Historischer Erfolg für das Team Auto Eder Bayern: Als erster Deutscher seit neun Jahren hat Patrick Haller die Trofeo Karlsberg gewonnen. Damit schreibt sich der Ingolstädter beim einzigen deutschen Rennen zum «Nations Cup» in der Siegerliste der Rundfahrt in eine Reihe mit unter anderem dem amtierenden Rad-Weltmeister Michał Kwiatkowski. «Das ist mein mit Abstand größter Erfolg bisher, ich bin einfach nur überglücklich», so Haller nach dem Triumph im Saarland. «Diesmal stimmte es nicht nur mit der Form, sondern ich hatte endlich auch mal das entsprechende Glück.» Der 17-Jährige, der auch beim Kopfstein-Pflaster-Klassiker Paris–Roubaix schon in aussichtsreicher Position gelegen hatte, dann aber mit Defekt weit zurückgefallen war, hatte sich auf der dritten Etappe das Gelbe Trikot geholt und es mit Hilfe seines stark auftretenden deutschen Nationalteams am Sonntag souverän verteidigt.
«Glückwunsch an Patrick und an die gesamte Mannschaft», so Ralph Denk, Manager der Mannschaft, die sich damit gut eineinhalb Jahre nach dem WM-Titel durch Manuel Porzner einen absoluten Höhepunkt in ihre Teamgeschichte schreibt. «Bei den Rennen zum ,Nations Cup‘ ist die gesamte Weltelite am Start – und Patrick hat sich durchgesetzt. Das war ein verdammt eindrucksvoller Auftritt sowohl von der Form als auch von der Taktik. Kompliment.»
Bei großer Hitze hatte bereits die erste der vier Etappen im Saarland für Vorentscheidungen gesorgt. «Ich wusste, dass sich hier eine Gruppe ab- und durchsetzen würde», so Patrick Haller. «Da wollte ich dabei sein und habe das im entscheidenden Moment auch geschafft. Der vierte Etappenplatz war natürlich ärgerlich, aber das war trotzdem die Grundlage für den Gesamtsieg.» Für die zweite Etappe, ein 9,6 Kilometer langes Zeitfahren, hatte sich der 17-Jährige Ingolstädter dann etwas mehr erhofft als Rang 13: «Aber es war alles recht knapp und mit 25 Sekunden Rückstand auf den Sieger kann ich leben. Entscheidend war, dass ich gegen die direkte Konkurrenz in der Gesamtwertung Zeit gutmachen konnte.» Der entscheidende Schlag gelang Haller dann am Samstagnachmittag bei einer weiteren Hitzeschlacht in Homburg, als er, wie schon zum Auftakt der dreitägigen Rundfahrt, bei der entscheidenden Attacke dabei war, mit der ersten Verfolgergruppe ins Ziel kam und sich erstmals in seiner Karriere das Führungstrikot einer internationalen Rundfahrt holte.
«Das Finale war dann Neuland für mich und das Team, wir waren zuletzt ja noch nie in der Position, ein Gelbes Trikot verteidigen zu müssen», so Haller. «Aber ich habe versucht, entspannt zu bleiben, und dass ich ein starkes Team hinter mir wusste, war ebenfalls beruhigend.» Über weite Teile der letzten 99 Kilometer der Rundfahrt bestimmte dann auch das Nationalteam um seinen Kapitän das Geschehen. Am Ende raste Haller ohne Zeitverlust auf den Tagessieger auf Platz 13 ins Ziel und verteidigte Gelb souverän. Entsprechend fiel auch die Bilanz des 17-Jährigen nach dem wichtigsten Erfolg des Team Auto Eder Bayern auf der Straße aus: «Das war echt begeisternd, so viele Leute an der Strecke und im Ziel, dazu das Fernsehen, ein perfektes Rennen.»
Überzeugend präsentierte sich auch das Team Auto Eder Bayern am Sonntag beim Straßenrennen in Otterskirchen bei Passau. Auf der anspruchsvollen Runde, geprägt durch einen langen und steilen Anstieg, demonstrierte die junge Mannschaft von Anfang an ihre Ansprüche und sorgte mit offensiver Fahrweise und hohem Tempo schnell für erste Selektionen im Feld. Nachdem sich Lukas Ortner zwischenzeitlich absetzen konnte, gelang der entscheidende Angriff gut 15 Kilometer vor dem Ziel schließlich Georg Zimmermann und Johannes Wittenbeck. Das Duo kam entscheidend weg und im Finale setzte sich Zimmermann dann vor seinem Teamkollegen durch. Für den 17-Jährigen war es bereits der sechste Sieg in diesem Jahr. Auch bei den Verfolgern hatte das Team Auto Eder Bayern alles im Griff: Durch Florian Gindhart, Felix Wacker, Maximilian Hamberger, Lukas Ortner und Christoph Setescak gingen auch die Plätze drei bis sieben an das Top-Team aus Bayern.
Einen Sieg konnte das Team Auto Eder Bayern auch in Sonthofen feiern. Beim «Andreas Brandl Gedächtnisrennen», gleichzeitig die Schwäbische Bergmeisterschaft, setzte sich Georg Zimmermann nach rund der Hälfte der Distanz in einer Abfahrt ab und konnte seinen Vorsprung bis ins Ziel immer weiter ausbauen. Am Ende gewann der 17-Jährige aus Neusäß Hainhofen mit rund 90 Sekunden Vorsprung.
Weitere erfolgreiche Rennkilometer sammelten Maximilian Hamberger und Christoph Setescak am Samstag auch auf der Bahn. Auf der Betonpiste in Niederpöring holte das Duo sich im Rahmen der Ostbayerischen Meisterschaften im Omnium Gold und Silber.
Eine erste Podiumsplatzierung gab‘s für das Team Auto Eder Bayern bereits zu Fronleichnam in Ludwigsburg. Beim Eglosheimer Kriterium versuchte Lukas Ortner mit mehreren Attacken bereits früh eine Entscheidung herbeizuführen. «Ich bin aber nicht richtig weg gekommen», so der 17-Jährige aus Külbingen. Erst im Finale konnte sich Ortner mit einem Fahrer noch absetzen und Punkte holen, dafür gab es in dem Kriterium Platz drei.
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