Am kommenden Wochenende finden in Hoogerheide (Niederlande) die Weltmeisterschaften im Radcross statt. Im Rennen der Frauen steht mit Hanka Kupfernagel die amtierende Deutsche Meisterin und vierfache Weltmeisterin dieser Disziplin am Samstagmorgen am Start. Der letzte Formtest von Hanka beim Weltcup in Nommay kann man sicherlich als gelungen bezeichnen. Mit Rang 8 erreichte Kupfernagel in der laufenden Sasion ihr bestes Weltcupergebnis und zeigte sich nach dem Rennen höchst zufrieden.
Wenn man überlegt wie die Crosssaison für Kupfernagel begann, ist die aktuelle Form umso höher einzustufen. Sie ist spät in die Wettkampfsaison eingestiegen, musste Ende November fast drei Wochen wegen einer hartnäckigen Grippe pausieren. Ab Weihnachten ging es dann jedoch stetig bergauf und man hat bemerkt, dass die von Tag zu Tag besser wird. Der Höhepunkt steht nun am Wochenende mit den Weltmeisterschaften bevor. „Ich denke, wenn man Weltmeisterin werden möchte, muss man an Marianne Vos vorbeifahren. Sie ist für mich die große Favoritin nach ihrem Auftritt in Nommay und es wird sehr schwer sein, sie in ihrer Heimat zu schlagen“, so Kupfernagel. Kupfernagel selbst traut sich dies allerdings nicht zu. „Nein, da fehlen mir doch noch ein paar Körner und das ist einfach nicht realistisch. Klar träumt man als vierfache Weltmeisterin bei einer Weltmeisterschaft immer von einem tollen Ergebnis, aber um ganz vorne ums Podium mitzufahren, müsste ich irgendwo auf dem Kurs eine Abkürzung finden“, erklärt Kupfernagel lachend ihre ganz persönliche Einschätzung für das Rennen.
Wenn alles optimal läuft kann Hanka vielleicht nochmals ein paar Plätze weiter nach vorne fahren als in Nommay. Allerdings kann eine zu aggressive Fahrweise auch ganz schnell nach hinten los gehen, denn das gewisse Quäntchen Glück gehört im Radcross immer mit dazu.
Eines steht aber schon jetzt fest: ein riesiges Radsportfest wird es in Hoogerheide auf jeden Fall geben. Hoogerheide liegt nur ein paar Kilometer entfernt von der belgischen Grenze und in Belgien ist Radcross genauso beliebt wie Fussball. Auch Hanka wird das im Rennen spüren, denn die Radcrosslegende aus Deutschland ist dort ein Star im Peleton der Frauen, obwohl die Niederländer natürlich ihrer Topfavotitin Marianne Vos die Daumen drücken werden.