Mit einem U23-Sextett und drei Junioren geht das Lexware Mountainbike-Team in das erste Rennen auf heimischem Boden. Bei der Gold Trophy in Bad Säckingen wollen Georg Egger, Max Brandl und Co. eine gute Rolle spielen, genauso wie die drei Junioren, für die am Hochrhein ein Rennen der UCI Junior Serie ansteht.
An verschiedensten Orten dieser (Mountainbike-)Welt sind sie dieses Jahr schon das eine oder andere Rennen gefahren, haben in Namibia, Spanien, Frankreich, Italien getestet und auch ein paar Weltranglisten-Punkte gesammelt. Doch der echte Startschuss für die Saison des Lexware Mountainbike Team, der fällt erst am Sonntag in Bad Säckingen. Die Jagd nach Punkten und Normen beginnt.
Max Brandl hat bereits Rennen in Spanien und Frankreich bestritten und die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass der Biologie-Student am Sonntag um 9.30 Uhr mit Optimismus ins U23-Rennen der Gold Trophy starten kann. „Ich fühle mich echt gut in Form“, meint Brandl und er klopft dreimal auf Holz, wenn er sagt: „Ich bin seit der WM voriges Jahr nicht mehr krank gewesen.“ Was im Klartext heißt: er konnte abgesehen vom Aufwand für das Studium ohne Probleme trainieren.
Der Freiburger trifft in Bad Säckingen auf seinen Rivalen aus Junioren-Zeiten, den Dänen Simon Andreassen. Zumindest ist der auch im U23-Rennen gemeldet und wenn er nicht noch ins Elite-Rennen wechselt, dann bildet der zweifache Junioren-Weltmeister für den Rest den Maßstab.
Egger gespannt, Schwarzbauer krank
Auch für Luca Schwarzbauer, der sich ein Jahr vor Brandl auch mit Andreassen duellierte. Der Nürtinger haderte bei seinem persönlichen Saisonauftakt in Montichiari mit seiner Leistung, doch schon in der folgenden Nacht war die Erklärung da. Nicht in Form eines Traums, sondern weil sich ein Infekt bemerkbar machte.
„Es würde mir schon sehr viel bedeuten in Bad Säckingen zu fahren. Ich mag den Kurs unheimlich. Aber ich muss abwarten ob ich bis Sonntag gesund werde“, erklärt Schwarzbauer.
Georg Egger ist erst vergangene Woche von einem achtwöchigen Auslands-Aufenthalt auf Bali und in Australien zurückgekehrt.
„Ich konnte dort eigentlich ganz gut trainieren, die Temperaturen auch etwas angenehmer“, sagt Egger mit einem Schmunzeln. „Ich fühle mich eigentlich ganz gut und bin gespannt, was in Bad Säckingen abgeht. Das Rennen wird zeigen, wo meine Defizite noch sind.“
Von Lars Koch (Furtwangen), Torben Drach und Vinzent Dorn (beide Kirchzarten) ist am Sonntag nicht zu erwarten, dass sie Top-Ten-Reionen vorstoßen können. Die Ansätze, die das Trio in dieser Saison bis dato gezeigt hat, lassen allerdings auf einen gelungenen Formaufbau schließen.
Für das Trio geht es darum bis zum Weltcup-Auftakt in Nove Mesto (20. Mai) noch ein paar Weltranglistenpunkte zu sammeln, um dort dann eine etwas günstigere Ausgangsposition zu haben. Platz 15 müsste man beim HC dotierten Rennen in Bad Säckingen erreichen, um noch einen Punkt mitzunehmen.
Im Übrigen gibt es in Bad Säckingen auch die Gelegenheit eine B-Norm für die Nominierung zu den Welt- und Europameisterschaften zu erfüllen. Für die beiden jüngeren Jahrgänge (Brandl, Koch, Drach, Dorn) wäre das ein Top-Fünf-Resultat, für beiden älteren Jahrgänge (Egger und Schwarzbauer) müsste es schon Platz eins oder zwei sein.
Junioren: Internationale Beziehungen pflegen
Auch für das Lexware U19-Trio David List, Jannick Zurnieden und Lars Hemmerling geht es am Sonntag um 11.15 Uhr um die Norm für Europa- und Weltmeisterschaften. Ein Top-Ten-Ergebnis ist die Marke. Bad Säckingen richtet ein Rennen der UCI Junior Serie aus, was gleichbedeutend ist mit großer internationaler Konkurrenz.
In Bad Säckingen ist die aktuelle Nummer eins der Junioren-Rangliste, der Spanier Jofre Cullell genauso am Start wie der Schweizer Alex Balmer, der jüngst in Marseille gewonnen hat und der Italiener Edoardo Xillo, der in Mailand vorne war und in Montichiari Zweiter.
Das sind also echte Messlatten für David List und Jannick Zurnieden.
„Um die Norm-Erfüllung mache ich mir eigentlich keine Gedanken“, sagt David List. Wenn er fit ist, dürfte das für ihn nicht das Problem sein. Mehr Gedanken macht sich der Friedrichshafener wohl über die Schule. Zwei Arbeiten hatte der Abiturient diese Woche noch zu schreiben, die zweite unmittelbar vor der Abreise nach Bad Säckingen.
„Globalisierung und internationale Beziehungen“ war das Thema in Gemeinschaftskunde. Das Letztere kann er ja am Sonntag ja in der Praxis pflegen – siehe oben. Allerdings im Wettkampf-Modus.
Jannick Zurnieden hat aus seinen ersten Rennen einen Schub Selbstvertrauen mitgenommen.
„Die Form passt perfekt zur Zeit. Ich denke, das wird gut in Bad Säckingen“, ist die Vorfreude rauszuhören. „Ich denke es ist ein Vorteil gegenüber den Ausländern, dass wir die Strecke schon kennen, dass man weiß wann und wo man attackieren muss.“
Mit diesem Heimvorteil peilt Zurnieden eine Top-Ten-Platzierung an.
Lars Hemmerling erlebt seine Feuertaufe in Sachen UCI Junior Serie. Bis zu Platz 25 gibt es Punkte, doch das wird für den 16-jährigen Saarländer schwierig. Die besten Junioren aus 14 Ländern stehen in Bad Säckingen am Start.