Die Fahrer der Tour de France wurden seit dem Start am Samstag, dem 4. Juli in Utrecht einem Härtetest unterzogen. Neben kräfteraubenden Etappen, dem Mannschaftszeitfahren und den Anstiegen in den Pyrenäen sorgt die Hitze für erschwerte Bedingungen. Am Tag nach der Bergankunft am Plateau de Beille stand die erste Überführungsetappe auf dem Programm. Die Strassen von Tarn und Averyron waren mit den Ausreissern, die sich in der ersten Rennstunde absetzten, allerdings nicht gnädig. Sie wurden 200 Meter vor dem Ziel gestellt. Das Finale war sehr hart und endete mit einem Anstieg von etwa 800 Metern Länge. Der Etappensieg wurde dann im Sprint zwischen zwei Puncheuren entschieden. Greg Van Avermaet (BMC) verwies Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) auf den zweiten Rang. Die Gruppe der Favoriten mit dem Gelben Trikot von Christopher Froome (Sky) kam sieben Sekunden später ins Ziel. IAM Cycling machte es sich zur Aufgabe, seinen Kapitän Mathias Frank zu beschützen und ihn im Finale gut zu platzieren, damit er keine Zeit verliert. Der Luzerner büsste zehn Sekunden ein, hatte aber elf Sekunden Vorsprung auf Romain Bardet und Samuel Sanchez und 9:33 Minuten auf Joachim Rodriguez, den Sieger vom Vortag, sowie 12:10 Minuten auf Fuglsang.
Auf einer ähnlichen Etappe kürte sich der Sportmanager der Schweizer Profimannschaft, Rik Verbrugghe, im Jahr 2001 in Lavaur – der Ort lag heute an der Strecke – zum Sieger. Er warnte die Fahrer vor den Gefahren auf dem Kurs. Bei seiner Analyse nach dem Rennen zeigte sich der belgische Ex-Radprofi insgesamt zufrieden mit dem heutigen Tag. „Wir haben es nicht in die Gruppe geschafft, das wäre ein Ziel gewesen. Ausreisser hätten es heute schaffen können, aber anderen ist es auch nicht gelungen. Glücklicherweise konnten wir Mathias Frank helfen und auf seine direkten Konkurrenten keine Zeit verlieren. Einige kannten die Schwierigkeiten und ich bin überzeugt, dass in den nächsten Tagen noch das ein oder andere gelingen wird. Diese Etappe und auch jene, die in den nächsten Tagen folgen, sind solche, auf denen man noch aufzeigen kann, bevor es in die Alpen geht. Die Hitze bei der Tour de France seit dem Start ist enorm. Heute hatten wir den ganzen Tag über mehr als 35 Grad und die Fahrer sind gezwungen, literweise Wasser und Isogetränke zu sich zu nehmen, um eine Dehydration zu vermeiden. Ein Fahrer braucht an solchen Tagen etwa 15 Bidons. Und als zusätzliche Kühlung haben wir ihnen auch Eisbeutel während des Rennens gegeben. Sobald sie im Ziel kommen, sind wir um Regeneration bemüht. Sie erhalten Eisbäder, Massagen und es gibt viel Ruhe.“