„Ich bin ein schneller Fahrer und war sehr zuversichtlich“, sagte Drucker nach seinem ersten Saisonsieg. „Bei einem Blick auf Ben Swift bemerkte ich, dass er etwas nervös war und eine Attacke plante. Ich habe mich auf ihn konzentriert und blieb an seinem Hinterrad.“
Früher im Rennverlauf musste Drucker hart arbeiten, um den Fluchtversuch von Sep Vanmarcke – einem Teamkollegen von Teunissen – zwölf Kilometer vor dem Ziel des 200 Kilometer Rennens, zu vereiteln. Vanmarcke hatte fünf Kilometer vor dem Ziel noch 20 Sekunden Vorsprung, konnte aber zwei Kilometer vor dem Ende eingeholt werden. Einige hundert Meter vor dem Ziel hängte sich Drucker an das Hinterrand von Swift und überholte ihn schliesslich im Sprint auf der linken Seite. Teunissen folgte Drucker – konnte aber die Lücke nicht mehr schliessen.
Dies war der erste Sieg von Drucker nachdem er den Prolog bei der Flèche du Sud 2010 gewonnen hatte und zugleich der 22. Erfolg des BMC Racing Team in dieser Saison.
Das BMC Racing Team agierte aggressiv im zweiten Teil des Rennes. Zuerst attackierte stagiaire Floris Gerts 75 Kilometer vor Ende aus dem Feld heraus als Teil einer fünf-köpfigen Fluchtgruppe. 10 Kilometer später setzte er sich alleine ab, wurde aber von einer sechs-Mann-Gruppe 55 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt. Vor dem letzten Anstieg desTages – „Box Hill“ – folgte das Hauptfeld kurz dahinter.
Beim „Box Hill“ sorgte der Zweite bei der Clasica San Sebastian, Philippe Gilbert, der auch bei der Tour de Wallonie eine Etappe gewann, für das Tempo und wurde von Rohan Dennis unterstützt, der bei der Tour de France die erste Etappe gewann. Die daraus resultierende kleine Aussreissergruppe wurde rasch wieder eingeholt. Aber nicht lange danach – 35 Kilometer vor dem Ziel – konnte Drucker seine 8-Mann-Fluchtgruppe anführen, die schlussendlich die Entscheidung brachte.
„Wir haben ein hartes Rennen mit hohem Tempo benötigt und Philippe hat beim „Box Hill“ alles versucht“, sagte BMC Racing Team Sportdirektor Max Sciandri. „Das Feld wurde auseinander gerissen, aber zuweing. Das Tempo war immer hoch, nur nicht bei den Anstiegen und Abfahrten. Jempy war in guter Form und ist wirklich stark gefahren.“