„Wir sind immer in der dritten Juliwoche“, sagt Vera Hohlfeld, „Das wissen die Teams, unsere Partner
und auch die Etappenorte. Mittlerweile müsste es nach all den vielen Jahren auch der
Weltradsportverband wissen!“ Aber da setzt man wohl etwas voraus was die Union Cycliste
International nicht zu bieten hat – nämlich Planungssicherheit.
Dabei wurde der Termin für die 27. siebentägige Auflage der Internationalen Thüringen-Rundfahrt der
Frauen vom 14. – 20.7.2014 Anfang des Jahres beantragt und alles schien klar.
Die Rundfahrtleiterin der Internationalen Thüringen-Rundfahrt der Frauen ist sauer, denn sie
erreichen in den letzten Tagen immer mehr Nachfragen nach anderslautenden Veröffentlichungen.
Der Weltverband hat offenbar den Termin ohne Rücksprache mit dem Veranstalter einfach eine
Woche nach hinten verschoben.
Nun kommt es dabei für den internationalen Frauenradsport zu einem echten Problem. Einen Tag vor
dem geplanten Beginn 14.07.2014 endet der Giro Feminin. “ Der Giro steht zwar noch auf sehr
wackligen Füßen aber wenn er stattfindet, dann werden sich die Teams bedanken, sie sind die
Leidtragenden, denn eigentlich braucht die Weltelite im Frauenradsport alle Rundfahrten um eine
optimale Vorbereitung auch auf die WM zu haben. Aber durch diese Terminirrungen können sie sich
nur für eine Veranstaltung entscheiden“, prophezeit die Olympiavierte von Atlanta die bevorstehenden
Schwierigkeiten.
Seit Jahren prangert sie die mangelnde Kommunikation zwischen der UCI und den Veranstaltern an.
Diese Probleme werden in der Schweizer UCI-Zentrale hausgemacht – auch viele andere
Radsportveranstalter kennen das Problem seit Jahren.
Ein unhaltbarer Zustand da zum Beispiel Verträge mit Etappenorten und Dienstleistern frühzeitig
vertraglich verankert werden müssen. In Thüringen ist vom 14.-20.07. 2014 die letzte Schulwoche und
einige Etappenorte können die notwendigen logistischen Leistungen und die personelle Besetzung
des Rennens nur zu diesem Zeitpunkt sichern.
„Realistisch betrachtet bleiben nur 2 Möglichkeiten. Entweder der Weltverband bestätigt den
Wunschtermin von uns oder es gibt keine Internationale Thüringen Rundfahrt der Frauen“, so
Hohlfeld. Das wäre schon nach dem Wegfall der U23 Rundfahrt ein weiterer Schlag gegen den
Deutschen, insbesondere auch gegen den Thüringer Radsport.
„Dass die U23 Rundfahrt ausfällt haben wir schon geahnt. Es ist ein riesiger Kraftakt eine solche
Rundfahrt zu organisieren“ weiß Hohlfeld aus eigener Erfahrung. „Bei Betrachtung aller Komponenten
und ganz ernüchternd, kann man den bisherigen Veranstalter verstehen. Da komme ich wieder zurück
auf die Kritik an die Verbände. Das Terminproblem mit der UCI zeugt dafür. Es fehlt maßgeblich an
Anerkennung, Mitbestimmungsrecht und Respekt gegenüber den Veranstaltern. Ohne sie, gibt es
keine Rennen mehr, ohne Rennen gibt es keine Sportler mehr, das ist eine ganz normale
Rechenaufgabe“, äußert Hohlfeld verärgert.
Dennoch geht Hohlfeld von der Durchführung der Rundfahrt zum Wunschtermin aus. So wird erstmals
Saalfeld wieder nach Jahren ein Etappenort der Tour sein. Fest geplant sind auch schon Gera,
Schleiz, Schmölln und Zeulenroda. Wo der Tourauftakt stattfindet und wer die Riege der Etappenorte
komplettiert wird auf Wunsch der Etappenorte erst in den nächsten Wochen bekannt gegeben.
Überraschungen sind garantiert!