Das Peloton beim Giro d’Italia bewegte sich von Gravellona Toce nach Cervinia. Seit fast drei Wochen sind die Profis unterwegs, dennoch wurden die ersten 98 Kilometer in zwei Stunden bewältigt. Dann folgten die Anstiege, die Fabio Aru (Astana) am schnellsten meisterte. Er feierte am Fusse des Cervin einen Solosieg. Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) trägt weiterhin das Rosa Trikot, obwohl er auf den letzten Kilometern 1:18 Minuten verloren hat. Anders als am Tag zuvor schaffte es dieses Mal kein Fahrer von IAM Cycling in die Fluchtgruppe. Der best Platzierte der Schweizer Profimannschaft war erneut Sylvain Chavanel. Er wurde 46., mit fast 23 Minuten Rückstand auf den Tagessieger. Seine Teamkollegen kamen alle innerhalb der Karenzzeit von 1:09 Stunden Rückstand ins Ziel.
Roger Kluge fuhr 57:14 Minuten hinter Fabio Auro über die Ziellinie, aber er konnte noch lächeln und zeigte sogar noch Humor nach einem siebenstündigen Arbeitstag. „Ich war nicht schnell genug, um es in die Fluchtgruppe zu schaffen. Ich habe daher alle Anstrengungen unternommen, meinen ersten Giro auch zu beenden. Das war nicht sicher, denn wir fanden uns schnell alleine wieder. Nun müssen wir noch zwei Berge bewältigen, bevor wir daran denken können, am Sonntag mit Heinrich Haussler in Mailand zu gewinnen. Wir setzen unsere ganze Energie dafür ein, dass wir dort ankommen. Aber ich kann euch versichern, dass ich den härtesten Kampf meiner Karriere durchleben. Wenn ich mich an die Tour de France im Vorjahr zurück erinnere, war sie um einiges leichter.“ Kjell Carlström, gemeinsam mit Rubens Bertogliati Sportdirektor beim IAM Cycling und beim Giro vor Ort, erklärt die Gründe für den permanenten Kampf in der dritten Woche. „Alle wollen in die Fluchtgruppe, um zu gewinnen oder eine Sekunde gutzumachen wie Philippe Gilbert gestern. Das ist sehr aufreibend, vor allem, wenn dann noch die Anstiege kommen. Heute ist es uns nicht gelungen, jemanden in die Gruppe zu bringen, welche sich 50 Kilometer nach dem Start absetzte. Daher haben die Jungs versucht, Energie für die letzten zwei Etappen zu sparen. Das Motto war, es in der Karenzzeit zu schaffen. Das gilt auch für Samstag, damit wir dann am Sonntag noch genügend Kräfte haben, denn die letzte Etappe ist eine für die Sprinter. Mit Heinrich Hausser haben wir immer noch die Chance, unser Ziel eines Etappensiegs bei diesem Giro zu verwirklichen.“
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