Rohan Dennis wird dieses Wochenende sein erstes Rennen bestreiten, nachdem er zu Beginn des Monats im Velodrome Suisse im schweizerischen Grenchen einen neuen Stundenweltrekord aufgestellt hat. Dennis ergänzt dieses Wochenende das Aufgebot des BMC Racing Teams an den zwei Rennen in Frankreich, der Classic Sud Ardèche am Samstag und der Drôme Classic am Sonntag.
Am 08. Februar fuhr Dennis mit seiner BMC trackmachine TR01 eine Distanz von 52,491 Kilometern und verbesserte den Stundenweltrekord um 639 Meter. Neben dieser Leistung gewann er zuvor im Januar die Gesamtwertung und eine Etappe bei der Santos Tour Down Under.
Am Donnerstag sprach Dennis über die vergangene Zeit seit dem Rekord, die Anspannung einen weiteren Rekordversuch zu verfolgen, sowie seine Ziele für das anstehende Wochenende.
War diese Rennpause unabhängig vom Ausgang des Rekordversuchs geplant?
„Ja, diese kleine Pause war von Beginn an geplant, da mein Programm zum Jahresbeginn dieses Mal sehr intensiv angelegt war. Ich hoffe in guter Form durch die Monate Mai, Juni und hoffentlich auch Juli gehen zu können. Aber über einen so langen Zeitpunkt ist das kaum möglich, und wenn dann sehr beeindruckend. Deshalb habe ich diese Pause geplant.“
Wie haben Sie die letzte Zeit verbracht?
„Eigentlich bin ich nur drei oder vier Tage nicht auf meinem Rad gesessen. Ich war in Paris und habe ein Rennen meiner Freundin und die Bahnenweltmeisterschaften verfolgt. Dann wurde es auch schon wieder ernst und das nächste Rennen rückte näher. Ich ging nach Deutschland und bereitete mich vor. Jetzt geht der Alltag weiter und ich werde fokussiert sein.“
Wie hat der Weltrekord Sie als Rennfahrer verändert?
„Ich habe in der Tat eine kleine Veränderung gespürt. Ich weiss nicht, ob das von der kleinen Pause nach der Tour Down Under gekommen ist. Die Vorbereitungen waren sehr hart und haben mich auf ein anderes Level gebracht. Einiges ist aber auch gegensätzlich. Auf der einen Seite brauchte ich die Zeit, weil ich sehr hart trainiert habe. Auf der anderen Seite wollte ich noch mehr trainieren. Ich weiss nicht, ob ich nach dem Rekord stärker sein werde oder mich einfach in Hochform bewegt hatte. Wir werden das aber am Samstag und Sonntag herausfinden.“
Im Gegensatz zu manch anderen Fahrern haben Sie sich bei ihrem Weltrekord auf der BMC trackmachine TR01 sichtlich wohl gefühlt und hatten sogar danach noch die Kraft das Rad in die Höhe zu stemmen.
„Es war schön, dass das Rad nahezu identisch war mit dem Rad, auf dem ich letztes Jahr beim WM-Zeitfahren Erfolg hatte. Als BMC den vorderen Teil angepasst hatte, machte das einen grossen Unterschied. Als ich von meinem Trainingsrad in Adelaide zu dem Rad in Grenchen gewechselt hatte, fiel mir das sofort auf. BMC hat wirklich alles unternommen, um es absolut perfekt zu machen. Ich hätte mir kein besseres Rad für den Weltrekord vorstellen können.“
Was würden Sie anders machen wenn Sie den Rekordversuch erneut angehen würden?
„Vielleicht würde ich einen anderen Zeitpunkt wählen. Das könnte zum Beispiel nach einer Grand Tour sein. Ich würde mich länger auf der Bahn vorbereiten. Vielleicht vier oder fünf Wochen ausschliesslich auf der Bahn fahren, um sicherzustellen, dass ich den Rekord mit 110 Prozent angehen kann. Im Verlauf sind es nur ganz wenige Kleinigkeiten, die verändert werden könnten. Aber ich denke das Wichtigste ist, dass du körperlich bereit sein musst.“
Haben Sie den Rekordversuch von Thomas Dekker verfolgt?
„Ja, ich war wieder einmal am Flughafen. Es scheint, als ob immer wenn ich am Flughafen sitze, jemand einen Rekord versucht! Ich habe das Ereignis per Livestream und via Twitter verfolgt und den Verlauf mit meinem Rekord verglichen. Um ehrlich zu sein, war ich wirklich aufgeregt. Ich habe an den Tweets der Leute gesehen, dass er ziemlich schnell unterwegs ist. Ich dachte mir, dass es besser wäre, wenn ich es nicht anschauen würde. Sein Resultat war für mich ein Weckruf.“
Was sind Ihre Ziele für die Classic Sud Ardèche und die Drôme Classic?
„Im Augenblick möchte ich nur teilnehmen und der Mannschaft helfen. Ursprünglich sollte ich bis Paris-Nizza keine Rennen bestreiten, aber das Aufgebot des Teams erforderte eine Ergänzung. Ich denke, dass das eine gute Gelegenheit für mich ist, die Rennen zu bestreiten und Zeit mit den Teamkollegen zu verbringen.“