Das Lexware-Rothaus Team hat bei der Deutschen Meisterschaft in Bad Salzdetfurth im U23-Rennen einen Dreifach-Erfolg gefeiert. Christian Pfäffle siegte vor Julian Schelb und Martin Gluth. Bronzemedaillen gab es auch für Junior Luca Schwarzbauer, sowie Lena Wehrle (U23) und Anna Saier (U17) vom Juniorteam. Markus Bauer fuhr auf einen starken fünften Platz im Elite-Rennen.Der Beginn des U23-Rennens war fast eine Kopie des Bundesliga-Rennens in Saalhausen. Christian Pfäffle und Julian Schelb setzten sich in der zweiten Runde von der Konkurrenz ab und fuhren bis zur vierten Runde gemeinsam an der Spitze. Allerdings hatten die beiden Teamkollegen keinen Waffenstillstand vereinbart, wie das noch in Saalhausen der Fall war. Im Sauerland trennte ein Defekt bei Pfäffle das Duo, diesmal war es ein Kettenklemmer bei Julian Schelb, der das Lexware-Rothaus-Duo auseinander dividierte. Nach einem Sprung hatte Julian Schelb in der folgenden Abfahrt attackiert. Er raste an Pfäffle vorbei und holte einen kleinen Vorsprung heraus. Doch gleich darauf war der Angriff gestoppt. Die Kette war heruntergefallen und der Münstertäler musste anhalten um die Kette wieder aufzulegen. Möglicherweise war das Risiko zu groß gewesen, das der Münstertäler auf dem holprigen Terrain genommen hatte. Auf jeden Fall war das die Vorentscheidung. „Ich bin danach einfach meinen Rhythmus weiter gefahren, so wie ich es von Anfang an gemacht habe. Ich habe nie locker gelassen“, erklärte Pfäffle. Er hatte 30 Sekunden Vorsprung aus Schelbs Malheur gezogen und der benötigte erst einmal wieder eineinhalb Runden, um sich zu sortieren. „Da habe ich zu viel Zeit verloren“, erklärte Schelb, „schade, dass wir uns nicht richtig duellieren konnten. Vermutlich war Chrissie heute der Stärkere, aber man weiß natürlich nicht wie es ausgegangen wäre, wenn wir zusammen geblieben wären“, kommentierte Schelb. Christian Pfäffle, der schon das Bundesliga-Rennen in Saalhausen gewonnen hatte, freute sich über seinen ersten Meistertitel in der U23: „Echt geil. Jetzt wo es drauf ankommt, ist die Form da. “, sagte der 20-Jährige strahlend. Martin Gluth schien im Kampf um die Medaillen nach zwei Runden schon geschlagen. In der ersten Runde war er das Tempo seiner Teamgenossen mitgegangen, doch dann musste er kapitulieren. „Der Motor ist einfach nicht angesprungen, keine Ahnung warum“, erzählte Gluth. Er fiel auf Rang acht zurück und hatte bereits über eine Minute Rückstand auf Rang drei, als bei ihm plötzlich der Knoten platzte. „Irgendwann hat es ‚klick’ gemacht“, berichtete Gluth. Noch in der fünften von sieben Runden wurden 50 Sekunden Rückstand auf David Simon auf Rang drei gemessen, doch der Student fuhr jetzt wie entfesselt.
