Die letzten beiden Tage verbrachte Christoph Strasser im Wiener Dusika Stadion. Heute absolvierte der Steirer eine sechsstündige Generalprobe für den 24h Weltrekordversuch, den er nächste Woche am 14. Oktober im Velodrome Suisse in Grenchen ab 13 Uhr knacken will.
„Es lief alles nach Plan“, gab sich der 34-jährige Kraubather nach der sechsstündigen Fahrt im Dusika Stadion zufrieden. In Renntempo absolvierte der vierfache Gewinner des Race Across America heute eine Distanz von 252 Kilometern! „Ich war mit exakt 251 Watt fast durchwegs mit 42 km/h unterwegs. Die große Unbekannte vor der Generalprobe war, wie sich mein Rücken verhält. So nach zwei Stunden habe ich ihn extrem gespürt, aber die Schmerzen wurden nicht schlimmer. Das stimmt mich zuversichtlich, dass sich das über 24 Stunden einpendelt.“ Morgen in einer Woche beginnt sein Saisonhöhepunkt auf der Radbahn in Grenchen. „Neben dem Sieg beim Race Across America in diesem Jahr ist ein neuer 24h Bahn-Weltrekord mein großes Ziel. Wir haben heute unter Rennbedingungen alle wichtigen Bereiche durchgespielt: die Annahme von Getränken und Essen durch meine Betreuer und die Kommunikation während der Fahrt.“
Feintuning am Zeitfahrrad
Den Weltrekordversuch auf der Bahn wird Christoph Strasser mit einem Straßen-Zeitfahrrad bestreiten: „Ein Bahnrad mit starrer Achse wäre über 24 Stunden lang undenkbar. An meinem Straßenrad habe ich viel herumgetüftelt, wie den vorderen Werfer und die Vorderbremse demontiert, der linke Bremshebel ist weg und montiert habe ich 17-Zahn-Schaltrollen mit Keramiklager, um die Reibung der Kette zu minimieren. Die Kette wird auch mit einem speziellen Kettenfluid behandelt. Die Position am Vorbau ist um ein Zentimeter tiefer als beim RAAM und die Übersetzung beträgt 53×11-23.“ Die Reifen wurden von Specialized speziell für die Bahn optimiert und bringen eine zusätzliche Reibungsersparnis. Ebenso trägt Strasser einen speziellen Zeitfahranzug, den er während des Weltrekordversuches in der Schweiz nie wechseln wird.
Ziel: 960 Kilometer!
Die aktuelle Bestmarke hält der Slowene Marko Bahlo. Er absolvierte im Jahr 2010 auf der Bahn in Montechiarri (ITA) 903,76 Kilometer. Das entsprach bei 3.615 Runden zu je 250 Metern einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 37,6 km/h. „2015 holte ich mir den 24h Straßen-Weltrekord. Am Berliner Tempelhof erzielte ich 896 Kilometer bei Kälte und Regen. Wenn ich nächste Woche durchschnittlich 250 Watt in 24 Stunden schaffe, sollte ich Balohs Rekord knacken können. Nachdem es heute so gut lief, könnte ich sogar die Schallmauer von 40 km/h knacken – das wären 960 Kilometer! Übrigens, Marko wird auch bei meinem Versuch eine tragende Rolle spielen: Er ist der Offizielle vom Ultra-Verband, der den Rekord überwacht“, beschreibt Strasser.
Der komplette 24h Weltrekordversuch kann auch via Live-Stream auf www.christophstrasser.at inklusive Rundenzeiten und statistischen Daten mitverfolgt werden.
Honorarfreies Foto/Copyright: Christoph Strasser
– Christoph im Dusika Stadion – noch „one week to go“
Homepage: www.christophstrasser.at
Honorarfreie Fotos: www.christophstrasser.at/pressefotos_pressearchiv/pressefotos
Facebook: www.facebook.com/christophstrasser.at