MAGURA 24 Stunden von Duisburg – Gänsehaut am Monte Schlacko

Das Team Herzlichst Zypern hat nach einem dramatischen Verlauf die MAGURA 24h von Duisburg powered by Stadtwerke Duisburg hauchdünn vor Titelverteidiger Cycle Culture Company gewonnen. Markus Möller von Focus Rapiro Racing krönte sich an einem Wochenende voller Emotionen zum Helden der Solo-Fahrer.

24 Stunden Mountainbiken und am Ende sind es sechs Sekunden, die Platz eins und zwei voneinander trennen. Die Achter-Teams von Herzlichst Zypern und von Cycle Culture Company haben sich im Landschaftspark Nord ein Duell um den Gesamtsieg geliefert, wie es das in der zehnjährigen Geschichte der MAGURA 24h von Duisburg noch nie gegeben hat. Das ohnehin faszinierende Event vor der Industrie-Kulisse bekam auch noch ein Herzschlag-Finale.

Keine halbe Minute vor Ablauf der 24 Stunden passierte das Team CCC die Zeitmessung, Herzlichst Zypern direkt dahinter. Damit war noch eine weitere Runde möglich, in der die Entscheidung fiel. Eine Runde zuvor hatte es noch nach einem Sieg für die Titelverteidiger ausgesehen, hatten sie doch noch 30 Sekunden Vorsprung. Doch Robin Blatt schloss gegen Matthias Frohn die Lücke. Frohn hatte bei der Cycle Culture Company die meisten Runden gefahren und war nicht mehr in der Lage dagegen zu halten.
Mit zwei Sekunden Rückstand wechselte Blatt auf Sascha Schwindling und der Saarländer jagte Daniel Dorsic hinterher, der für den Vorjahres-Sieger als Letzter den Staffelstab und damit die Verantwortung übernommen hatte.
Schwindling blieb im Windschatten und die beiden Konkurrenten belauerten sich. Dann nutzte Sascha Schwindling all seine Routine als früherer Cross-Country- und erfahrener Marathon-Biker. Etwa einen Kilometer vor dem Ziel setzte er einen Überraschungsangriff. „An einem kurzen Anstieg bin ich aus dem Windschatten vorbei und habe eine Lücke von fünf Sekunden gerissen, die er dann nicht mehr schließen konnte. Ich glaube, er hat mit einem Sprint am Monte Schlacko gerechnet“, berichtete Schwindling.
Dort stand dann das gesamte Herzlichst-Zypern-Team, sorgte für Gänsehaut-Atmosphäre und brüllte den Teamgenossen den Berg hoch.
„Ich habe damit gerechnet, dass es eng wird. Aber die 24 Stunden von Duisburg mit sechs Sekunden Vorsprung als Schlussfahrer im Sprint zu gewinnen, einfach unglaublich“, zeigte sich Schwindling fassungslos über diesen knappen Sieg.
Vor einer Woche hatte er bei der siebentägigen Etappenfahrt Transalp mit Partnerin Silke Schmidt die Mixed-Wertung gewonnen.
Das Conti-Team konnte in den Zweikampf, der sich über die komplette Zeit hinweg gezogen hatte, nicht eingreifen, lag aber mit 83 Runden nicht weit entfernt von den Siegern. Sie hatten ihrerseits auch nur gut fünf Minuten Vorsprung auf das Team Starbikewear powered by Mondraker.

CCC jubelt trotzdem
Das Radon-Jentschura Team war das Vierer-Team mit den meisten Runden und landete mit 80 gedrehten Schleifen im Landschaftspark auf Gesamt-Rang fünf.
Die Cycle Culture Company zog trotz der knappen Niederlage im Gesamt-Klassement nicht ohne Sieg von dannen. Bei den Zweier-Teams standen Keke Dörnbach und Karsten Klein für den Duisburger Bike-Shop ganz oben auf dem Podest. 78 Runden brachten den Sieg vor den Radsport-Freunden Borken (77) und dem 24h-Team Voreifel Euskirchen (75).

Die Kategorie der Solo-Fahrer, gewissermaßen die einsamen Helden unter den 24-Stunden-Bikern, gewann Markus Möller. Der sammelte 68 Runden an und verzichtete auf die 69. weil sein Sieg bereits feststand. Steffen Öhmichen von Trittfrequenz /Lauf-KulTour.de e.V. wurde mit 67 Umrundungen Zweiter vor dem Niederländer Jos Engelen (Monique Bikeshop), der die Masters-Wertung gewann.
Bei den Damen lag Sabine Fischer (RR-Bikes) mit 59 Runden in Front. Inga Flieter (Rohloff Speed Team) hatte 56 Runden auf ihrem Konto, Janina Grote (Cycle Culture Company) brachte es auf 46.

Einer, der zum ersten Mal im Landschaftspark Nord ein 24-Stunden-Rennen bestritt, zeigte sich begeistert. „Es war super, das hat echt Spaß gemacht“, kommentiere Simon Stiebjahn vom Team Bulls das Ereignis. Der Deutsche Meister im Eliminator und Dritte des renommierten Etappenrennens Cape Epic von 2014 belegte mit seinem Achter-Team Platz fünf, gewann aber mit dem anderen Profi, Stefan Sahm und sechs Mitarbeitern die Firmenwertung.
Stiebjahn war es auch, der in 14:44 Minuten die schnellste Runde absolvierte.
Stephan Salscheider von der organisierenden SKYDER SPORTPROMOTION zog nach der zehnten Auflage unter der Regie seiner Agentur ein überaus positives Fazit. „Der Event war eines Jubiläums würdig. Wir sind selbst immer wieder beeindruckt, was sich hier im Landschaftspark Nord abspielt. Das ist und bleibt ein bewegendes Wochenende, auch für uns“, so Salscheider.
Er freute sich auch dass die eigene Crew, für die er selbst auch eine Runde drehte, die Firmenwertung auf Rang zehn beendete.

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