Ende der vorletzten Runde leistete sich der drittplatzierte David Simon noch einen Sturz und in der letzten Runde ging Martin Gluth (Helmbrechts) an dem Saarländer vorbei. „Platz drei war das Minimalziel, das habe ich erreicht. Wenn es für vorne nicht langt, dann langt’s halt nicht.“
Herren: Starker Auftritt von Markus Bauer
Markus Bauer nutzte die Deutsche Meisterschaft, um zum ersten Mal in seiner Karriere einen nachdrücklichen Eindruck in der Elite-Klasse zu hinterlassen. Nach seiner langen Leidenszeit wegen eines Kahnbeinbruchs fuhr er in Bad Salzdetfurth ein gleichermaßen starkes, wie überlegtes Rennen, das ihn auf Rang fünf und damit aufs DM-Podium brachte. Zweimal, so Markus Bauer, habe er überlegt, ob er die Lücke zu Markus Schulte-Lünzum schließen sollte, der am Ende noch Dritter wurde. „Aber ich habe ich hatte Angst, dass ich dann hinten raus einbreche und damit den Platz auf dem Podium gefährde“, erklärte Markus Bauer. Der bald 24-Jährige konnte sein Wettkampftemperament zügeln und blieb in seiner dreiköpfigen Verfolgergruppe „sitzen“, deren Rückstand auf Platz vier danach immer weiter anwuchs. „Ich habe gespürt, dass ich von uns Drei der Stärkste bin. Bei der DM auf dem Podium zu stehen, nach der Vorgeschichte, das ist ein Traum“, freute er sich, nachdem er in der Solestadt mit 4:02 Minuten Rückstand auf den neuen Meister Moritz Milatz (1:26:01) das Ziel erreicht hatte. Als letzten Begleiter hatte er Sebastian Szraucner noch abgehängt. Auch Heiko Gutmann (Münstertal) war mit seinem Rennen zufrieden. Nur mit den ersten zwei von acht Runden nicht. „Da ging gar nichts“, fand er. So musste er sich von Rang 13 erst auf den zehnten Rang (+7:03) nach vorne arbeiten. In der letzten Runde fuhr er auf Simon Stiebjahn auf, konnten den Langenordnacher aber nicht mehr hinter sich lassen. „Ich denke, das war das Maximum heute“, kommentierte Gutmann.
Marcel Fleschhut wäre gerne weiter vorne gelandet als Rang zwölf (+8:41). Aber nach einem Magen-Darm-Infekt während der vergangenen Woche war nicht mehr möglich. „Ich war schon mal froh, dass ich hier überhaupt meine zehnte DM bestreiten konnte. Deshalb habe ich mich darauf konzentriert hier Spaß zu haben.“
Damen: Kein guter Tag für Hanna Klein
Bei Hanna Klein lief in Bad Salzdetfurth nicht viel zusammen. In der ersten Runde musste sie ihre Handschuhe tauschen und verlor dabei den Anschluss an Sabine Spitz (Murg-Niederhof) und Elisabeth Brandau (Schönaich). Dann schloss die Vorjahres-Dritte Silke Schmidt (München) zu ihr auf. „Das hat mir mental erst einmal einen Knacks gegeben“, bekannte Hanna Klein. Danach stellten sich Probleme mit der Schaltung ein, die sie wiederholt zum Absteigen zwangen. „Es hat alles nicht zusammen gepasst. Und mit der Strecke hier, kann ich mich aus irgendwelchen Gründen auch nicht anfreunden“, meinte sie enttäuscht, nachdem sie als Fünfte mit 3:28 Minuten Rückstand das Ziel erreicht hatte.
U23-Bronze für Lena Wehrle
Lena Wehrle vom Lexware-Rothaus Juniorteam feierte den bisher größten Erfolg ihrer Karriere. Die Buchenbacherin eroberte im U23-Rennen der Damen die Bronzemedaille, hinter Helen Grobert (Remetschwiel) und Lena Putz (Röhrnbach). „Das war das beste Rennen meines Lebens. Heute lief es von Anfang an super, ich bin total happy“, jubelte Lena Wehrle.
