Die Königsetappe der Tour of Oman endete mit einer Überraschung. Nach einer 5.7 km langen und 10,5% steilen Schlusssteigung war es Rafael Valls (Lampre-Merida), der im Ziel seine Arme als Sieger in den Himmel strecken konnte. Weder Alessandro Nibali noch Tejay Van Garderen oder Rafael Majka waren in der Lage, den 27-jährigen Spanier am grössten Sieg seiner Karriere zu hindern. Der Etappensieg brachte ihm zudem das rote Trikot des Führenden ein.
Bei IAM Cycling setzt man den Fokus auf Dries Devenyns, der vor der Etappe im Gesamtklassement am besten platziert war. Mit der Hilfe von Mathias Frank sollte er versuchen, das Tempo der Besten so lange wie möglich zu halten und mitzugehen. Frank befindet sich noch immer im Formaufbau und mitten in den Vorbereitungen auf sein grosses Saisonsieg der Tour de France. Die heutige Etappe präsentierte sich bei Temperaturen um die 40°C und sorgte nebst dem Schlussanstieg für eine weitere Belastung für die Fahrer von IAM Cycling. Der sportliche Leiter, Eddy Seigneur, bestätigte die gute Leistung seiner Fahrer: „Da Dries Devenyns mit nur 10 Sekunden Rückstand im Gesamtklassement nicht schlecht platziert war, hatten wir uns entschlossen, ihn im Finale entsprechend zu unterstützen. Mit Mathias Frank hatten wir einen weiteren Fahrer, der im Schlussanstieg eine Rolle spielen konnte. Beide Fahrer zeigten dann schlussendlich auch ein gutes Finale inklusive er anspruchsvollen letzten beiden Kilometer mit Steigungen von bis zu 13%. Nach vier Renntagen bei 40°C ist das sicher nicht leicht für den Körper. Dries und Mathias konnten lange mit den besten mithalten, hatten aber leider nicht die Beine dazu, um bis am Schluss dabei zu bleiben.“
Vor dem 240 km langen Transfer zurück ins Hotel analysierte Dries Devenyns seine Leistung: „Nachdem ich in Katar mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, bin ich nun mit meiner Leistung ganz gut zufrieden. Das Team hat hart gearbeitet, um mich am Fuss der letzten Steigung optimal zu platzieren. Danach habe ich alles gegeben, was ich konnte. Allerdings merkte ich bald, dass es nicht reichen würde also sagte ich Mathias, dass er nicht auf mich schauen solle und es selber versuchen solle. Danach fand ich plötzlich wieder einen besseren Rhythmus und ich konnte wieder zu Mathias aufschliessen. Den zweiten Teil der Steigung absolvierten wir dann gemeinsam und haben dabei das Beste aus unseren Möglichkeiten herausgeholt. Das zeigt mir, dass noch etwas fehlt, stimmt mich aber dennoch zuversichtlich für das kommende Omloop Het Nieuwsblad von nächster Woche. Ich werde das Rennen aber bestimmt nicht überheblich angehen, da man bei solchen Rennen nie genau sagen kann, wie es sich entwickelt. Für Paris-Nizza werde ich dann aber bestimmt auf meinem Formhöhepunkt sein.“