Die Ausdrücke und Gesten von Heinrich Haussler beim Überqueren der Ziellinie zeigten klar, wie sehr sich Haussler ärgerte. Wie bereits seine Teamkollegen Matteo Pelucchi, Thomas Löfkvist und Martin Elmiger in den letzten Tage wollte der australische Puncher auf der vierten Etappe von Stoke-on-Trent nach Llanberis (188 km), welche am Ende von Mark Cavendish (Omega Pharma- Quickstep) gewonnen wurde, ebenfalls ein tolles Resultat einfahren. Zusammen mit zehn Fahrern setzte sich der australische Fahrer von IAM Cycling zu Beginn des Rennens ab und versuchte sein Glück noch einmal alleine direkt unter der Flamme Rouge. Das Feld liess aber nichts mehr anbrennen und holte sämtliche Ausreisser noch vor der Ziellinie ein und so entschieden die Topsprinter die Etappe für sich. Auch der italienische Sprinter von IAM Cycling, Matteo Pelucchi, kam so zum Zug und sicherte nach dem 5. Platz am letzten Sonntag einen guten vierten Rang auf der heutigen Etappe. Und das trotz einer Sehnenscheidenentzündung, die er sich aufgrund der aktuell widrigen Bedingungen (Regen, Kälte und Wind), welche bei dieser 10. Ausgabe der Rundfahrt herrschen, zugezogen hat. Solche Wetterbedingungen können die Moral eines Rennfahrers natürlich sehr schwächen. In solchen Fällen suchen sich Fahrern nach allen Möglichkeiten für einen optimalen Schutz. Bei seinen Bemühungen darum zeigt Marcel Wyss allerdings eine gewisse Hilflosigkeit. „Ich persönlich bevorzuge Bidons mit heissem Tee als Verpflegung. Denn spätestens nach einer Stunde nützt auch eine Regenjacke nicht mehr viel, man ist durchnässt und es wird am ganzen Körper sehr kalt. In solchen Moment wäre es von Vorteil, etwas mehr Fettanteil als Schutz zu haben und jeder wünscht sich einfach nur noch, dass die Sonne zurück kommt. Ich bin kein Fahrer, der extreme Situationen wie 45° Grad bei der Portugal-Rundfahrt oder 7 bis 8 Grad bei der Tour of Britain bevorzugt. Aber wir haben keine Wahl und müssen das Beste daraus machen.“
Die sportlichen Leiter von IAM Cycling, Kjell Carlstrom und Rubens Bertogliati, verstehen die Fahrer natürlich. „Wir legen einen grossen Wert darauf, vor allem die Hände und Füsse unserer Fahrer vor Kälte und Nässe zu schützen. Wir verwenden dickere Socken und die Schuhe werden dreilagig geschützt. Aber das ist leider noch immer nicht genug. Die Bedingungen sind aber für alle gleich. Und es gibt immer wieder Fahrer, die gerade solches Wetter oder auch extreme Hitze bevorzugen.“