich bin dennoch sicher, unsere Zeit wird kommen.“ – Steffen Radochla, sportlicher Leiter
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