Junioren: Bronze für Schwarzbauer
Im Junioren-Rennen boten die beiden Vertreter des Hochschwarzwälder Teams eine starke Vorstellung. Dass bei einer DM in gewissem Sinne nur die Medaillen zählen, das ist schade für David Horvath, der 30 Sekunden hinter Teamkollege Luca Schwarzbauer Vierter wurde, doch die Leistung war für die beiden Vertreter des jüngeren Jahrgangs „das Maximum“, wie Luca Schwarzbauer bemerkte. Der Nürtinger erwischte einen guten Start. Europameister Lukas Baum (Neustadt/W.) war nicht zu halten, doch dahinter kämpfte Schwarzbauer mit dem EM-Sechsten Georg Egger um die Silbermedaille. In der zweiten Runde lag er an zweiter Position, musste sich dann aber wieder vom Saalhausen-Sieger überholen lassen. Hinter ihm machte David Horvath Druck und am Beginn der letzten Runde schien es so, als könnte der Reutlinger seinem Teamgenossen die Bronzemedaille noch streitig machen. Doch Schwarzbauer hatte sich seine Kräfte gut genug eingeteilt. „Bis auf die vierte und die fünfte Runde war es heute so, dass ich mein Potenzial abrufen konnte. Am Schluss wusste ich, dass ich konzentriert bleiben muss, damit ich den Vorsprung verteidigen kann. Ich habe mein Ziel erreicht und bin sehr zufrieden“, kommentierte Schwarzbauer seine Bronzemedaille, die er mit 1:25 Minuten Rückstand auf Baum (1:06:47 Stunden) erreichte. David Horvath wollte einer möglichen Bronzemedaille nicht nachtrauern. „Mein Ziel war Top fünf und ich habe mir im Vorfeld schon viele Gedanken darüber gemacht, ob ich das überhaupt erreichen kann. Mein Start war nicht gut, aber dann lief es sehr gut. Ich war die ganze Zeit allein, insofern war es ein Rennen gegen mich selbst. Ich habe 110 Prozent gegeben“, kommentierte Horvath. Johannes Bläsi (Münstertal) vom Lexware-Rothaus Juniorteam wurde Siebter (+4:36) und komplettierten damit den Teamerfolg.
Bronze für Anna Saier aus dem Juniorteam
Anna Saier vom Lexware-Rothaus Juniorteam konnte am Samstag im Rennen der Jugendfahrerinnen die Bronzemedaille erobern. Die Offenburgerin hatte im Salom die siebtbeste Zeit hingelegt und war mit fünf Sekunden Rückstand ins Rennen gegangen.In der dritten von fünf Runden überholte sie ihre Teamkollegin Hannah Grobert (Remetschwiel) und schob sich auf den dritten Rang, den sie bis zum Schluss verteidigte. Mit 4:31 Minuten Rückstand auf die neue Titelträgerin Antonia Daubermann (54:11) und 3:14 hinter der Zweiten, Felicitas Geiger gewann sie Bronze. „Ich bin super happy, das ist mein bestes Ergebnis diese Saison“, freute sich Anna Saier. Hannah Grobert wurde Vierte (+5:04), nachdem es bei ihr in der letzten Runde wieder besser lief.
In der männlichen U17 lag Lars Koch auf Medaillenkurs, als er in der dritten von fünf 3,5-Kilometer-Runden Rückenprobleme bekam. Er fiel aus der Spitzengruppe zurück auf Rang fünf. „Bis dahin lief es super, aber dann habe ich keinen Druck mehr aufs Pedal gebracht“, erklärte Koch, der mit 2:10 Minuten Rückstand auf Robin Hofmann noch Fünfter wurde. Teamkollege Torben Drach (Kirchzarten) fiel durch ein Problem mit dem Sattel aus der Spitzengruppe heraus und gab später deshalb auf.
Tim Meier vom Lexware-Rothaus Juniorteam hat in Bad Salzdetfurth in der U15-Schülerklasse die Silbermedaille gewonnen. Es war eine von sieben Medaillen für die Hochschwarzwälder Equipe.
Der Rheinfeldener Schüler musste in der niedersächsischen Kurstadt nur den Pfälzer Pepe Rahl den Vortritt lassen. Rahl setzte sich in der zweiten Runde von aus der Spitzengruppe mit Tim Meier ab. „Ich habe probiert mitzugehen, aber meine Kraft hat nicht gereicht“, erzählte Tim Meier. Doch die anderen Konkurrenten hatten offenbar noch mehr Mühe. Tim Meier fuhr konstant die zweitbesten Rundenzeiten und eroberte mit 22 Sekunden Rückstand den die Silbermedaille. „Ich bin mit der Medaille super zufrieden. Das ist das geilste Rennen, das ich je
gefahren bin“, jubelte Meier, der den Dritten Lars Jacobs um 40 Sekunden distanzierte.