Marcel Meisen
Lange Zeit war unsicher ob der 5.GGEW Grand Prix in und um Sportpark West in Bensheim stattfinden kann. Kurzfristig musste Bensheim ein Aufnahmelager für 600 Flüchtlinge errichten. In nur einigen Tagen wurde auf dem Festplatz am Berliner Ring ein Zeltlager errichtet, mitten auf der von der UCI (Union Cycliste International) bereits genehmigte Strecke. Bald wurde dem Organisationsteam der Radsportabteilung der SSG Bensheim um den beiden Verantwortlichen Henning Jaecks und Luc Dieterenklar, dass zum Zeitpunkt vom Rennen am 05.12.2015 das Zeltlager noch stehen wird. Mit der Unterstützung vom Bensheimer Bürgermeister Rolf Richter und dem Regierungspräsidium in Darmstadt konnte nur wenige Wochen vor dem Start des Rennens eine Alternativstrecke im Sportpark West gefunden und genehmigt werden.
Internationales Rennen
Dieses Jahr ist das Rennen in Bensheim erstmalig als internationales Crossrennen der 2. höchsten Kategorie ausgeschrieben, neben dem Rennen in Lorsch das einzige in Deutschland. Etwa 300 Sportler aus dem In- und Ausland werden in Bensheim am Start stehen und kämpfen um UCI Punkte in den Rennen der Junioren U-19, Elite Frauen und Männer. In allen Rennen geht es ebenfalls um Punkte für den Deutschland Cup Cross – eine bundesweite Rennserie über 10 Rennen. Die gesammelten Punkte bestimmen am Ende darüber auf welchen Startplatz der Sportler bei den Deutschen Meisterschaften steht.
Formel Eins im Gelände
Der Startplatz bei Querfeldeinrennen ist genauso wichtig wie bei der Formel Eins. Der Start erfolgt in der Regel auf einer etwa 300 Meter langen asphaltierten Geraden. Danach wird ins Gelände abgebogen, wo das Überholen deutlich schwieriger wird. Wie in der Formel Eins spielt auch die Reifenwahl eine wichtige Rolle. Slicks oder doch eher profiliert hängt von der Bodenbeschaffenheit ab. Schlussendlich ist es dann der Reifendruck der für den perfekten Gripp im Gelände sorgt. Bei Defekten oder verdreckten Rädern gibt es für die Fahrer die Möglichkeit einen „Boxenstop“ ein zu legen. Dieser erfolgt im Gegensatz zur Formel 1 fahrend. Der Fahrer springt vom Rad runter, gibt das Rad einen Helfer und springt auf ein neues Rad, was er vom 2. Helfer gereicht bekommt. Die Helfer reparieren dann sofort das Rad, machen es sauber, damit es der nächsten Runde wieder zum Wechseln zur Verfügung steht.
Die Strecke
Die Strecke im Sportpark West ist bei Fahrern und Zuschauern sehr beliebt. Henning Jaecks und Luc Dieterenklar,die 4-fache Weltmeisterin lobt die Strecke in Bensheim in den höchsten Tönen: „Sie ist schnell, technisch anspruchsvoll und schwer“ Dieses Jahr wurde die Strecke im Bereich des „Grillhügels“ nochmal deutlich anspruchsvoller gestaltet, mit einer zusätzlichen Laufpassage auf den Hügel hoch. Hier befindet sich der absolute Zuschauer Hotspot. Man erlebt die Fahrer hautnah und überblickt von hier aus die gesamte Strecke, einzigartig im Cross Sport. Die „Holland Wiese“ mit den vielen 180° Kehren wurde diesmal erweitert mit Hürden, die zu überspringen sind. Auch die „Wechselzone“ die nun zwei Mal pro Runde von den Fahrern passiert wird, wurde auf die Wiese verlegt. „Die Strecke, die immer noch 2,8 km misst, ist nun kompakter und damit deutlich zuschauerfreundlicher geworden. Übrigens nutzen die Veranstalterdie Rennen in diesem und nächstem Jahr auch um alle Abläufe für die Deutsche Meisterschaften im Querfeldeinfahren, die in 2018 an gleicher Stelle stattfinden, zu perfektionieren. „ Wir wollen für die Rennfahrer und für die Zuschauer attraktivste Bedingungen schaffen und zeigen: Bensheim kann Radsport“ so Henning Jaecks und Luc Dieteren einstimmig.
Die Starter
„Wir sind stolz als einziges Querfeldeinrennen in Deutschland mit Marcel Meisen den amtierenden Deutschen Meister bei den Profis an den Start im Hauptrennen zu haben. Er gehört zur absoluten Weltspitze im Querfeldein Radsport und wird starker Konkurrenz aus dem In- und Ausland gegenüber stehen“, sagt Henning Jaecks. Mit dem mehrfachen polnischen Meister Dariuz Gil, Top Fahrern aus Frankreich, Belgien und Holland, den Fahrern des Stevens Racing Teams und den Lokalmatadoren Jan Dieteren, Sascha Starker, Christian Mager, Benedikt und Bastian Becker ist die Konkurrenz stark. Auch bei den Frauen stehen mit der fünften der diesjährigen Europameisterschaften, der amtierenden deutschen Meisterin und letztjährigen Siegerin Jessica Lambracht, der 4-fachen Weltmeisterin Hanka Kupfernagel und der Französin Stephanie Vaxillaire Top Fahrerinnen an den Start. Gespannt darf man sein auf die Seniorin der SSG Bensheim, Kristin Endres, die 3. der letztjährigen Europameisterschaften, die bei den Frauen starten wird. In allen anderen Klassen startet die nationale Spitze, darunter der Deutsche Meister der Senioren 2 und Olympiateilnehmer Ralph Berner aus dem Odenwald. In den Jugendklassen hat die SSG Bensheim mit der talentierten Chenoa Luna Brach eine Siegkandidatin bei der weiblichen Jugend U-17 an den Start.
Programm
09.30 Hobbyrennen ab 16. Jahren – 30 Min. – Anmeldung vor Ort möglich
10.30 Schüler und Schülerinnen U-15, U-17 weiblich – 20 Min. -Deutschland Cup (DC)
11.00 Jugend U-17 männlich – 30 Min. – DC
11.01 Senioren 3 und 4 – 30 Min. – DC
12.00 Senioren 2 – 40 Min. – DC
13.00 Junioren U-19 männlich – 40 Min. – International C2 und DC
14.00 Frauen Elite, Juniorinnen U-19, Seniorinnen – 40 Min. – International C2 und DC
15.00 Männer Elite und U-23 – International C2 und DC
Der Eintritt ist frei. Für das leibliche Wohl wird gesorgt. Weitere Informationen zum Rennenauf der Website: www.radsport.ssg-bensheim.de