Polen-Rundfahrt – Lawrence Warbasse: „Einen Sturz hat man nie gerne. Vor allem nicht dann, wenn ich auch noch Matteo Pelucchi am Hinterrad habe“

Viele Rennfahrer sind bei der 72. Polen-Rundfahrt nach einer Pause über mehrere Wochen wieder in die Rennphase zurückgekehrt. Im Fall von Marcel Kittel (Giant-Alpecin) war es aber etwas mehr als nur eine einfache Rückkehr nach der Sommerpause. Bei ihm war es wohl eher ein „Super-Comeback“. Bei Saisonbeginn hatte er eine Virusinfektion und so fiel der deutsche Sprinter lange aus. Nun feierte er seinen ersten Saisonsieg vor Caleb Ewan (Orica – GreenEDGE) und Niccolo Bonifazio (Lampre – Merida). Das Glück war aber heute nicht bei allen der ständige Begleiter. Auf dem Warschauer Rundkurs kam Matteo Pelucchi von IAM Cycling drei Runden vor Schluss zusammen mit seinem Teamkollegen Lawrence Warbasse zu Fall. Dieser Zwischenfall war der Grund, wieso der italienische Sprinter nicht in dem Kampf um den Tagessieg eingreifen konnte.

 

Lawrence Warbasse äusserte sich im Ziel noch im zerrissenen Trikot über den Sturz und bezüglich seiner Gesundheit gab der Amerikaner aber zum Glück Entwarnung. „Es ist sehr schade, denn ich war gerade dabei, Matteo Pelucchi an die Spitze des Feldes zu führen. Und genau zu Beginn der Steigung als die Strasse enger und das Fahren etwas technischer wurde. In einer Kurve wollte ich aus dem Sattel gehen und ich weiss nicht wieso, aber genau in dem Moment rutschte ich vom Lenker ab und die Kette sprang vom Kettenblatt. Einen Sturz hat man nie gerne. Vor allem nicht dann, wenn ich auch noch Matteo Pelucchi am Hinterrad habe. So lagen wir beide am Boden. Zum Glück hatte es für uns beide keine schlimmen Folgen ausser, dass wir den Anschluss verpasst hatten. Das Bein und die Hüfte tun mir zwar noch etwas weh aber ich hoffe, dass es nichts ernstes ist.“

 

Dieser unglückliche Sturz hatte für die Teamtaktik schwerwiegende Folgen, auch wenn sich niemand ernsthaft verletzt hatte. Denn der beste Sprinter des Teams war auf der Sprinteretappe plötzlich nicht mehr auf Schlagdistanz. Rubens Bertogliati, der in Polen zusammen mit Marcello Albasini als sportlicher Leiter im Einsatz ist, war aber trotzdem zufrieden mit der Mannschaft und der Solidarität, die er während dieser ersten Etappe gesehen hatte. „Unser Ziel war ganz klar, Matteo am Ende bestmöglich zu platzieren, damit er um den Etappensieg fahren kann. Unglücklicherweise hatte er heute nicht die besten Beine und der Sturz gab ihm dann definitiv den Rest. Doch ich bin zufrieden mit der Arbeit, die das Team heute zeigen konnte. Das Finale war mit den Anstiegen und den Pflastersteinen sicher nicht einfach und dann kommt noch hinzu, dass die meisten unserer Jungs heute nach langem wieder ein Rennen gefahren sind. Von all dem abgesehen haben wir heute gesehen, dass die Mannschaft an der Front präsent war und gute Arbeit geleistet hat. Das stimmt mich für die kommenden Etappen zuversichtlich und ich hoffe weiter auf starke Resultate.“