Erste Bergetappe erwischt einige Mitfavoriten auf dem falschen Fuß, auch Rafal Majka verliert wichtige Zeit im Kampf um die Gesamtwertung.
Anders als erwartet brachte bereits die erste Bergetappe der Vuelta einige Zeitabstände in der Gesamtwertung. Leider erwischte auch Rafal Majka einen schwarzen Tag. Der BORA – hansgrohe Kapitän hatte bereits am ersten Anstieg Probleme, kämpfte aber bis zum Schluss, um seinen Rückstand in Grenzen zu halten. Am Ende verlor Majka 2:35 in Andorra La Vella auf den Etappensieger V. Nibali.
Die dritte Etappe der La Vuelta führte das Feld zum ersten Mal in die Berge. Drei Bergwertungen warteten auf die Fahrer auf einer 158,5 Kilometer langen Strecke zwischen Prades Conflent Canigó und Andorra La Vella. Wobei der erste Anstieg direkt nach dem Start die perfekte Möglichkeit für einen frühen Angriff eröffnete.
Auch heute war das Hauptziel von BORA – hansgrohe den Leader, Rafal Majka, den Tag über so gut als möglich zu beschützen und ohne Zeitverlust ins Ziel zu begleiten, nachdem keine großen Zeitabstände erwartet wurden. Das Team hatte aber auch einige Optionen um den Etappensieg mitzumischen. Erstens die erwartete frühe Gruppe zu besetzen, zweitens am vorletzten Anstieg eine Attacke zu setzen, oder mit Patrick Konrad auf den Sprint eines reduzierten Feldes zu warten.
Wie erwartet erfolgten die ersten Attacken direkt nach dem Start. Das Rennen war entsprechend schnell und es dauerte, bevor sich eine Gruppe lösen konnte. Letztlich gelang es sieben Fahrern sich noch im flacheren Teil des ersten Anstiegs abzusetzen. Etwas später schaffte ein Solist den Anschluss, und diese 8-Mann-Gruppe hatte schnell einen Vorsprung von über 4 Minuten erreicht. Über weite Strecken der Etappe beherrschte diese Gruppe nun das Rennen, während BORA – hansgrohe im Feld fuhr.
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Am Ende war die Etappe aber härter als erwartet. Zuerst erhöhte UAE das Tempo am vorletzten Anstieg und dezimierte das Feld bereits erheblich, als gleichzeitig auch die Spitzengruppe eingeholt wurde. Dann attackierte Sky direkt in den letzten Anstieg und alles flog auseinander. Neben einigen anderen Mitfavoriten hatte leider auch Rafal Majka Probleme dem Tempo zu folgen. Der Kapitän von BORA – hansgrohe erwischte einen schwarzen Tag und konnte in einem beherzten Kampf nur noch versuchen den Rückstand in Grenzen zu halten. Am Ende büßte Majka wertvolle 2:35 zum Etappensieg V. Nibali ein.
„Ich hatte einen wirklich schlechten Tag. Schon am ersten Anstieg waren meine Beine schwer und ich wusste, dass ich heute bis zum Ende würde kämpfen müssen. Ich habe mich durchgebissen so gut es ging, denn bis Madrid ist es noch weit, und viele Fahrer werden in den nächsten Wochen noch einen schlechten Tag haben. Dennoch haben wir heute wichtige Zeit verloren, und es wird sehr schwer werden diesen Rückstand wieder aufzuholen.“ – Rafal Majka
„Naja, am Ende lief das Rennen anders, als wir es erwartet hatten. Wir haben uns natürlich darauf konzentriert Rafal so gut als möglich zu unterstützen. Er hat wirklich sehr gelitten heute, hat aber auch bewiesen, dass er ein echter Leader ist, der bis zum Ende um jede Sekunde kämpft. Wir müssen jetzt erst einmal in Ruhe die Situation analysieren, dann können wir Pläne für die nächsten Etappen schmieden. Aber natürlich war das heute ein herber Rückschlag für unsere Ziele hier bei der Vuelta.“ – Steffen Radochla, sportlicher Leiter
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