Die Zillertal Bike Challenge 2013 ist Geschichte und mit ihr erneut drei harte Renntage mit 200 Kilometern und über 9.000 Höhenmetern hoch über dem Zillertal bis hinauf zum Hintertuxer Gletscher auf 2.700 Metern – wo Mountainbiker auf Skifahrer treffen. Sowohl in der Herrenklasse, wie auch bei den Damen war man mit Siegambitionen angetreten, um sich auch in diesem Jahr wieder den begehrten Titel des King, bzw. der Queen of the Mountain zu sichern. So war das Team bei den Herren mit Markus Kaufmann, Jochen Käß, Hannes Genze, Dany Geismayr und Rupi Palmberger in voller Mannschaftsstärke angetreten, um diesen Titel für die Equipe in Orange zu gewinnen. Bei den Damen war es in diesem Jahr Gabi Stanger, die in der Queen of the Mountain-Anwärterin hoch motiviert ins Rennen ging – hatte sie doch nur eine Woche zuvor ihre WM-Teilnahme erkältungsbedingt absagen müssen. „Wenn man am Fuße der Schwäbischen Alb beheimatet ist und dann die mächtigen Berge des Zillertals im Weg rumstehen, kommen doch Gedanken auf, ob das Wochenende nicht auch etwas geruhsamer gestaltet werden könnte“, so ihre ersten Gedanken bei der Ankunft im Zillertal. Der erste Renntag erwartete die Rennfahrer direkt mit einem 1.000 Höhenmeter langen Anstieg nach Hochfügen und von dort aus über weitere, teils immer steiler werdende Anstiege hinauf in Regionen, die den meisten wohl aus dem Wintersport besser vertraut sein dürften. Doch waren es weniger die vielen Höhenmeter, als das immer schlechter werdende Wetter, das ihr zu schaffen machte – Regen und Kälte ließen den ersten Tag zur echten Härteprobe werden. Dennoch trotze sie den Widrigkeiten und fuhr als tagesschnellste Dame über den Zielstrich in Zell am Ziller. Bei den Herren musste man sich dem Berner Oberländer Hansueli Stauffer vom Wheeler Pro Team geschlagen geben, gegen den auch an den folgenden Renntagen kein Kraut gewachsen sein sollte. Die zweite Etappe musste aufgrund der Schneefälle der letzten Zeit etwas verkürzt werden, forderte die Rennfahrer aber keinesfalls weniger stark. Erneut war es Gabi Stanger, die die Damenkonkurrenz dominierte und der schnelle Schweizer, in dem die Herren ihren Meister fanden – auch mit fünf Fahrern gelang es nicht diesem den Tagessieg streitig zu machen. Indes zeichnete sich für Gabi eine Hiobsbotschaft ab: „Schon nach dem ersten Tag wurde mir bei einem Blick in die Klasseneinteilung schmerzhaft bewusst, dass am Ende nicht unbedingt die Gesamtschnellste das meiste Preisgeld erhalten würde, sondern die schnellste der Altersklasse 1 (bis 35 Jahre)! Beim BDR (vermutlich auch bei der UCI) gibt es die Regelung, dass man als älterer Jahrgang sich in einem jüngeren werten lassen kann, abgesehen davon wird man als Lizenzfahrer(in) sowieso in der Hauptklasse gewertet. Nicht so im Zillertal. Hier gibt es für die Altersklasse 1 fast das sechsfache Preisgeld, wie für die „Oma-Klasse“ AK2. Dieses „Ärgernis des Wochenendes“ musste erst mal verarbeitet werden und dafür hat man ja an den langen Anstiegen sehr viel Zeit. So sehr es mich wurmte, wollte ich doch eine sportliche Antwort darauf geben und war für den dritten Tag sehr motiviert“, schildert sie selbst die Situation. Diese Wut im Bauch wandelte sie also an Tag drei in Power aufs Pedal um und holte sich souverän auch den dritten Tagessieg und war somit die schnellste Frau im Zillertal. Der Titel der Queen of the Mountain bleibt also im Team CENTURION VAUDE – ein toller Erfolg für Gabi Stanger und das ganze Team. Die Herren hatten erneut das Nachsehen hinter Hansueli Stauffer und färbten aber das gesamten Podium ab Rang zwei in strahlendes Orange.