Nach 77 Kilometern mit 2.600 Höhenmetern rund um Jaen waren Markus Kaufmann und Matthias Pfrommer ganz nah dran am Tagessieg. Der zweite Rang im Tages – wie auch im Gesamtklassement belohnt beide für dreieinhalb Stunden harte Arbeit.
Die heutige zweite Etappe des Andalucia Bike Races kann man mit Blick auf die nackten Zahlen der zu bewältigenden Höhenmeter als Königsetappe bezeichnen. Schon am ersten Anstieg setzten sich die fünf besten Duos des gestrigen Auftaktzeitfahrens vom Rest des Feldes ab. Matze sprach von einem richtig guten Rhythmus, den er fahren konnte, ohne ans Limit gehen zu müssen. Jochen hingegen mühte sich schon ein wenig, was auch in den kommenden teils langen Anstiegen nicht besser werden sollte. Da Christian Hynek vom Leaderduo mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatte, setzten sich auf dem Weg zum Dach der Rundfahrt auf 1.300 Meter drei Teams ab. Markus und Matze hielten sich in der Spitzengruppe bedeckt, hofften sie doch, dass Jochen und Daniel den Anschluss noch mal schaffen könnten.
Diese hatten sich in der letzten langen Abfahrt mit Lakata/Hynek zusammengefunden, als sich Jochen in einem Steinfeld einen Schlitz im Vorderreifen einhandelte. Zwar konnten sie diesen mit einem Plug reparieren, doch mussten sie die verbleibenden zwanzig Kilometer bis zum Ziel allein bewältigen. Währenddessen hatte an der Spitze des Rennens alles Belauern ein Ende. Es war der Exweltmeister Periklis, der das Tempo am letzten, etwa 300 Höhenmeter langen Anstieg immer weiter nach oben schraubte. Alsbald fiel diesem das gestern zweitplatzierte Team MMR zum Opfer. Währende Markus zu seinem eigenen Erstaunen („Ich hätte nicht erwartet, dass ich so kurz nach der OP schon wieder auf dem Niveau fahren könnte“) ohne Probleme folgen konnte, musste sich Matze über die Kuppe schon recht schinden, um den Anschluss zu halten. Es lag in beiderseitigem Interesse, auf dem verbleibenden Flachstück zurück zum Ziel möglichst viel Zeit gegenüber allen anderen heraus zu holen. So arbeiteten beide Teams zusammen. Erst auf einer allerletzten kurzen Rampe konnten Periklis/Ferreira sich ein paar Meter absetzen und so als Tagessieger auch ins Leadertrikot schlüpfen.
Markus und Matze sind mit ihrem Abschneiden sehr zufrieden, kamen beide doch eigentlich in der Rolle der Unterstützer nach Spanien. Sie haben sich auf Platz zwei der Gesamtwertung geschoben mit lediglich 38 Sekunden Rückstand auf die Leader. Weitere 41 Sekunden dahinter liegen Lakata/Hynek auf drei und auch Valero/Rodriguez von MMR haben mit 1:40 noch reelle Chancen auf den Sieg. Für Jochen und Daniel scheint dieser mit etwa vier Minuten Rückstand etwas außer Sichtweite geraten zu sein. Doch Daniel blickt positiv auf die kommenden Tage: „Ich freue speziell auf die technischen anspruchsvollen Etappen rund um Cordoba. Dort werden Jochen und ich sicher einiges an Zeit aufholen können. Mir geht es körperlich sehr gut und ich glaube, dass auch Jochen noch besser wird.
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