Lucas Liß vom rad-net ROSE Team ist sensationell neuer Weltmeister im Scratch geworden. Der Unnaer zeigte bei der Bahn-WM in Saint-Quentin-en-Yvelines ein ganz starkes Rennen und konnte sich souverän gegen die Konkurrenz durchsetzen, der Spanier Albert Torres Barcelo wurde Zweiter, Bobby Lea aus den USA fuhr auf den dritten Rang.
«Mit dem Sieg habe ich absolut nicht gerechnet. Ich widme den Sieg meinem Papa, der vergangenen Monat gestorben ist. Er war auch mit 23 Weltmeister und hat mir beigebracht, dass ich in jedem Rennen kämpfen muss. Jetzt haben wir zwei WM-Trikots zu Hause hängen», so Liß nach seinem ersten WM-Titel in der Eliteklasse.
Im letzten Renndrittel hatten sich vier Mann aus dem Feld abgesetzt. Als sie eine halbe Runde Vorsprung hatten, trat Liß von der Spitze des Feldes an, keiner konnte ihm folgen, und schloss schließlich allein zur ersten Gruppe auf, die auch nicht mehr eingeholt wurde. Auf der letzten Runde trat der 23-Jährige erneut an und fuhr einem sicheren Sieg entgegen.
«Scratch ist ein sehr taktisches Rennen, und ich denke, dass ich heute alles richtig gemacht habe. Eigentlich denkt man in einem Rennen nicht viel, aber ich glaube, ich habe viel an meinen Vater gedacht, der heute eigentlich hier gewesen wäre. Er hat mich elf Jahre trainiert und mir alles beigebracht, was ich heute kann. Er war mein wichtigster Berater, ich habe es noch nicht verarbeitet, dass er nicht mehr da ist», so der rad-net ROSE-Fahrer.
Für das rad-net ROSE Team ist es der erste Weltmeistertitel.
Der deutsche Bahn-Vierer um die rad-net ROSE-Fahrer Henning Bommel, Theo Reinhardt, Kersten Thiele und Domenic Weinstein zeigte bei der WM ebenfalls eine sehr gute Leistung und fuhr auf den vierten Rang. Nachdem das Quartett in der Qualifikation dritte geworden waren, fuhr der deutsche Bahnvierer in der zweiten Runde in 3:57,116 Minuten einen neuen deutschen Rekord und qualifizierte sich damit für das Kleine Finale um Bronze. Dort verloren Theo Reinhardt, Henning Bommel, Kersten Thiele und Domenic Weinstein zwar gegen Australien, doch mit dem vierten Platz in diesem WM-Turnier waren alle Beteiligten mehr als zufrieden.
«Es läuft! Den Trend, den wir über die gesamte Saison gesetzt haben, konnten wir in Saint Quentin bestätigen. Es ist schön, wenn gesteckte Ziele erreicht werden. Die Jungs haben eine Riesenentwicklung gemacht. Mit dem vierten Platz sind wir sehr zufrieden. Das müssen wir jetzt erst einmal ein wenig sacken lassen», freute sich der Sportliche Leiter des rad-net ROSE Teams und Bundestrainer Sven Meyer.
Heute startet Liß als Mitfavorit im WM-Omnium das über zwei Tage geht, rad-net ROSE Fahrer Maximilian Beyer bestreitet heute das WM-Punktefahren.
Bildhinweis: Lucas Liß ist Weltmeister im Scratch. Foto: Mareike Engelbrecht/rad-net.de.